FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte treten am Mittwoch im frühen Handel auf der Stelle. Der DAX notiert 0,2 Prozent im Minus bei 12.815 Punkten, der Euro-Stoxx-50 stagniert bei 3.304 Zählern. Am Morgen steht die laufenden Berichtssaison im Interesse der Anleger weit oben, die aktuell einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Aus dem DAX haben BASF und Deutsche Bank Geschäftszahlen vorgelegt. Am Abend steht dann die Zinsentscheidung der US-Notenbank im Fokus. Dort werde auf weitere Signale für eine lockere Geldpolitik, also das 'lower for longer', gesetzt, sagt Seema Shah von Principal Global Investors. Der Dollar notiert auf einem frischen Zweijahrestief, der Euro legt in der Folge auf 1,1764 Dollar zu. Für Rohstoffwerte und die Preise der Industriemetalle wird diese Entwicklung positiv gesehen.
BASF traut sich noch keinen Ausblick zu
Für die Aktie von BASF geht es in einer ersten Reaktion um 4,3 Prozent nach unten. BASF bleibt nach einem coronabedingten Einbruch des Geschäfts im zweiten Quartal einen Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr weiter schuldig. Wegen hoher Unsicherheit und Intransparenz der wirtschaftlichen Entwicklung könne man weiter keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung für das Gesamtjahr 2020 machen, erklärte der Chemieriese bei Vorlage des Halbjahresberichts. Für das laufende dritte Quartal sei noch keine wesentliche Verbesserung des bereinigten operativen Gewinns gegenüber dem zweiten Quartal zu erwarten. So ist die Nachfrage im August insgesamt niedriger, und im Sommer macht BASF weniger Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut.
Für die Aktie der Deutschen Bank geht es dagegen um 1,8 Prozent nach oben. Die Bank hat im zweiten Quartal trotz Corona-Pandemie überraschend einen Gewinn erzielt und profitierte dabei von leicht höheren Erträgen und deutlich niedrigeren Kosten. "Wir konnten die höhere Risikovorsorge mehr als ausgleichen und profitabel bleiben", sagte Vorstandschef Christian Sewing. Die Bank sei auf einem gute Weg, alle ihre Ziele zu erreichen.
Auch die DWS (plus 1,5 Prozent) legte bereits Zahlen vor: Der Vermögensverwalters hat einer ersten Einschätzung aus dem Handel zufolge gute Zuflüsse bei margenstarken Produkten erzielt, dazu sei noch kräftig gespart worden. Das verwaltete Vermögen stieg auf 745 Milliarden Euro von 700 Milliarden Euro im Vorquartal.
Zahlenflut auch in Europa
Anders als bei der Deutschen Bank liefert der Bankensektor aber auch Enttäuschungen: So hat sich der Vorsteuergewinn von Barclays (minus 4,3 Prozent) im ersten Halbjahr mehr als halbiert. Gründe waren ein schwaches zweites Quartal sowie hohe Wertberichtigungen bei Krediten. Das zweite Halbjahr werde schwierig, warnte die britische Bank zudem.
Banco Santander (minus 3,6 Prozent) hat wegen Abschreibungen einen kräftigen Verlust im zweiten Quartal verbucht. Wie die spanische Bank mitteilte, wurde aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaftsaussichten eine Wertminderung von 12,6 Milliarden Euro vorgenommen. Der Nettoverlust lag bei 11,13 Milliarden Euro bei Einnahmen von 10,46 Milliarden Euro.
In Frankreich legt die Aktie von Kering 5 Prozent zu. Nach Einschätzung der Citigroup zeigt sich bei Kering eine Verbesserung. Die Umsätze im zweiten Quartal seien wechselkursbereinigt um 43 Prozent gesunken, wohingegen die Analysten und die Konsenserwartungen von einem Rückgang um 48 Prozent ausgegangen waren. Im Juni und Juli sei eine Erholung im Einzelhandel zu sehen gewesen, heißt es.
Für die Aktie von Schneider Electric geht es um 4,3 Prozent nach oben. Deutlich oberhalb der Markterwartung sehen die Analysten von Jefferies das EBITA, das den Konsens um 23 Prozent übertroffen habe. Die Marge liege bei beeindruckenden 13,6 Prozent, einem Plus von 200 Basispunkten gegenüber der Erwartung. Der Umsatzeinbruch fiel dagegen nicht so deutlich wie befürchtet aus, was unter anderem an der guten Nachfrage aus China gelegen habe. Aber auch von dem Start des Aktienrückkaufs sollte die Aktie profitieren.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.304,06 0,02 0,50 -11,78 Stoxx-50 3.017,46 0,02 0,47 -11,33 DAX 12.815,48 -0,15 -19,80 -3,27 MDAX 26.869,96 0,46 121,92 -5,10 TecDAX 3.057,87 0,17 5,22 1,42 SDAX 11.998,78 -0,09 -10,56 -4,10 FTSE 6.134,46 0,08 5,20 -18,74 CAC 4.962,85 0,69 33,91 -16,98 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,51 0,00 -0,75 US-Zehnjahresrendite 0,59 0,01 -2,09 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:36h Di, 17:28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1755 +0,29% 1,1749 1,1719 +4,8% EUR/JPY 123,29 +0,11% 123,31 123,18 +1,1% EUR/CHF 1,0755 -0,00% 1,0766 1,0761 -0,9% EUR/GBP 0,9070 +0,07% 0,9083 0,9063 +7,2% USD/JPY 104,87 -0,20% 104,95 105,09 -3,6% GBP/USD 1,2960 +0,22% 1,2932 1,2930 -2,2% USD/CNH (Offshore) 7,0005 -0,05% 7,0026 7,0041 +0,5% Bitcoin BTC/USD 11.057,01 +0,32% 11.024,76 11.146,27 +53,4% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,27 41,04 +0,6% 0,23 -28,6% Brent/ICE 43,56 43,22 +0,8% 0,34 -30,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.957,71 1.959,60 -0,1% -1,89 +29,0% Silber (Spot) 24,27 24,63 -1,5% -0,36 +36,0% Platin (Spot) 940,75 952,08 -1,2% -11,33 -2,5% Kupfer-Future 2,91 2,91 +0,0% +0,00 +3,2% ===
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July 29, 2020 04:12 ET (08:12 GMT)
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