FRANKFURT (Dow Jones)--Heidelbergcement hat nach massiven Goodwillabschreibungen im zweiten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben. Der Baustoffhersteller verbuchte nach Anteilen Dritter einen Fehbetrag von 3,028 Milliarden Euro - nach einem Überschuss von 290 Millionen Euro im Vorjahr. Ursächlich dafür sind Wertberichtigungen im Volumen von 3,49 Milliarden Euro, die der DAX-Konzern vornehmlich auf Geschäfte in Großbritannien und Italien vornehmen musste. Bereinigt um Sondereffekte lag der Gewinn mit 427 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Die Coronavirus-Pandemie belastete das operative Geschäft massiv. Die Absatzmengen gingen um 10 bis 15 Prozent zurück, der Umsatz um 12 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Mit massiven Sparmaßnahmen gelang es, den Rückgang beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen auf 5 Prozent zu begrenzen. Die Bruttomarge stieg sogar auf 23,1 Prozent.
"In einem beispiellos herausfordernden Umfeld haben wir uns im ersten Halbjahr 2020 sehr gut geschlagen", sagte Vorstandschef Dominik von Achten. "Im zweiten Quartal sind die Umsätze in vielen Ländern teils deutlich zweistellig eingebrochen. Dennoch haben wir ein gutes Ergebnis nahezu auf Vorjahresniveau hingelegt."
Heidelbergcement gelang es dank hoher Cashflows, die Nettofinanzverschuldung im ersten Halbjahr um 1,4 Milliarden Euro auf knapp 9 Milliarden Euro zu reduzieren.
Eine Prognose für das Gesamtjahr gibt es weiter nicht. Die vollen Auswirkungen der Krise auf die Unternehmensergebnisse 2020 könnten weiterhin nicht abgeschätzt werden, hieß es. "Wir sind solide in das dritte Quartal gestartet", hieß es lediglich.
Heidelbergcement hatte vor zwei Wochen bereits erste Eckdaten zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht, weil die Geschäfte deutlich weniger von der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt worden waren als vom Markt erwartet.
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July 30, 2020 01:03 ET (05:03 GMT)
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