Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE TELEKOM - Der Skandal um den Konzern Wirecard und dessen Wirtschaftsprüfer EY beschäftigt in diesen Tagen auch die Deutsche Telekom. Eigentlich wollte Europas größtes Telekommunikationsunternehmen im kommenden Jahr vom langjährigen Abschlussprüfer Pricewaterhouse-Coopers zu EY wechseln. Jetzt wird innerhalb des Konzerns kritisch diskutiert, ob EY die richtige Wahl ist, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Bisher sehen die Pläne der Telekom vor, EY bei der Hauptversammlung im kommenden Jahr als neuen Prüfer vorzuschlagen. Offiziell hält die Telekom an diesem Fahrplan fest. "Es gibt aktuell keine Gründe, diese Entscheidungen infrage zu stellen", sagte ein Sprecher. EY lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Wie das Handelsblatt erfuhr, verfolgt die Telekom genau die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals und welche Details darin über die Arbeit von EY als Prüfer hervorgehen. Sollte durch die Aufklärung EY ein Fehlverwalten nachgewiesen werden können, könnte die Telekom ihre Präferenz für EY noch ändern. (Handelsblatt S. 25)
STEAG - Das geplante Ende der Kohleförderung und -verstromung wird ein Fall für das Bundesverfassungsgericht. Der Stromproduzent Steag hat einen Eilantrag gestellt und bereitet eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz vor. (Handelsblatt S. 18/FAZ S. 15)
AIRBUS - Die USA und die EU werfen sich gegenseitig vor, Airbus und Boeing mit unlauteren Beihilfen zu unterstützen. Vergangenen Herbst erlaubte die WTO Washington, bis zu 7,5 Milliarden Dollar an Strafzöllen zu verhängen. Darunter litten mehr als 20 EU-Staaten, und betroffen seien nicht nur Exporte von Flugzeugen in die USA, sondern auch von vielen Agrarprodukten, klagt EU-Handelskommissar Phil Hogan. Da Airbus nun aber WTO-Vorgaben beachte, "sollten die US-Zölle sofort aufgehoben werden", fordert der Kommissar. Zudem ruft er Washington auf, darüber zu verhandeln, wie der Streit gütlich zu beenden und in Zukunft mit Subventionen in der Branche umzugehen sei: "Wir sind bereit, uns mit den beiden Unternehmen und den USA hinzusetzen und das zu diskutieren." Ansonsten würde der ewige Disput nur Hersteller aus anderen Staaten nützen. Aus welchen, sagt er nicht, doch es ist klar, dass er zum Beispiel China meint. Verweigert sich Washington Gesprächen und behält die Strafzölle bei, "werden wir Gegenmaßnahmen gegen US-Produkte und Boeing-Produkte ergreifen", droht Hogan. Das ist möglich, weil die WTO in einem anderen Verfahren geurteilt hat, dass auch Boeing von unfairen Subventionen profitiert. Hogan geht davon aus, dass die Genfer Organisation im September über das zulässige Volumen der Strafzölle entscheiden wird - "und ich glaube, das wird eine erhebliche Summe sein". (SZ S. 20)
QIAGEN - Der weltgrößte Laborausrüster Thermo Fisher Scientific gerät unter Druck, die Offerte für Qiagen nochmals zu erhöhen. Die Hedgefonds Davidson Kempner und Psquared Asset Management haben ihre Anteilspakete in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben ausgebaut und nun öffentlich erklärt, das Angebot von Thermo Fisher nicht anzunehmen. Der US-Konzern hatte vor knapp zwei Wochen den Preis auf 43 Euro je Aktie aufgestockt. Die Großaktionäre, die zusammen gut 9 Prozent halten, kritisieren die Offerte als deutlich zu niedrig. Grund ist der starke geschäftliche Erfolg von Qiagen mit Reagenzien für Coronatests. Der MDAX-Konzern hat bereits mehrmals in diesem Jahr die Umsatz- und Ergebnisprognose angehoben. Der Hedgefonds Davidson Kempner hält den aktuellen Ausblick für immer noch zu konservativ und setzt den fairen Wert von Qiagen bei 48 bis 52 Euro je Aktie an. Thermo Fisher hat die Mindestannahmeschwelle bereits gesenkt. Die Offerte ist dann gültig, wenn 66,7 Prozent das Angebot annehmen. Die Angebotsfrist endet am 10. August. (Börsen-Zeitung S. 7)
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July 30, 2020 00:15 ET (04:15 GMT)
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