
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ZF - Die Investmentbank Rothschild sondiert den Markt nach einem Käufer für die Luftfahrttechnik des Zulieferkonzerns ZF. Diese Bank sei mandatiert, um die Zukunft des Geschäfts mit Getrieben für Hubschrauber und anderen Teilen zu eruieren, ist aus Finanz- und Branchenkreisen zu hören. Der Auftrag sei schon vor Ausbruch der Corona-Krise vergeben worden, sei jetzt aber etwas ins Stocken geraten. Das Unternehmen bestätigte auf Anfrage, man prüfe, ob es geeignete Interessenten gebe. Der Prozess sei ergebnisoffen. (FAZ S. 19)
VODAFONE - Für den geplanten milliardenschweren Börsengang der Funkmasten von Vodafone hat ein Trio internationaler Investmentbanken den Zuschlag bekommen. Bank of America, Morgan Stanley und UBS seien mandatiert, das Vorhaben zu koordinieren, verlautet aus Finanzkreisen. Vodafone hatte in den vergangenen Wochen Berater zum Schaulaufen eingeladen, um im kommenden Jahr Anteile an der Funkmastensparte an den Markt zu bringen. (FAZ S. 23)
HUAWEI - Nach Großbritannien schließt auch Frankreich den chinesischen Technologiekonzern Huawei faktisch vom Aufbau des 5G-Netzes aus. Das bestätigten mehrere Brancheninsider dem Handelsblatt. Die zuständige Behörde für Informationssicherheit (ANSSI) verbietet Huawei-Technik in zahlreichen Großstädten und im besonders sensiblen Teil der Infrastruktur, dem sogenannten Kernnetz. In anderen Bereichen sind Komponenten von Huawei zwar noch erlaubt, allerdings zunächst nur für drei bis acht Jahre. Ein so kurzer Einsatz rechnet sich für die Netzbetreiber nicht. Sie wollen deswegen auf Huawei beim 5G-Ausbau verzichten, erfuhr das Handelsblatt aus Branchenkreisen. (Handelsblatt S. 14)
FLIXBUS - Der Bus- und Zugbetreiber Flixbus fordert von der EU-Wettbewerbskommission Auflagen für die Milliardenhilfen, die der Wettbewerber Deutsche Bahn (DB) vom Bund erhalten soll. Zur Not will Flixbus dafür auch vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. "Wir ziehen auch in Erwägung zu klagen, sollte es keinerlei Auflagen geben", sagte Flixbus-Co-CEO André Schwämmlein dem Handelsblatt. Das Unternehmen, das unter der Marke Flixtrain auch Züge betreibt, befürchtet, dass die DB mit den Beihilfen ihr Beinahe-Monopol im Fernverkehr auf der Schiene zementieren könnte. (Handelsblatt S. 22)
DELIVERY HERO - Der Chef des Berliner Lieferdienstkonzerns Delivery Hero, Niklas Östberg, sieht keine steigende Skepsis der Anleger nach dem Wirecard-Skandal. "Wirecard ist ein ganz spezieller Fall. Ich glaube nicht, dass die Anleger Parallelen zwischen uns und Wirecard ziehen werden - auch wenn Asien und Lateinamerika für uns ebenfalls große Märkte sind", sagte er dem Handelsblatt. Allerdings müsse Delivery Hero sicherstellen, dass die Börse die Unternehmensstrategie verstehe. "Vielleicht brauchen wir dazu noch mehr Informationen, aber ich denke unsere Aktionäre verstehen das", sagte Östberg. Delivery Hero gilt als Kandidat für den Deutschen Aktienindex Dax, obwohl der Konzern sein Deutschlandgeschäft vor zwei Jahren verkauft hat. (Handelsblatt)
COVESTRO - Covestro macht eine allmähliche Verbesserung in allen Geschäftsbereichen aus. Zwar hat der Bayer-Spin-off im zweiten Quartal schon auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern rote Zahlen geschrieben, doch zeigt sich Finanzchef Thomas Toepfer für den Rest des Jahres zuversichtlich: "Der Tiefpunkt liegt überall hinter uns", sagt der Manager im Interview der Börsen-Zeitung. Unverändert liegt die Priorität des Kunststoffkonzerns jedoch auf den Themen Effizienz, Kostendisziplin und Liquiditätssicherung. Zu den kurzfristigen Kostensparmaßnahmen gehört auch eine mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte Entgeltkürzung bei reduzierter Arbeitszeit. Diese ist auf sechs Monate angelegt, wobei der Vorstand mit einem Vergütungsverzicht von 15 Prozent prozentual den größten Beitrag leistet. Dass Covestro nicht auf Kurzarbeit zurückgreift, begründet Toepfer damit, dass das die Belegschaft sehr unterschiedlich getroffen hätte. "Außerdem finden wir es gut, wenn wir eine Lösung finden, die uns von externer Unterstützung unabhängig macht", führt Toepfer aus. (Börsen-Zeitung S. 11)
VOLKSBANKEN - Die Volks- und Raiffeisenbanken des Genossenschaftsverbands glauben, dass sie genügend Abwehrkräfte haben, um mit den Folgen der Corona-Pandemie zurechtzukommen. "Unsere Mitgliedsinstitute haben in ihrer aktuellen Prognose für 2020 datierend vom Ende des ersten Quartals ein Bewertungsergebnis fürs Kreditgeschäft von 0,2 Prozent in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erwartet. Das ist eine überschaubare Größenordnung", antwortete Siegfried Mehring, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbands, im Interview der Börsen-Zeitung auf die Frage nach den Risiken im Kreditgeschäft. Erst "im zweiten Halbjahr und noch stärker 2021" würden sich die Folgen in den Kreditportfolien zeigen, wenn die Staatshilfen für die Unternehmen ausliefen. (Börsen-Zeitung S. 5)
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July 24, 2020 00:23 ET (04:23 GMT)
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