Thema heute:
Patientendaten sicher nutzen - KI für die Medizin
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin verspricht nach Ansicht des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) großen Nutzen für Patientinnen und Patienten. KI-basierte Assistenzsysteme unterstützen das frühe Erkennen von Krankheiten, ermöglichen ein schnelles Auswerten großer Mengen von Bild- und Labordaten und bieten die Chance für individuelle Therapien.
"KI-Systeme brauchen große Datenmengen, damit sie aus ihnen lernen können. Die Herausforderung besteht darin, die Patientendaten sowohl zu nutzen als auch sie zu schützen", sagt man. Durch die Vielzahl der Akteure im Gesundheitswesen haben viele Personen potenziell Zugriff auf die Patientendaten. Dies mache es schwierig, sensible Gesundheitsdaten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Es gebe informationstechnologische Lösungen für die sichere Datenübertragen und die Zugangskontrolle, "wenn aber die Endgeräte, der PC der Apotheke, der Krankenversicherung oder des Mediziners, nicht sicher sind, werden wir Probleme haben, die zu Datenskandalen führen könnten", heißt es. "Wichtig wäre eine Produkthaftung, damit Hersteller sich in der Verantwortung sehen, sicherere Produkte zu entwickeln."
Ebenfalls notwendig sei die Zertifizierung von KI-Systemen und -Datenbanken in der Medizin sowie der elektronischen Patientenakte (ePA) durch unabhängige Prüfstellen. Eine besondere Herausforderung sieht man im Einsatz kontinuierlich weiter lernender KI-Systeme, deren Software sich im Betrieb ohne menschliche Überwachung verändert. Die Entscheidungen eines solchen ein KI-Systems sollten durch die behandelnden Menschen daraufhin überprüft werden, ob sie nachvollziehbar sind. Hier würde eine erklärbare KI enorm helfen. "Ärztinnen und Ärzte dürfen das vorgeschlagene Ergebnis nicht unreflektiert übernehmen."
"Wenn wir intelligente IT in der Medizin nutzen wollen, werden Datenskandale, obwohl sehr auf Sicherheit geachtet wird, voraussichtlich nicht ausbleiben", wird befürchtet. Ihre Auswirkungen ließen sich aber einschränken, wenn Gesundheitsdaten aus Datenlecks nicht zum Nachteil der Patienten genutzt werden dürften. Es gelte Diskriminierung aufgrund von Kenntnissen aus solchen Datenlecks zu verhindern, etwa wenn jemand aufgrund von bekannt gewordenen Vorerkrankungen eine Arbeitsstelle nicht bekommt. Mit der geplanten Einführung der ePA erhalten Patientinnen und Patienten die volle Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten, die dann auch auf dem eigenen PC gespeichert sind.
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