Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die anhaltend schwachen Werbeeinnahmen haben der Prosiebensat1 Media SE im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang und unter dem Strich einen Verlust beschert. Der Medienkonzern hofft nun auf eine bessere zweite Jahreshälfte und sieht erste Anzeichen für eine Verbesserung des Umfelds. Einen Finanzausblick traut sich der MDAX-Konzern wegen der coronabedingten Unsicherheit aber ebenso wenig zu wie für das laufende dritte Quartal.
"Wir erwarten im Juli bei den Werbeerlösen ein Minus von etwas weniger als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit einen klar niedrigeren Rückgang als im abgelaufenen Quartal.", sagte Finanzvorstand und Vorstandssprecher Rainer Beaujean. Im August zeichne sich mit einem Minus von rund 10 Prozent eine weitere Verbesserung ab. Entscheidend für die Entwicklung des Gesamtjahres seien die Monate September bis Dezember, wo Prosieben in der Vergangenheit rund 50 Prozent des bereinigten EBITDA erwirtschaftet habe.
Im zweiten Quartal sank der Umsatz um ein Viertel auf 709 Millionen Euro. Analysten hatten im Factset-Konsens mit einem Rückgang in etwa in dieser Größenordnung gerechnet. Dass der Umsatz nicht noch weiter sank, war der Nucom Group zu verdanken, in der Prosieben ihre E-Commerce-Aktivitäten wie das Vergleichsportal Verivox oder die Partnervermittlung Parship bündelt. Hier stiegen die Erlöse um 5 Prozent.
Im Entertainment-Geschäft, das das Unterhaltungsangebote wie das lineare Fernsehen und den Streaming-Dienst Joyn bündelt und hauptsächlich von Werbeeinnahmen abhängig ist, sank der Umsatz um rund ein Drittel, ebenso wie im Produktionsgeschäft.
Das konzernweite bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) - die zentrale operative Kenngröße - brach um 89 Prozent auf 23 Millionen ein und lag damit deutlich unter den Erwartungen. Unter dem Strich machte die Prosiebensat1 Media SE einen Verlust von 54 Millionen Euro nach einem Gewinn von 93 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Verlust je Aktie belief sich auf 23 Cent.
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July 31, 2020 01:33 ET (05:33 GMT)
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