Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Aufnahme neuer Schulden durch die öffentliche Hand in Großbritannien ist im Juni von (revidiert) 45,5 auf 35,5 Milliarden GBP gesunken, so die Analysten von Postbank Research.Der Grund für den geringeren Anstieg habe insbesondere auf der Ausgabenseite (Rückgang von 87,3 auf 77,9 Milliarden GBP) gelegen. Dabei seien im Rahmen mancher Corona-Unterstützungsprogramme der Regierung weniger Mittel ausgezahlt worden als zuvor, während die Steuereinnahmen sich im Vormonatsvergleich kaum verändert hätten. Die Zahlen würden darauf hindeuten, dass die britische Regierung ihre fiskalische Unterstützung in der Corona-Krise allmählich zurückfahre, obwohl Großbritannien schwerer von der Pandemie betroffen sei als die meisten anderen europäischen Länder. Dennoch sei die Schuldenquote damit auf 99,6 Prozent des BIP gestiegen - der höchste Wert seit 1961. Zudem habe die Schuldenaufnahme im Juni immer noch rund fünfmal höher gelegen als ein Jahr zuvor - ein Bild, an dem sich so schnell nichts ändern dürfte. Schließlich habe die britische Regierung deutlich gemacht, eine höhere Verschuldung im Gegenzug für eine umfassende Stützung der Wirtschaft zu akzeptieren. Damit unterscheide sich die Vorgehensweise fundamental von der Reaktion auf die große Finanzkrise. (23.07.2020/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...