Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen der Anleihekaufprogramms APP und PEPP im Juli schwächer ausgeweitet als zuvor. Nach Mitteilung der EZB stiegen die Bestände beider Programme zusammen um 107,001 (Juni: 159,115) Milliarden Euro. Die Bestände im Rahmen des PEPP nahmen um 85,423 (120,321) Milliarden Euro zu und die im Rahmen des APP um 21,578 (38,794) Milliarden. Die EZB veröffentlicht nur alle zwei Monate Details zum PEPP, das nächste Mal Anfang Oktober.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände um 20 Milliarden Euro pro Monat vergrößern. Hinzu kommt ein im März beschlossener zusätzlicher Betrag von 120 Milliarden Euro bis Jahresende, bei dessen Verteilung die EZB aber flexibel ist. Die EZB macht ihre Käufe auch von der Marktliquidität abhängig. Außerdem haben die an dem Programm teilnehmenden Zentralbanken des Euroraums bis zu ein Jahr Zeit, die Erträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen. Auch das kann zu Schwankungen der Nettokäufe führen. Im Rahmen des APP wurden Papiere über 34,274 (15,549) Milliarden Euro fällig.
Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen erhöhten sich im Juni um 16,370 (29,779) Milliarden auf 2.242,068 Milliarden Euro. Die Bestände an Unternehmensanleihen stiegen um 4,502 (7,515) Milliarden Euro auf 219,719 Milliarden und die an Covered Bonds um 1,198 (1,731) Milliarden Euro auf 282,766 Milliarden Euro. Die ABS-Bestände nahmen um 0,492 (minus 0,231) Milliarden auf 30,610 Milliarden Euro ab.
Im Juli wurden öffentliche Anleihen für 28,686 (13,082) Milliarden Euro, Unternehmensanleihen für 1,156 (1,271) Milliarden Euro, Covered Bonds für 3,601 (2,916) Milliarden Euro und ABS für 0,831 (0,671) Milliarden Euro fällig.
Der Bestand der im Rahmen des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) gehaltenen Bundesanleihen bei der Bundesbank stieg um 5,826 (0,338) Milliarden Euro auf 546,660 Milliarden Euro. Das entsprach 23,1 (25,8) Prozent der vom Eurosystem gehaltenen Staatsanleihen. Der Anteil Deutschlands am eingezahlten EZB-Eigenkapital, an dem sich die PSPP-Staatsanleihebestände langfristig orientieren sollen, liegt bei 26,4 Prozent.
Frankreichs Kapitalanteil beträgt 20,4 Prozent, Italiens 17,0 Prozent und Spaniens 12,0 Prozent. Frankreichs tatsächlicher PSPP-Anteil betrug im Juli 20,0 (22,3) Prozent, Italiens 17,17 (19,0) Prozent und Spaniens 11,8 (13,4) Prozent. Die EZB will nach eigenen Angaben wegen der Corona-Pandemie die im PSPP mögliche Flexibilität nutzen.
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August 03, 2020 10:07 ET (14:07 GMT)
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