ERIWAN/BAKU (dpa-AFX) - Im neu entfachten Konflikt zwischen den beiden Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan ist es nach einigen ruhigen Tagen wieder zu Kämpfen gekommen, bei denen ein Mensch starb. Ein armenischer Soldat sei kurz nach Mitternacht von einem Scharfschützen erschossen worden, teile das Verteidigungsministerium in Eriwan am Montag mit. Aserbaidschan äußerte sich zunächst nicht zu dem Fall. Das Verteidigungsministerium in Baku betonte, dass das armenische Militär in den vergangenen Tagen mehrfach auf aserbaidschanische Soldaten geschossen habe.
Seit Mitte Juli gibt es neue Kämpfe an der Grenze der beiden verfeindeten Nachbarländer, die sich gegenseitig Schuld an der Eskalation geben. Auf beiden Seiten sind insgesamt mehr als ein Dutzend Soldaten gestorben, die meisten waren Aserbaidschaner. Nach internationalen Aufrufen ebbten die Kämpfe etwas ab. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) begrüßte zuletzt die "relative Stabilität" und mahnte die Länder, nun den Dialog zu suchen.
Die Gefechte liegen in der Grenzregion weit nördlich von der Konfliktregion Berg-Karabach, um die beide Ex-Sowjetrepubliken seit Jahrzehnten streiten. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das Gebiet verloren. Nach dem Völkerrecht gehört die von christlichen Karabach-Armeniern bewohnte Region zu dem islamisch geprägten Aserbaidschan. Die Verhandlungen im Rahmen der OSZE über den Karabach-Konflikt stecken seit Langem in einer Sackgasse. Experten befürchten, dass durch die neuen Kämpfe auch dieser Konflikt neu aufflammen könnte.
Russland, das seit Jahren als Schutzmacht des kleinen Berglandes Armenien gilt, und auch die Türkei wollen angesichts der neuen Kämpfe vermitteln. Die Türkei hat sich auf die Seite des ölreichen Aserbaidschan gestellt. Auch Papst Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill schalteten sich ein./thc/DP/mis
Seit Mitte Juli gibt es neue Kämpfe an der Grenze der beiden verfeindeten Nachbarländer, die sich gegenseitig Schuld an der Eskalation geben. Auf beiden Seiten sind insgesamt mehr als ein Dutzend Soldaten gestorben, die meisten waren Aserbaidschaner. Nach internationalen Aufrufen ebbten die Kämpfe etwas ab. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) begrüßte zuletzt die "relative Stabilität" und mahnte die Länder, nun den Dialog zu suchen.
Die Gefechte liegen in der Grenzregion weit nördlich von der Konfliktregion Berg-Karabach, um die beide Ex-Sowjetrepubliken seit Jahrzehnten streiten. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das Gebiet verloren. Nach dem Völkerrecht gehört die von christlichen Karabach-Armeniern bewohnte Region zu dem islamisch geprägten Aserbaidschan. Die Verhandlungen im Rahmen der OSZE über den Karabach-Konflikt stecken seit Langem in einer Sackgasse. Experten befürchten, dass durch die neuen Kämpfe auch dieser Konflikt neu aufflammen könnte.
Russland, das seit Jahren als Schutzmacht des kleinen Berglandes Armenien gilt, und auch die Türkei wollen angesichts der neuen Kämpfe vermitteln. Die Türkei hat sich auf die Seite des ölreichen Aserbaidschan gestellt. Auch Papst Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill schalteten sich ein./thc/DP/mis
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