BERLIN (Dow Jones)--Inmitten des Streits um türkische Bohrungen in der Ägäis hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Beide Seiten hätten am Dienstagabend über die Lage in Libyen und im östlichen Mittelmeer gesprochen, erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Auch mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis stand Merkel demnach im Austausch.
Bei seiner Reise nach Athen hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) mit Blick auf die Gas- und Ölbohrungen der Türkei zudem erklärt, dass das Völkerrecht eingehalten werden müsse, betonte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christofer Burger. "Fortschritte in den EU-Türkei-Beziehungen sind nur dann möglich, wenn Ankara Provokationen im östlichen Mittelmeer unterlässt", sagte Maas demnach bei dem Treffen mit seinem griechischen Kollegen Nikos Dendias in Athen.
Athen und Ankara streiten sich derzeit über die Erdgasvorkommen in der Ägäis, die zu den Sonderwirtschaftszonen von Zypern und Griechenland gehören. Erdogan ist dagegen der Auffassung, dass auch der türkische Teil der Insel Zypern ein Recht auf Bohrungen habe. Die EU hatte deswegen bereits Sanktionen gegen beteiligte der türkischen Bohrungen beschlossen.
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July 22, 2020 06:48 ET (10:48 GMT)
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