Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die öffentlichen Schulden des Euroraums sind im ersten Quartal 2020 und damit schon zu Beginn der Corona-Eindämmungsmaßnahmen gestiegen. Nach Mitteilung von Eurostat erreichten sie 86,3 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, nachdem sie im vierten Quartal 2019 bei 84,1 Prozent gelegen hatten. Verglichen mit dem ersten Quartal 2019 (86,4 Prozent) verringerte sich der öffentliche Schuldenstand noch leicht.
Allerdings geht Eurostat davon aus, dass die Auswirkungen der Corona-Bekämpfung sowie die politischen Antworten darauf im zweiten Quartal 2020 zu einem wesentlich erhöhten Finanzierungsbedarf geführt haben.
Am Ende des ersten Quartals 2020 machten Schuldverschreibungen 80,9 Prozent des öffentlichen Schuldenstands des Euroraums aus. Kredite standen für 15,5 Prozent und Bargeld sowie Einlagen machten 3,5 Prozent aus. Die höchsten Verschuldungsquoten im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) am Ende des ersten Quartals wurden in Griechenland (176,7 Prozent), Italien (137,6 Prozent), Portugal (120,0 Prozent), Belgien (104,4 Prozent) und Frankreich (101,2 Prozent) verzeichnet, und die niedrigsten in Estland (8,9 Prozent) und Luxemburg (22,3 Prozent). In Deutschland waren es 61,3 Prozent.
Auf Grund der Beteiligung der Regierungen an den Finanzhilfen für einige Mitgliedstaaten wurden ebenfalls vierteljährliche Daten zu zwischenstaatlichen Krediten veröffentlicht. Der Anteil der zwischenstaatlichen Kredite in Prozent des BIP belief sich am Ende des ersten Quartals auf 1,9 Prozent.
Der öffentliche Schuldenstand der EU stieg im ersten Quartal auf 79,5 (77,) Prozent.
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July 22, 2020 05:06 ET (09:06 GMT)
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