Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SIEMENS - Die Investoren haben zurückhaltend auf die größte Übernahme in der Siemens-Geschichte reagiert. Strategisch passe der Strahlentherapie-Spezialist Varian zwar gut zur Medizintechnik-Tochter Healthineers. Doch der Kaufpreis von über 16 Milliarden Dollar sei ambitioniert, so der Tenor einiger Analysten. Die Healthineers-Aktie rutschte am Montag zwischenzeitlich um mehr als 7 Prozent auf gut 40 Euro ab. Siemens legte dagegen gut 2 Prozent zu. DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus sprach von einem "stolzen Preis", den Siemens zahle. Zwar seien die Wachstumsperspektiven interessant, doch stünden ihnen der hohe Kaufpreis und die Verwässerung der Aktien der Altaktionäre durch die geplante Kapitalerhöhung gegenüber. Berenberg-Analyst Scott Bardo wertete den Megadeal dagegen insgesamt als "klugen Schachzug". Aus der starken Position in der Bildgebung und der Diagnostik heraus verstärke sich Siemens nun im dritten großen Investitionsbereich von Krankenhäusern, der Strahlentherapie. "Der strategische und finanzielle Sinn ist einwandfrei gegeben", so Bardo. Im Umfeld der Investmentbanken hieß es, dass der Kaufpreis ohne die Coronakrise womöglich noch höher ausgefallen wäre. Mit einem Gegenangebot werde eher nicht gerechnet. Auch Kartellprobleme seien derzeit nicht absehbar. (Handelsblatt S. 18/Börsen-Zeitung S. 9)
COMMERZBANK - Der Finanzinvestor Cerberus ist mit seiner Attacke gegen den vom Bund vorgeschlagenen Kandidaten für den Aufsichtsratsvorsitz der Commerzbank ins Leere gelaufen. Wie das Institut am Montag im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung bekannt gab, wurde Hans-Jörg Vetter vorbehaltlich der gerichtlichen Bestellung zum Aufsichtsratschef gewählt. Cerberus hatte die Wahl am Wochenende mit einem an alle Mitglieder des Aufsichtsrats adressierten Schreiben, das der Börsen-Zeitung vorliegt, zu verhindern versucht. Darin spricht der US-Investor dem früheren Chef von LBBW und Bankgesellschaft Berlin die Fähigkeit ab, mit "allen wichtigen Interessengruppen konstruktiv auf das gemeinsame Ziel hinzuarbeiten, eine Strategie zu entwickeln und umzusetzen, die die Commerzbank wieder zu einem relevanten, zukunftsfähigen und profitablen Akteur auf dem deutschen Bankenmarkt macht". (Börsen-Zeitung S. 1/FAZ S. 22)
EY - Auch Prüfer werden bisweilen geprüft: Die beim Bundeswirtschaftsministerium angesiedelte Wirtschaftsprüferaufsicht ermittelt im Wirecard-Skandal gegen das Unternehmen EY. Es laufe "ein förmliches Berufsaufsichtsverfahren gegen die Ernst-&-Young-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft", heißt es in einem vertraulichen Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zum Fall Wirecard. Das als "Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch" eingestufte Papier liegt dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt S. 4)
MORPHOSYS - Einen Monat früher als erwartet hat die Münchener Morphosys in den USA die Zulassung für ihren Krebswirkstoff Tafasitamab erhalten. Er soll künftig unter dem Namen Monjuvi vertrieben werden. Das Medikament wurde von der Arzneimittelbehörde FDA zuvor als Therapiedurchbruch eingestuft. (Handelsblatt S. 22/Börsen-Zeitung S. 8)
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August 04, 2020 00:15 ET (04:15 GMT)
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