
Die Regierung des Archipels mit 106 Millionen Einwohnern hatte im März einen totalen Lockdown verhängt. Unter anderem herrschte eine strikte Ausgangssperre: Wer das Haus verlassen wollte, brauchte einen sogenannten Quarantänepass. Die Maßnahme endete erst Anfang Juni. Seither dürfen auch Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel wieder in reduziertem Umfang arbeiten.
Duterte rief die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Bekämpfung des Virus auf. "Ich weiß, dass das philippinische Volk viel geopfert hat, aber wir haben keine andere Wahl, als zusammenzuarbeiten und noch mehr zu tun", sagte er. Laut der Behörden wurden am Montag mehr als 1600 Neuinfektionen registriert. Die Gesamtzahl stieg auf mehr als 82 000. Fast 2000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Sorgen, dass die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns zu einer Zunahme der Kriminalität führen könnten, begegnete Duterte in gewohnt hartem Ton. "Wenn Sie zu Ihren alten Gewohnheiten zurückkehren, verspreche ich Ihnen, dass es wieder einen Haufen Toter geben wird", warnte er. Duterte ist vor allem wegen seiner brutalen Anti-Drogen-Politik umstritten. Tausende Verdächtige wurden bereits von Sicherheitskräften getötet, seit Duterte 2016 sein Amt antrat.
Auf dem Gelände einer staatlichen Universität in Quezon City protestierten Tausende Menschen gegen seine Politik - trotz eines Versammlungsverbots wegen der Corona-Krise. Die Teilnehmer trugen Masken und Handschuhe. Einige Demonstranten hielten Schilder in den Händen, die Duterte als Teufel darstellten./gal/cfn/DP/fba
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