Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WIEDERAUFBAUFONDS - Von dem Geld, das Europa aus der Krise bringen soll, fließt deutlich mehr nach Deutschland und Frankreich als vorgesehen war. Das geht aus Berechnungen der Brüsseler Denkfabrik Bruegel hervor. Alle anderen EU-Staaten müssen sich demnach mit teils erheblich weniger Geld aus dem Fonds begnügen. Der nach hartem Ringen beschlossene Wiederaufbaufonds hat ein Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro. Deutschland wird nach den Bruegel-Berechnungen 13,4 Milliarden Euro mehr bekommen als anfangs geplant. Bei Frankreich sind es 7,4 Milliarden Euro mehr. (Handelsblatt S. 10)
KONSUMBAROMETER - Die Zuversicht von Deutschlands Verbrauchern nimmt weiter zu. Das signalisiert das HDE-Konsumbarometer, das das Handelsblatt Research Institute monatlich für den Handelsverband HDE berechnet. Für August notiert das Barometer jetzt bei 98,14 Zählern; das waren 1,8 Punkte mehr als noch vor einem Monat. Damit hat sich das Tempo der Erholung etwas verlangsamt. Ausgehend vom Tiefststand im Mai hatte sich das Barometer zunächst um je rund drei Zähler im Juni und Juli erholt. Das HDE-Konsumbarometer reiht sich damit ein in andere Frühindikatoren für die deutsche Wirtschaft, die nach dem beispiellosen Einbruch im zweiten Quartal eine spürbare Erholung im laufenden dritten Quartal vorhersagen. (Handelsblatt S. 11)
TEMPOLIMIT - Mit einem Tempolimit wären auch Deutschlands Autobahnen sicherer: Matthew Baldwin, 57, bei der EU-Kommission Koordinator für Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität, rät der Bundesrepublik im SZ-Interview indirekt zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung: "Geschwindigkeit bewirkt zwei Dinge: Sie macht einen Unfall wahrscheinlicher und schlimmer." Man müsse "Wege finden, Geschwindigkeiten zu reduzieren". (SZ S. 5)
MEHRWERTSTEUER - Die Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf den niedrigeren Satz als Corona-Hilfsmaßnahme muss nach Ansicht des Verbandes Dehoga auch nach der Krise beibehalten werden. "Das ist eine ganz wichtige Maßnahme zur Stabilisierung der Branche", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ingrid Hartges. "Wir plädieren aus einer Vielzahl von Gründen für eine Entfristung dieser Regelung. Wir haben sie seit Jahren gefordert - auch aus Wettbewerbsgründen." Die Steuern auf Speisen müssten gleich hoch sein - egal ob sie zum Mitnehmen "in der Pappe" oder auf dem Teller serviert würden. "Das ist auch ein Frage der Wertschätzung", sagte Hartges. Hinzu komme, dass die Auswirkungen der Corona-Krise noch lange zu spüren sein werden und viele Gastronomen vor dem Aus stehen könnten. Bei Getränken plädierte Hartges für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent zumindest für nichtalkoholische Getränke. (Welt S. 9)
MEHRWERTSTEUER - Auf der politischen Bühne meldet sich der designierte BGA-Präsident Börner zurück mit der Forderung, die auf sechs Monate befristete Mehrwertsteuersenkung um ein halbes Jahr zu verlängern. "Der Zeitraum ist zu kurz", sagte Börner in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Die Umstellung kostet viel Geld, und wir werden im Dezember Vorzieheffekte haben, aber die Umsätze werden im Januar und Februar fehlen. Man sollte die Steuersätze also lieber ein Jahr lang unten lassen", fordert Börner, der der Bundesregierung ansonsten "perfektes Krisenmanagement" bescheinigt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
LOCKDOWN - Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat vor einem erneuten Lockdown wegen steigender Corona-Infektionen gewarnt. "Ein zweiter Lockdown würde gerade den Mittelstand massiv gefährden", sagte Bareiß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch der Einzelhandel würde leiden. Sinnvoller als nationale seien regionale Maßnahmen. (RND)
FUSSBALL - Eine Begrenzung der Millionengehälter im europäischen Fußball verstößt nicht zwangsläufig gegen EU-Recht. Zu diesem Urteil kommen zwei Rechtsgutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, die der SPD-Politiker Thomas Oppermann in Auftrag gegeben hat und die der Bundesliga vorliegen. Oppermann, der auch der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes vorsitzt, will eine Obergrenze vorantreiben. (SZ S. 23)
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August 03, 2020 00:29 ET (04:29 GMT)
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