BERLIN (Dow Jones)--Die Exportwirtschaft sieht in dem am Samstag in Kraft tretenden Freihandelsabkommen der EU mit Vietnam einen Lichtblick in der Krise und ein mögliches Vorbild für die gesamte Region. Unternehmen könnten nun vom Abbau unnötiger Handelsbarrieren profitieren, erklärte die Vizepräsidentin des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Ines Kitzing. "Gerade während der Covid-19-Pandemie werden solche positiven wirtschaftlichen Impulse auf beiden Seiten dringender denn je benötigt."
Insgesamt erhofft sich der Verband von dem Abkommen nochmals frischen Schwung für die Verhandlungen der EU mit den anderen Ländern des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN). "Die gesamte Region ist weiterhin hochinteressant für deutsche Unternehmen, die sich auch einen gegenseitigen verbesserten Marktzugang im Handel mit den Philippinen, Malaysia und Thailand wünschen würden", erklärte Kitzing. Dazu wünscht sich der BGA idealerweise ein EU-ASEAN-Handelsabkommen.
Mit dem EU-Vietnam-Abkommen fallen zwischen beiden Seiten nach Angaben des EU-Rats schrittweise fast alle Zölle. Zum 1. August sind zunächst knapp zwei Drittel der EU-Exporte nach Vietnam zollbefreit, der Rest folgt binnen zehn Jahren. Das Freihandelsabkommen enthält auch wichtige Bestimmungen über den Schutz des geistigen Eigentums, Arbeitnehmerrechte und den Klimaschutz. Es könne helfen, "Hunderttausende von Menschen aus der Armut zu befreien", so BGA-Vize Kitzing.
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July 31, 2020 06:57 ET (10:57 GMT)
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