FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer hat seine Jahresprognose nach dem ersten Halbjahr gesenkt und trägt damit den Folgen der Coronavirus-Pandemie Rechnung. Deren finanzielle Auswirkungen seien aber weiterhin nur schwer einzuschätzen. Im zweiten Quartal schrieb der Konzern einen Verlust. Umsatz und bereinigter Gewinn lagen unter den Erwartungen.
Der Umsatz soll 2020 nun währungsbereinigt auf 43 bis 44 Milliarden Euro steigen. Bisher hatte Bayer Einnahmen von 44 bis 45 Milliarden Euro angepeilt. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll weiterhin währungsbereinigt auf etwa 28 Prozent steigen. Unter Zugrundelegung der genannten Umsätze entspricht dies nun einem währungsbereinigten EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 12,1 (bisher: 12,3 bis 12,6) Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll jetzt währungsbereinigt auf 6,70 bis 6,90 statt auf 7,00 bis 7,20 Euro steigen.
In den Monaten April bis Juni ging der Umsatz um 6,2 Prozent auf 10,05 Milliarden Euro zurück, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen legte um 5,6 Prozent auf 2,883 Milliarden Euro zu. Sonderaufwendungen in Höhe von 12,511 Milliarden Euro drückten das EBIT auf minus 10,784 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 785 Millionen Euro in Vorjahr. Diese standen im Wesentlichen in Verbindung mit den Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in im Rechtsstreit um die Schädlichkeit von Glyphosat und Dicamba sowie PCB. Zudem resultierten Sonderaufwendungen aus Aufwendungen für Rechtsfälle bei Pharmaceuticals im Wesentlichen in Zusammenhang mit Essure und aus dem laufenden Restrukturierungsprogramm
Der Konzernverlust einschließlich nicht fortgeführter Geschäfte lag bei 9,55 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 404 Millionen im Vorjahresquartal.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 10,4 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITDA von 2,742 Milliarden Euro gerechnet.
Für den Free Cashflow erwartet der DAX-Konzern nun eine Belastung aus Zahlungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 4,5 Milliarden Euro, die in der ursprünglichen Planung noch nicht enthalten war. Er soll jetzt bei minus 0,5 Milliarden liegen oder ausgeglichen sein.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/kla
(END) Dow Jones Newswires
August 04, 2020 02:10 ET (06:10 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.