Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Trotz der Corona-Krise gibt es in Deutschland noch immer einen Mangel an IT-Experten, der der Wirtschaft einen hohen Schaden zuführt, warnte der Branchenverband Bitkom am Montag. Deutschland müsse bürokratische Hürden senken, um attraktiver zu werden für ausländische Fachkräfte.
"Die deutsche IT-Branche kann dadurch mögliche Umsätze von jährlich bis zu 1 Milliarde Euro nicht realisieren, wichtige Digitalisierungsprojekte in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung verzögern sich oder lassen sich nicht umsetzen", erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg.
Anlässlich der Einführung der Greencard für IT-Experten vor 20 Jahren erklärte die Digitalwirtschaft, dass der deutsche Wirtschaftsstandort zwingend auf ausländische Spezialisten angewiesen sei. Es gebe nicht genug einheimische Fachkräfte. Für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft werde es aber künftig noch entscheidender sein, wie schnell und gut sie ihren Bedarf an Digitalexperten decken könne, erklärte der Verband.
Ende vergangenen Jahres waren laut Bitkom 124.000 IT-Stellen unbesetzt. Coronabedingt sei diese Zahl zwar aktuell gesunken, aber auch in der Krise sei der Mangel noch da. Allerdings müssen die Bedingungen für die Fachkräfte verbessert werden, denn Deutschland sei nicht der Sehnsuchtsort der weltweiten IT-Elite.
"Um Deutschland attraktiver für internationale Experten zu machen, müssen wir bürokratische Hürden senken, Verfahren vereinfachen und die Fachkräfte und ihre Familien willkommen heißen", forderte Berg.
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July 27, 2020 05:41 ET (09:41 GMT)
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