Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
Die Gewinne in der chinesischen Industrie sind im Juni mit dem höchsten Tempo seit mehr als einem Jahr gestiegen. Sie legten um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu nach einem Plus von 6,0 Prozent im Mai. Unter anderem sorgten niedrigere Rohstoffpreise für eine bessere Profitabilität. Allerdings steht für das gesamte erste Halbjahr 2020 immer noch ein Minus von 12,8 Prozent zu Buche. Für den Anstieg im Juni waren vor allem die Sektoren Stahl und Nichteisenmetalle verantwortlich, die laut Statistikbehörde Gewinnzuwächse von 35,3 bzw 24,1 Prozent meldeten. Im Mai hatten die Sektoren Rückgänge von 50,5 bzw 49,3 Prozent verzeichnet.
TAGESTHEMA II
Das US-Konsulat im südchinesischen Chengdu ist geschlossen worden. Mitarbeiter der chinesischen Behörden betraten am Montagvormittag das bisherige Konsulat durch den Vordereingang und übernahmen das Gebäude. Zuvor hatte der chinesische Staatssender CCTV bereits gezeigt, dass die US-Fahne an dem Gebäude eingeholt wurde. Die chinesischen Behörden hatten dem US-Konsulat in Chengdu am Freitag die Arbeitserlaubnis entzogen. Sie reagierten damit auf die Schließung des chinesischen Konsulats im texanischen Houston. US-Außenminister Mike Pompeo hatte die Maßnahme mit Spionage-Vorwürfen begründet.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juni PROGNOSE: +5,4% gg Vm zuvor: revidiert +15,7% gg Vm; vorläufig +15,8% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.225,75 +0,40% Nasdaq-100-Indikation 10.522,50 +0,55% Nikkei-225 22.705,01 -0,20% Hang-Seng-Index 24.640,24 -0,26% Kospi 2.216,38 +0,72% Shanghai-Composite 3.204,78 +0,25% S&P/ASX 200 6.039,00 +0,25%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Gut behauptet - Während sich an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien zum Wochenauftakt wenig tut, zieht das Gold mit einem Rekordhoch die Aufmerksamkeit auf sich. Das neue Allzeithoch liegt bei 1.944 Dollar je Feinunze, das sind 23 Dollar mehr als im bisherigen Hoch im September 2001. Nach Zwei handelsfreien Tagen zum Ende der Vorwoche hängt der Nikkei-Index in Japan zurück mit einem kleinen Minus. Als Bremser fungiert der weiter steigende Yen. Mit 105,63 Yen ist der Dollar so billig wie zuletzt im März. Zur ausgeprägten Dollar-Schwäche wie auch der Flucht in sichere Häfen verweisen Händler neben den US-chinesischen Spannungen und den anhaltenden Ängsten angesichts nicht abflauender Corona-Infektionsfälle weltweit, auch auf die anhaltenden Verhandlungen in den USA über eine weitere Runde von Konjunkturstimuli und Finanzhilfen. Sollten diese ausbleiben, könne die Erholung der US-Wirtschaft ins Stocken geraten, so die Befürchtung. Bei den Einzelwerten können sich Softbank etwas gegen die Abwärtstendenz in Tokio stemmen und liegen 0,3 Prozent im Plus. Berichten zufolge soll Nvidia an der Chipdesign-Sparte Arm Holdings von Softbank haben.
US-NACHBÖRSE
Moderna erholten sich um 1,1 Prozent. Am Donnerstag hatte der Kurs noch knapp über 81 Dollar gelegen. In einem Patentstreit war gegen das mit einem erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus in die Schlagzeilen geratene Unternehmen entschieden worden. Die Forschungen von Moderna basieren demnach auf Technologie von Arbutus Biopharma. Das könne zwar diverse Nachteile für Moderna nach sich ziehen, allerdings sei mit der Entscheidung noch nicht alles verloren und Moderna könne in Berufung gehen, so die Analysten von CFRA. Arbutus Software legten um 3,4 Prozent zu.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.469,89 -0,68 -182,44 -7,25 S&P-500 3.215,63 -0,62 -20,03 -0,47 Nasdaq-Comp. 10.363,18 -0,94 -98,24 15,50 Nasdaq-100 10.483,13 -0,92 -97,46 20,04 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 711 Mio 821 Mio Gewinner 1.020 1.429 Verlierer 1.930 1.545 unverändert 114 94
Leichter - Die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen den USA und China und der innenpolitische Streit um die Verlängerung von Corona-Hilfen haben die US-Börsen belastet. Unter den Einzelwerten brachen Intel um 16 Prozent ein, nachdem der Chiphersteller Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Intel übertraf zwar im zweiten Quartal die Erwartungen, erschreckte aber mit der Nachricht, dass sich die Entwicklung superschneller Halbleiter verzögern wird. American Express schnitt im zweiten Quartal ergebnisseitig besser als befürchtet ab. Allerdings blieben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie sank um 1,4 Prozent. Positiv wurden hingegen die Zahlen von Verizon Communications aufgenommen. Die Aktie verteuerte sich um 1,8 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,14 0,4 0,14 -106,1 5 Jahre 0,26 -0,8 0,27 -166,3 7 Jahre 0,43 -0,8 0,44 -181,5 10 Jahre 0,58 -0,1 0,58 -186,2 30 Jahre 1,23 -0,1 1,23 -183,7
Am Anleihemarkt bewegte sich nach dem jüngsten Anstieg kaum etwas. Die Zehnjahresrendite verharrte bei 0,58 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr,10:37 Uhr % YTD EUR/USD 1,1700 +0,5% 1,1644 1,1609 +4,3% EUR/JPY 123,61 +0,1% 123,49 123,44 +1,4% EUR/GBP 0,9123 +0,2% 0,9102 0,9121 +7,8% GBP/USD 1,2825 +0,3% 1,2792 1,2727 -3,2% USD/JPY 105,64 -0,4% 106,05 106,36 -2,8% USD/KRW 1201,59 -0,0% 1201,59 1203,24 +4,0% USD/CNY 7,0003 -0,2% 7,0170 7,0168 +0,5% USD/CNH 7,0020 -0,2% 7,0157 7,0215 +0,5% USD/HKD 7,7519 +0,0% 7,7517 7,7517 -0,5% AUD/USD 0,7128 +0,4% 0,7097 0,7075 +1,7% NZD/USD 0,6672 +0,5% 0,6641 0,6627 -0,9% Bitcoin BTC/USD 10.299,26 +4,2% 9.882,51 9.487,26 +42,8%
Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China ließen den Yuan weiter zurückfallen. Die jüngste Zuspitzung des Streits könne den Markt wegen der zunehmenden Unsicherheit wieder aufrütteln, sagte Devisenanalyst Hao Zhou von der Commerzbank. Weil sich die Wahlen näherten, müsse Trump mit harten Bandagen gegen China kämpfen. Obwohl das Handelsabkommen nun für ihn "weniger bedeutet", benötige er aber noch immer Käufe aus China, um insbesondere in den "Swing States" die Wähler zu besänftigen. Es bestehe kaum ein Zweifel, dass auch Chinas Haltung härter werde, weshalb sich der gegenseitige Schlagabtausch fortsetzen werde. Der Yuan dürfte damit weiterhin unter Abwertungsdruck stehen.
Derweil setzte der Euro seinen Höhenflug gegen die US-Devise fort. Er stand im späten Geschäft bei 1,1646 Dollar nach rund 1,16 am späten Donnerstag. Gegen den Yen verlor der Dollar noch deutlich kräftiger, nämlich um 0,8 Prozent. Diese Entwicklungen setzen sich am Montag im asiatisch dominierten Geschäft fort. Der Euro erreichte hier phasenweise über 1,17 Dollar, während der Dollar-Index deutlich nachgibt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,27 41,29 -0,0% -0,02 -28,6% Brent/ICE 43,31 43,34 -0,1% -0,03 -30,7%
Die Ölpreise tendierten nach einem volatilen Geschäft wenig verändert. Einerseits lastete der verschärfte Ton zwischen China und den USA, andererseits stützte der Dollar, der zu vielen anderen Währungen etwas schwächer tendierte. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI gewann 0,4 Prozent auf 41,21 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.934,11 1.901,16 +1,7% +32,95 +27,5% Silber (Spot) 24,19 22,78 +6,2% +1,41 +35,5% Platin (Spot) 941,73 920,85 +2,3% +20,88 -2,4% Kupfer-Future 2,90 2,89 +0,5% +0,01 +2,9%
Gold war vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit weiter in Rallylaune. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,8 Prozent auf 1.902 Dollar, ein neues Neunjahreshoch. Im asiatisch dominierten Geschäft am Montag wurde mit 1.944 Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Marktteilnehmer führen mehrere Faktoren an, die den Goldpreis treiben. Verwiesen wird auf geopolitische Probleme wie die US-chinesischen Spannungen, wegen denen Anleger Zuflucht im Gold suchten. "Gold ist ganz klar ein Profiteur der Nachfrage nach einem sicheren Hafen und schlägt den Dollar", so die Experten von Axicorp. Daneben profitiert das Edelmetall vom schwächeren Dollar, der Gold für Käufer aus Nichtdollarräumen billiger macht. Der Dollar-Index zeigt aktuell einen Rückgang von einem halben Prozent. Hinzu kommt die vor allem von den Notenbanken bereitgestellte Liquiditätsflut an den globalen Finanzmärkten, die zudem Inflationssorgen schürt.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
CORONAPANDEMIE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 27, 2020 01:54 ET (05:54 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.