
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Juni
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Juni stärker gestiegen als erwartet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wuchsen die Orders gegenüber dem Vormonat um 7,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 5,4 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf plus 15,1 (vorläufig: plus 15,7) Prozent leicht nach unten revidiert.
EZB: QE-Anleihebestände in Vorwoche um 27,183 Mrd Euro gestiegen
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 24. Juli erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm er um 27,183 Milliarden Euro auf 3.221,754 (Vorwoche: 3.194,571) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 18,991 Milliarden Euro ausgeweitet. Das Volumen der im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworbenen Papiere ist um 18,831 (+20,573) Milliarden Euro gestiegen, während sich die APP-Bestände um 8,352 (+1,582) Milliarden erhöht haben.
Spahn führt Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten ein
Deutschland führt eine Corona-Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten ein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, die Maßnahme solle die Bevölkerung schützen und die Ausbreitung des Coronavirus begrenzen. "Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen", erklärte der CDU-Politiker auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nach einer Konferenz mit den Gesundheitsministern der Bundesländer.
Braun: Müssen Zahl der Corona-Neuinfektionen bis Herbst niedrig halten
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) drängt auf niedrige Corona-Infektionszahlen bis zum Herbstbeginn. Nur so sei eine weitere Erholung der Wirtschaft und regulärer Schulbetrieb möglich. Als Richtgröße bei Neuinfektionen nannte er eine Zahl von "deutlich unter 500" neuen Fällen am Tag. Es sei wichtig, dass sich die Bevölkerung auch bei privaten Feiern und im Urlaub an Abstands- und Hygieneregeln halte.
Zwei vorläufige Festnahmen wegen "NSU 2.0"-Drohmails
Im Zusammenhang mit den rechtsextremen "NSU 2.0"-Drohmails hat es zwei vorläufige Festnahmen gegeben. Der Tatverdacht richte sich gegen einen 63 Jahre alten ehemaligen bayerischen Polizisten und dessen 55 Jahre alte Ehefrau, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit. Beide seien am Freitag vorläufig festgenommen worden, mittlerweile aber wieder frei.
Erster deutscher Corona-Patient hat keine schützenden Antikörper mehr
Ein als erster deutscher Corona-Patient geltender Webasto-Mitarbeiter hat bereits drei Monate nach seiner Ansteckung keine gegen eine erneute Ansteckung schützenden Antikörper mehr in sich getragen. "Seit April habe ich keine neutralisierenden Antikörper mehr", sagte der namentlich nicht benannte Mann in einem von Webasto veröffentlichten Interview. Von seiner Erkrankung an der neuartigen Lungenerkrankung Covid-19 habe er aber keinerlei Nachwirkungen, er habe "Riesenglück" gehabt.
Bundesregierung betont Einigkeit bei Lehren aus Wirecard-Skandal
Die Bundesregierung hat Einigkeit im Umgang mit dem mutmaßlichen Bilanzbetrug des Zahlungsdienstleisters Wirecard demonstriert. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte, es sei wichtig, dass "Schaden vom Finanzmarkt Deutschland abgewendet" und eine "wirksame Kontrolle sichergestellt" werde.
DIW: Wirtschaft braucht sehr lange für Rückkehr zum Vorkrisenniveau
DIW-Chef Marcel Fratzscher sieht nur geringe Chancen für eine schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft. "Ich halte das Szenario, dass man eher sehr langsam aus dieser Krise rauskommt, für am wahrscheinlichsten - sprich, dass wir noch knapp zwei Jahre brauchen werden, um von der Wirtschaftsleistung wieder da zu sein, wo wir vor der Krise waren", erklärte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview mit der Mediengruppe RTL.
Kommissionschef warnt vor schneller Anhebung des Mindestlohns
Vor einer schnellen Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde hat der Chef der Mindestlohnkommission, Jan Zilius, gewarnt. "Von heute auf morgen den Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben, wäre höchst problematisch", sagte Zilius der Rheinischen Post. "Wir würden mit einer zu schnellen Erhöhung auf 12 Euro die Tarifverhandlungen für untere Lohngruppen obsolet machen."
USA wollen in dieser Woche Pläne zu Truppenabzug aus Deutschland verkünden
Die USA wollen voraussichtlich in dieser Woche ihre Pläne für einen Truppenabzug aus Deutschland und einer Verlegung von Soldaten nach Osteuropa verkünden. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte, Details könnten zur Wochenmitte bekanntgegeben werden. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin kündigte ebenfalls für diese Woche "abgestimmte" Äußerungen beider Regierungen an. Auch das Parlament werde unterrichtet.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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July 27, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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