PROSIEBEN meldete am Freitag seine Quartalszahlen. Ein Viertel weniger Umsatz erzeugte unterm Strich einen Verlust von über 60 Millionen Euro. Es gab zwar mehr Zuschauer aber deutlich weniger Werbeschaltungen. Grund ist der Shutdown. Viele Unternehmen verzichteten auf Werbung, weil die Absatzmöglichkeiten fehlten. Die Entwicklung sei aber rückläufig und die Umsätze ziehen wieder an beteuerte ein Unternehmenssprecher. Im Juli lag das Minus im Umsatz nur noch bei 20% gegenüber dem Vorjahr, im August voraussichtlich nur noch bei 10 %. Eine Jahresprognose traut man sich jedoch weiterhin nicht zu. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie sei zu groß. Üblicherweise erwirtschaftet ProSiebenSat.1 die Hälfte seines Betriebsgewinns zwischen September und Dezember. Die Aktie rutschte zunächst bis auf 8,19 Euro ab, erholte sich dann aber wieder spürbar.
Bei MTU AERO ENGINES lichtet sich der Corona Nebel. Der Flugzeugtriebwerkshersteller traut sich nun immerhin wieder eine Jahresprognose zu. Bei sinkendem Umsatz soll die Marge auf 9 bis 10 % zurückgehen. Das Geschäft mit neuen Flugzeugmotoren und Ersatzteilen verläuft weiter schwach. Gut entwickelt haben sich hingegen das das Geschäft mit der Modernisierung von A320-Neo-Triebwerken. Hier kommt MTU die Pause im Flugbetrieb entgegen. Die Prognose für 2020 ist kein Grund für überschäumenden Jubel, aber immerhin gibt es eine. Da die Börse nichts mehr hasst als Unsicherheit, konnte die MTU-Aktie zum Wochenschluss zeitweise immerhin um gut 4 % zulegen. Zum Schluss blieb davon + 1,1 % übrig.
AIRBUS dürfte seine vorsichtigen Rechnungen im September/Oktober revidieren. Die vorgezogenen Entlassungen werden nicht geändert, aber es gibt erhebliche Umbauplänen, insbesondere in den deutschen Werken. Mit massiver Hilfe der bayerischen Regierung wird die AIRBUS-Produktion für Helikopter und Reparaturleistungen für alte Jets hochgefahren. Die Entscheidung fällt Ende August. Wir bleiben in der Branche momentan abstinent. Dazu diese Woche noch ein paar Details mehr.
HYPOPORT ist weiterhin der Überflieger im deutschen Immobiliengeschäft. Die Ergebnisse werden eindrucksvoll ausfallen. Kann man noch mitspielen? Wir sind zurückhaltend, denn die Bewertung ist grenzwertig. Wer auf den Digitalisierungstrend setzen will, der HYPOPORT auf das aktuelle Bewertungsniveau gehievt hat schaut sich bitte die Deutsche Familienversicherung (DFV) an. Der Kurs ist zwar nach unserer Empfehlung wegen einer Kapitalerhöhung zurückgekommen, das Investment bleibt aber aussichtsreich. Hier passen Bewertung, Geschäftsmodell und Perspektiven. Wir ziehen einen Nachkauf zur Verbilligung in Erwägung.
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