
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Corona-Krise lässt deutsche Wirtschaft um 10,1 Prozent einbrechen
Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal mit der Corona-Krise einen historischen Einbruch erlitten. Kalender- und saisonbereinigt schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung berichtete. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen im Jahr 1970. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 9,0 Prozent veranschlagt.
Deutscher Arbeitsmarkt nach Corona-Einbruch wieder stabilisiert
Die bereinigte Arbeitslosigkeit ist im Juli aufgrund des massiven Einsatzes von Kurzarbeit überraschend gefallen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren im Juli bereinigt um saisonale Einflüsse 18.000 weniger Arbeitslose gemeldet als im Monat davor. Ohne diese Einflüsse stieg die Arbeitslosigkeit um 57.000 auf 2,91 Millionen. Der coronabedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit habe sich im Juli vorerst nicht fortgesetzt, so die Bundesagentur für Arbeit.
Bundesländer melden Preisrückgänge nach Steuersenkung
Die Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli hat in einer Reihe von Bundesländern zu teils spürbar niedrigeren Preisen geführt. Die Verbraucherpreise sanken im Juli mit Raten von 0,1 bis 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie die Statistischen Landesämter von Sachsen, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mitteilten. Brandenburg veröffentlicht seinen Daten für Juli erst am Freitag. Die Steueränderung schlug sich auf rund 70 Prozent der im Warenkorb befindlichen Waren und Dienstleistungen nieder.
Ifo Institut sieht nur langsamen Rückgang der Kurzarbeit
Die Zahl der Firmen mit coronabedingter Kurzarbeit sinkt nach Berechnungen des Ifo Instituts - allerdings langsam. Im Juli fuhren noch 42 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit, die an der Ifo Konjunkturumfrage teilnahmen. Im Juni waren es 46 Prozent und im Mai sogar 53 Prozent.
Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Juli kräftig erholt
Die Erholung der Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli fortgesetzt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg kräftig auf 82,3 Punkte von 75,8 im Vormonat. Volkswirte hatten nur mit einem Indexanstieg auf 81,0 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator stieg auf 81,8 von 74,9 Punkte. Die Wirtschaftsstimmung in beiden Regionen hat bisher rund die Hälfte der kombinierten Verluste von März und April wettgemacht.
Eurozone-Arbeitslosenquote steigt im Juni auf 7,8 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Juni wie erwartet gestiegen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, kletterte die Arbeitslosenquote auf 7,8 Prozent, nachdem sie im Mai bei revidiert 7,7 Prozent (vorläufig: 7,4 Prozent) gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 7,8 Prozent prognostiziert.
Italiens Arbeitslosenquote steigt im Juni auf 8,8 Prozent
Die Arbeitslosenquote in Italien ist im Juni gestiegen, da entlassene Arbeitnehmer wieder Arbeit suchten. Die Arbeitslosenquote kletterte um 8,8 Prozent, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte. Im Mai hatte die Quote 8,2 Prozent betragen. Der Anstieg lag über den Erwartungen der von Ökonomen, die einen Anstieg auf 8,5 Prozent vorhergesagt hatten.
HVPI-Inflationsrate in Spanien fällt im Juli noch tiefer
Die Verbraucherpreise in Spanien sind im Juli mit der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Nach Angaben der Statistikbehörde INE fiel der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 0,7 Prozent. Im Juni hatte der Wert noch minus 0,3 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Juli nur mit einer negativen Rate von 0,1 Prozent gerechnet.
Wirecard-Untersuchungsausschuss wird wahrscheinlicher
Nach der Sondersitzung des Finanzausschusses zum Wirecard-Skandal wird ein Untersuchungsausschuss wahrscheinlicher. Dieser sei "weiterhin nötig, zumal sich das Kanzleramt weiterhin wegduckt", erklärte Linken-Fraktionsvize Fabio De Masi nach der Befragung von Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Am Donnerstag bekräftigte auch die FDP ihre Forderung nach einem Untersuchungsausschuss.
+++ Konjunkturdaten +++
Belgien BIP 2Q -12,2% gg Vq; -14,5% gg Vj
Belgien Juli Verbraucherpreise +0,73% (Juni: +0,6%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 30, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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