DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Intel baut sein Technologieteam um. Wie das Unternehmen mitteilte, verlässt Chief Engineering Officer Venkata Renduchintala den Konzern zum 3. August. Die Personalveränderung erfolgt nur Tage nachdem der Chiphersteller die Investoren mit Verzögerungen bei seinem neuesten Prozessordesign kalt erwischt hatte. Renduchintala hatte eine führende Rolle dabei gespielt, die Größe von Transistoren zu reduzieren und mit Wettbewerbern wie Taiwan Semiconductor und Samsung Electronics zu konkurrieren. Der Chef-Ingenieur war 2015 von Qualcomm zu Intel gestoßen. Intel teilte zudem mit, dass unter anderem die Technologie-Abteilung in mehrere Teams aufgeteilt werden soll und direkt CEO Bob Swan unterstellt wird. Intel ist bei der Entwicklung einiger seiner neuesten Prozessoren ins Hintertreffen geraten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
12:30 3M Co, Ergebnis 2Q
12:45 Pfizer Inc, Ergebnis 2Q
12:55 Raytheon Technologies Corp, Ergebnis 2Q
13:00 McDonald's Corp, Ergebnis 2Q
22:03 Visa Inc, Ergebnis 3Q
22:05 Mondelez International Inc, Ergebnis 2Q
22:05 Starbucks Corp, Ergebnis 3Q
22:15 Ebay Inc, Ergebnis 2Q
22:25 Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juli PROGNOSE: 94,3 zuvor: 98,1 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.244,50 +0,02% Nasdaq-100-Indikation 10.707,50 +0,14% Nikkei-225 22.653,73 -0,27% Hang-Seng-Index 24.668,72 +0,27% Kospi 2.255,29 +1,69% Shanghai-Composite 3.210,95 +0,18% S&P/ASX 200 6.026,70 -0,29%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Etwas fester - Sorgen um die weltweit zu beobachtenden weiter hohen Infektionsneuzahlen würden aktuell wieder etwas überlagert von den Hoffnungen auf die Wirksamkeit der Stimuli für die Konjunktur durch Notenbanken und Regierungen, berichten Marktteilnehmer. Im Blick hätten die Akteure bei diesen Spekulationen insbesondere die US-Notenbank und deren am Mittwoch anstehendes Ergebnis der Zinsberatungen. Der Markt setze auf die Zinsbotschaft "niedriger für länger", heißt es bei Principal Global Investors. Diese Erwartung drückt auch weiter auf den Dollar. Tokio bleibt erneut etwas zurück, das liegt auch am schwachen Dollar, durch den sich die Exportaussichten japanischer Unternehmen verschlechtern. An den chinesischen Börsen sprechen Händler auch von einer Erholungsbewegung nach den satten Einbußen zum Ende der Vorwoche vor dem Hintergrund der US-chinesischen Spannungen, unter anderem mit dem gegenseitigen Schließen von Konsulaten. Favorisiert werden in der gesamten Region Aktien aus dem Technologiesegment, nachdem der technologielastige Nasdaq-Index am Vorabend in den USA klar die deutlichsten Gewinne verzeichnet hatte. In Seoul verteuern sich Samsung Electronics um über 4 Prozent und stützen als Schwergewicht damit maßgeblich auch den Index insgesamt. Der Kurs des Apple-Zulieferers LG Innotek gewinnt 3,8 Prozent. Stark unter Druck stehen in Japan Mitsubishi Motors mit einem Abschlag von fast 12 Prozent. Der Autobauer hat für das im März 2021 endende Fiskaljahr einen hohen Verlust prognostiziert. Hitachi Construction Machinery knicken um 6,5 Prozent ein, belastet von einem enttäuschend ausgefallenen Quartalsergebnis. Für Daiichi Sankyo geht es dagegen um 8,7 Prozent nach oben. Hier treibt die Nachricht über eine Kooperation mit Astrazeneca im Onkologiebereich.
US-NACHBÖRSE
Der jüngst wegen Problemen bei der Entwicklung neuer Chip-Designs abgestürzte Intel-Kurs gab um 0,2 Prozent nach. Intel hatte mitgeteilt, das Technologieteam umzubauen. Die Aktie des Intel-Konkurrenten AMD legte vor diesem Hintergrund 0,4 Prozent zu. Biontech stiegen um 5,4 und Pfizer um 1,9 Prozent. Die beiden Pharmaunternehmen beginnen mit einer klinischen Studie der Phase 2/3, um einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erproben. Für F5 Networks ging es auf Nasdaq.com um 4,2 Prozent südwärts. Zunächst hatte der Kurs nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen noch zugelegt, wobei der Gewinn des Technologieunternehmens dennoch im Jahresvergleich rückläufig war. Ein Minus von 4,1 Prozent verzeichneten Crispr Therapeutics, nachdem das auf Genforschung spezialisierte Unternehmen einen höher als erwartet ausgefallenen Quartalsverlust mitgeteilt hatte. Der Kurs des Kranbauers Crane lag zuletzt 0,8 Prozent höher nach übertroffenen Gewinn- und Umsatzerwartungen, wobei der Umsatz dessen ungeachtet um 20 Prozent niedriger ausfiel als vor Jahresfrist.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.584,77 0,43 114,88 -6,85 S&P-500 3.239,41 0,74 23,78 0,27 Nasdaq-Comp. 10.536,27 1,67 173,09 17,43 Nasdaq-100 10.674,38 1,82 191,24 22,23 Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 790 Mio 711 Mio Gewinner 1.796 1.020 Verlierer 1.211 1.930 unverändert 67 114
Etwas fester - Nach zuletzt zwei Handelstagen mit deutlichen Abschlägen ging es wieder leicht nach oben. Stärker gesucht waren im Vorfeld von Quartalszahlen im Laufe der Woche die Technologiewerte. Insgesamt habe aber mit Blick auf die laufende Quartalsberichtssaison und die US-Zinsentscheidung am Mittwoch eine gewisse Zurückhaltung geherrscht, hieß es. Das Hauptaugenmerk liege dabei auf der US-Notenbank. Hier setze der Markt darauf, dass die Niedrigzinsen für einen längeren Zeitraum, bekräftigt würden. Eher bremsend wirkte auch das weiter gespannte Verhältnis zwischen den USA und China. Teilnehmer fürchteten, dass US-Präsident Donald Trump den Konflikt aus Wahlkampfgründen weiter am Köcheln halten werde. Hasbro sackten um über 7 Prozent ab. Zwar hat der Spielwarenhersteller seinen Absatz von Computerspielen in der Coronapandemie drastisch gesteigert, doch brach der Umsatz insgesamt um 29 Prozent ein - wegen der geschlossenen Einzelhandelsgeschäfte, aber auch wegen Problemen in der Lieferkette.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 1,2 0,14 -104,9 5 Jahre 0,29 1,1 0,27 -163,9 7 Jahre 0,46 1,1 0,45 -179,1 10 Jahre 0,60 1,3 0,59 -184,2 30 Jahre 1,25 2,3 1,23 -181,4
Wenig tat sich auch am Anleihemarkt. Zunächst seien sie wegen der bestehenden Unsicherheiten leicht gesucht gewesen, hätten die Gewinne im Verlauf jedoch wieder abgegeben, hieß es.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:30 % YTD EUR/USD 1,1739 -0,1% 1,1751 1,1707 +4,7% EUR/JPY 123,85 +0,0% 123,84 123,52 +1,6% EUR/GBP 0,9125 +0,1% 0,9119 0,9135 +7,8% GBP/USD 1,2866 -0,2% 1,2886 1,2817 -2,9% USD/JPY 105,52 +0,1% 105,40 105,51 -2,9% USD/KRW 1197,25 +0,1% 1195,81 1196,22 +3,7% USD/CNY 6,9998 +0,0% 6,9964 6,9993 +0,5% USD/CNH 7,0013 +0,0% 7,0003 7,0005 +0,5% USD/HKD 7,7510 -0,0% 7,7513 7,7518 -0,5% AUD/USD 0,7142 -0,1% 0,7147 0,7133 +1,9% NZD/USD 0,6659 -0,3% 0,6680 0,6669 -1,1% Bitcoin BTC/USD 10.933,61 -1,8% 11.131,51 10.243,61 +51,6%
Die Dollar-Schwäche setzte sich fort, der Greenback konnte sich im Verlauf von seinen Tiefs jedoch etwas erholen. Der Dollar-Index verlor 0,8 Prozent und rutschte auf ein Zweijahrestief. Der Euro stieg auf 1,1746 Dollar. Gegenüber der japanischen Währung fiel der Dollar auf 105,43 Yen. Der Dollar steht unter anderem deshalb unter Druck, weil die Corona-Pandemie in den USA weniger effizient bekämpft wird als in den meisten anderen Ländern bzw. Regionen der westlichen Welt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,48 41,60 -0,3% -0,12 -28,2% Brent/ICE 43,40 43,41 -0,0% -0,01 -30,6%
Die Ölpreise drehten ins Plus. Händler verwiesen zur Begründung vor allem auf den schwachen Dollar, der Sorgen in Bezug auf einen Angebotsüberschuss in den Hintergrund gedrängt habe. Der Preis für WTI stieg um 0,8 Prozent auf 41,61 Dollar, für Brent ging es um 0,3 Prozent aufwärts auf 43,46 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.942,62 1.942,50 +0,0% +0,12 +28,0% Silber (Spot) 24,66 24,63 +0,1% +0,03 +38,1% Platin (Spot) 936,75 949,50 -1,3% -12,75 -2,9% Kupfer-Future 2,92 2,89 +1,0% +0,03 +3,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 28, 2020 02:10 ET (06:10 GMT)
Weiter in Hausselaune ist das Gold. Nachdem es am Montag das alte Allzeithoch aus dem Jahr 2011 deutlich übersprang und bis auf 1.946 Dollar stieg, erreichte es in der Nacht zu Dienstag in Asien bereits 1.981 Dollar. Für Rückenwind sorgt weiter der schwache Dollar, der jüngst auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Jahren gesunken ist und sich davon in Asien nur leicht erholt. Daneben stützen weitere Faktoren die Goldnachfrage, so die weltweit überbordende, zumeist von den Notenbanken bereitgestellte Liquidität in der Corona-Krise und die Suche der Anleger nach sicheren Häfen angesichts der weiter wütenden Coronapandemie und der Spannungen zwischen den USA und China. Auch als Inflationsschutz ist das Gold gesucht, wie es heißt.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
MALAYSIA
Ex-Regierungschef Najib Razak ist in einem seiner Prozesse um den Finanzskandal bei einem Staatsfonds schuldig gesprochen worden. Sein Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Dem 67-Jährigen droht eine jahrzehntelange Haftstrafe.
BIONTECH/PFIZER
Die Pharmaunternehmen beginnen mit einer klinischen Studie der Phase 2/3, um einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erproben. In die Studie sollen weltweit 30.000 Personen einbezogen werden. Geprüft werden soll sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit des Impfstoffs. Bei einem Erfolg der Studie wollen der US-Konzern und sein deutscher Partner im Oktober 2020 das Zulassungsverfahren beantragen und bis Ende des Jahres bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen bereitstellen. Bis Ende 2021 sollen es dann über 1,3 Milliarden Impfstoffdosen sein.
BIONTECH
hat sich durch die angekündigte Ausgabe neuer Anteile frisches Kapital besorgt. Das in Mainz ansässige Biotechnologie-Unternehmen platzierte 5,5 Millionen ADS (American Depositary Shares) zu einem Stückpreis von 93 Dollar, womit sich ein Erlös von brutto 512 Millionen Dollar ergab.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2020 02:10 ET (06:10 GMT)
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