FRANKFURT (Dow Jones)--Rheinmetall verbucht angesichts des Einbruchs der weltweiten Autoproduktion auf sein Zuliefergeschäft eine nicht zahlungswirksame Wertminderung von 300 Millionen Euro. Damit reagiert der Düsseldorfer Konzern auch auf die Einschätzung von Experten, wonach in der Autobranche das Vorkrisenniveau nicht vor 2024 wieder erreicht wird. Rheinmetall prüft für die Automotive-Sparte überdies strategische Optionen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Weitere 40 Millionen Euro wird Rheinmetall im dritten Quartal zurückstellen, um in den nächsten Jahren die Kapazitäten in der Division Hardparts anzupassen sowie die Produktion teilweise zu verlagern, und um in der Division Mechatronics den Eintritt in neue Märkte vorzubereiten.
Das zweite Quartal hat der Rheinmetall-Konzern nach vorläufigen Zahlen bei wichtigen Kennzahlen besser abgeschlossen als erwartet. Danach ist der Umsatz um etwa 230 Millionen auf 1,236 Milliarden Euro zurückgegangen und das operative Ergebnis um zwei Drittel auf 36 Millionen Euro zusammengeschmolzen. Ein von Vara Research zusammengestellter Analystenkonsens sah den Umsatz bei 1,146 Milliarden Euro und einen operativen Verlust von 18 Millionen Euro.
Im Autogeschäft verbuchte Rheinmetall einen Umsatzeinbruch um die Hälfte und einen Verlust von 52 Millionen Euro. Hier stand vor Jahresfrist noch ein Gewinn in gleicher Höhe. Analysten hatten den Verlust noch 25 Millionen Euro höher erwartet. Besser lief es im Rüstungsgeschäft. Hier stieg der Umsatz um ein Fünftel und der operative Gewinn um gut die Hälfte auf 93 Millionen Euro. Auch hier erwartete der Konsens um 20 Millionen Euro weniger Gewinn.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/rio/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2020 10:59 ET (14:59 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.