DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.39 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.254,29 +0,19% -13,11% Stoxx50 2.972,62 +0,01% -12,65% DAX 12.600,87 -0,36% -4,89% FTSE 6.036,00 +0,05% -20,01% CAC 4.889,52 +0,28% -18,21% DJIA 26.764,77 +0,38% -6,22% S&P-500 3.298,04 +0,10% +2,08% Nasdaq-Comp. 10.897,80 -0,05% +21,46% Nasdaq-100 11.051,95 -0,03% +26,55% Nikkei-225 22.573,66 +1,70% -4,58% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 177,9% +54
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,50 41,01 +1,2% 0,49 -28,2% Brent/ICE 44,49 44,15 +0,8% 0,34 -28,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.995,52 1.977,25 +0,9% +18,27 +31,5% Silber (Spot) 25,51 24,28 +5,1% +1,24 +42,9% Platin (Spot) 928,18 919,00 +1,0% +9,18 -3,8% Kupfer-Future 2,88 2,91 -0,9% -0,03 +2,3%
Mit 2.000 Dollar hat die Feinunze Gold auf einem Rekordhoch gehandelt. Beobachter verweisen auch auf fallende Marktzinsen als Treiber für den Goldpreis. In den USA fallen die Renditen am Rentenmarkt auf Rekordtiefs. Niedrigzinsumfeld, Inflationssorgen, steigende Spannungen zwischen den USA und China und die Pandemie blieben natürliche Unterstützer der Flucht in das Edelmetall, heißt es. Meldungen über eine heftige Explosion in Beirut treiben ebenfalls.
Erdöl dreht nach anfänglichen Verlusten ins Plus. Im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es zu einer schweren Explosion gekommen.
FINANZMARKT USA
Während die Standardwerte die Aufwärtsbewegung des Vortags etwas gebremst fortsetzen, werden bei den zuletzt gut gelaufenen Technologiewerten Gewinne mitgenommen. Nach einem Allzeithoch der Nasdaq am Vortag sei das aber keine Überraschung, heißt es. Die politischen Risiken bleiben hoch, auch wenn sich Republikaner und Demokraten bei der Suche nach einem Kompromiss für eine Verlängerung der Corona-Hilfen weiter annähern. Noch ist nichts in trockenen Tüchern und der Weg zu einer Verständigung bleibt holprig. Die leicht zurückgehenden Fallzahlen bei den Neuinfektionen in den USA sorgen zwar für ein Aufatmen, angesichts weiter extrem hoher Werte aber nicht für Kauflaune. Boeing steigen um 1,2 Prozent. Die US-Luftsicherheitsbehörden haben zum ersten Mal öffentlich das gesamte Spektrum an Änderungswünschen vorgelegt, um der 737 MAX wieder die Zulassung zu erteilen. Viele der vorgeschlagenen Konstruktionsänderungen folgen aber schon bekannten Sicherheitsverbesserungen, die Boeing bereits auf den Weg gebracht hat. Spirit Aerosystems fallen jedoch um 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen überraschend deutlich in die Verlustzone gerutscht ist. Dafür macht Spirit nicht nur die Coronapandemie verantwortlich, sondern auch das Flugverbot für den Boeing-Flugzeugtyp 737 Max. Spielehersteller Take-Two hat im ersten Geschäftsquartal einen Umsatzboom ausgewiesen. Die Aktie verteuert sich um 4,5 Prozent. AIG ist im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Die Aktie sackt um 6,7 Prozent ab. YRC springen um 27 Prozent, nachdem der Verlust des Transportkonzerns nicht so schlimm ausgefallen ist wie befürchtet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 NL/Qiagen NV, ausführliches Ergebnis 2Q
22:05 US/Walt Disney Co, Ergebnis 3Q
22:05 US/Fox Corp, Ergebnis 4Q
Im Laufe des Tages:
- IT/Telecom Italia SpA (TI), Ergebnis 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die noch immer nicht in trockenen Tüchern befindliche Verlängerung der US-Coronahilfen bremste Aktien. Auch der China-US-Konflikt blieb präsent. Dem Euro-Stoxx-50 halfen die fester tendierenden Öl-und Gaswerte. Für den Ölmulti BP ging es gleich um 6,5 Prozent nach oben. Es sei operativ besser als befürchtet gelaufen, hieß es. Trotz etwas besserer Geschäftszahlen gaben Bayer um 2,4 Prozent nach. Es belastete die gesenkte Jahresprognose. Für Infineon ging es dagegen um 2,5 Prozent nach oben. Vor allem Umsatz und Segmentergebnis im dritten Quartal seien stärker als vorausgesagt ausgefallen, hieß es. Wichtiger als die Geschäftszahlen dürfte aber der Ausblick gewesen sein, denn hier rechnete der Konzern mit einer Erholung des Automarktes. Der Automobilsektor insgesamt profitierte von den Aussagen und stieg um 2,4 Prozent. Schaeffler gewannen 1,4 Prozent. Die Geschäftszahlen seien nicht ganz so schlimm wie befürchtet ausgefallen, hieß es. Evonik gewannen 2 Prozent. Händler verwiesen auf einen positiven Cashflow und den bestätigten Ausblick. Easyjet hoben um 8,7 Prozent ab. Die Billigfluglinie rechnete im Rahmen damit, dass der Verlust im vierten Quartal geringer als der des dritten ausfallen werde. Fraport legten um 0,4 Prozent zu. Laut Berenberg hat Fraport mit den Ergebnissen für das zweite Quartal 2020 leicht über den Markterwartungen gelegen, doch verblasse dies angesichts des Verlustes insgesamt. Diageo fielen um 5,6 Prozent. Der Einbruch bei Bars und vor allem im Geschäft mit Großereignissen konnte nicht kompensiert werden. Direct Line stiegen um 5,3 Prozent. "Starkes Ergebnis, gute Kapitalausstattung und Dividende wird nachgeholt", fassten Analysten zusammen. Für Teamviewer ging es nach Zahlenausweis um 8 Prozent nach unten. Anleger seien wegen der Wachstumsverlangsamung besorgt, hieß es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:50 Uhr Mo, 17:33h % YTD EUR/USD 1,1772 +0,09% 1,1793 1,1739 +5,0% EUR/JPY 124,61 -0,06% 124,89 124,65 +2,2% EUR/CHF 1,0778 -0,16% 1,0797 1,0811 -0,7% EUR/GBP 0,9015 +0,20% 0,9008 0,9000 +6,5% USD/JPY 105,82 -0,17% 106,12 106,19 -2,7% GBP/USD 1,3060 -0,11% 1,3094 1,3044 -1,4% USD/CNH (Offshore) 6,9797 -0,06% 6,9871 6,9829 +0,2% Bitcoin BTC/USD 11.180,76 +0,17% 11.298,26 11.388,76 +55,1%
Der Dollar neigt zur Stärke, hat sich von seinen Tageshochs aber etwas entfernt. Der ICE-Dollarindex klettert um 0,1 Prozent. Die Hoffnung auf ein Abflauen der Coronavirus-Pandemie in den USA stütze den Greenback, heißt es. Gleichzeitig profitiere die US-Devise von den Covid-19-Sorgen in anderen Teilen der Welt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Getrieben wurde die Kauflust durch gute US-Konjunkturdaten. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA war deutlich stärker in den expansiven Bereich geklettert als erwartet. Zudem wurde in den USA am Montag die niedrigste Zahl an Corona-Neuinfektionen seit fast vier Wochen vermeldet. Am japanischen Markt zählten Eisenbahn- und Luftfahrtgesellschaften zu den Profiteuren der Hoffnung auf ein Abflauen der Covid-Pandemie. Daneben richtete sich der Blick auf die Berichtssaison, wobei das Schwergewicht Sony die Büchner erst nach Handelsschluss öffnete und die Erwartungen übertraf. Auch Softbank hat erst nachbörslich berichtet, allerdings informierte der Konzern bereits vor der Schlussglocke darüber, dass er seine Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahr gegenüber den japanischen Steuerbehörden um rund 40 Milliarden Yen zu niedrig angegeben hatte. Der Konzern musste aber keine Steuern nachzahlen, weil unter dem Strich trotzdem noch ein Verlust stand. Gegen den Markt gab die Softbank-Aktie 0,4 Prozent ab. Mit einem Mini-Plus blieb der Markt in Schanghai hinter der Region zurück. Hier ging der Blick bang gen USA, weil sich der auf vielen Feldern ausgetragene Streit nicht beilegen lässt. In Hongkong spielte dieser Konflikt prinzipiell ebenfalls eine Rolle, wurde aber zunächst in den Hintergrund gedrängt. Auch der lokale Anstieg an Covid-19-Infektionen konnte die Kaufbereitschaft kaum bremsen. Ermutigt von den Vorgaben der Wall Street gingen die Anleger vor allen in Technologie- und Pharmawerte. Ähnlich sah es an der Börse in Südkorea aus, wo neben Technologiewerten auch Chemie- und Autoaktien gekauft wurden. Noch stärker tendierte der Markt in Sydney - auch hier befeuert vom Technologiesektor. Die australische Notenbank hat ihre Geldpolitik nicht angetastet.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Vetter gerichtlich zum Commerzbank-Aufsichtsrat bestellt
Hans-Jörg Vetter kann seine Arbeit als Chefkontrolleur der Commerzbank aufnehmen. Wie eine Sprecherin der Bank sagte, hat ihn das zuständige Gericht zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt. Der ehemalige Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) war am Montag nominiert und von den Aufsichtsratsmitgliedern zum künftigen Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt worden.
Linde-Tochter begibt Anleihe im Volumen von 1 Milliarde US-Dollar
Die Linde-Tochter Praxair hat Anleihen im Umfang von 1 Milliarde US-Dollar begeben. Ein bis August 2030 laufendes Papier sei mit einem Kupon von 1,1 Prozent ausgestattet worden und habe ein Volumen von 700 Millionen Dollar, teilte Linde mit. 300 Millionen Dollar kämen mit einem Kupon von 2 Prozent und Laufzeit bis August 2050.
Curevac ernennt Haas zum regulären CEO
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 04, 2020 12:46 ET (16:46 GMT)
Curevac hat Franz-Werner Haas zum CEO ernannt. Er hat dieses Amt bisher in Vertretung für den erkrankten CEO Ingmar Hoerr neben seiner Tätigkeit als Chief Operating Officer ausgeübt. Außerdem teilte Curevac mit, dass Igor Splawski im Vorstand ab sofort die Position des Chief Scientific Officer übernimmt.
Nord Stream 2 sucht neue Lösungen für die Verlegung
Das deutsch-russische Gasprojekt Nord Stream 2 setzt trotz der drohenden schärferen US-Sanktionen auf einen Weiterbau der Pipeline. Das Konsortium sei "gezwungen, nach neuen Lösungen für die Verlegung der verbleibenden sechs Prozent unserer Pipeline zu suchen", erklärte Sprecher Steffen Ebert am Dienstag. Sowohl Nord Stream 2 als auch die beteiligten Unternehmen seien von der schnellstmöglichen Inbetriebnahme der Pipeline überzeugt.
Siemens Healthineers erhält FDA-Notfallzulassung für Corona-Antikörpertest
Siemens Healthineers hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen SARS-CoV-2 Antikörpertest erhalten. Dies ist der erste Antikörpertest, der die Zulassung für einem semiquantitativen Nachweis erhalten hat, wie der Medizintechnikkonzern mitteilte.
Sixt kappt wegen Andauern der Corona-Krise Jahresprognose
Der Autovermieter Sixt SE erlebt zwar eine deutlich gestiegene Nachfrage, kann aber angesichts der Reisebeschränkungen im Flugverkehr die Prognose für 2020 und 2021 nicht aufrechterhalten. Eine zuverlässige Einschätzung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung sei für die kommenden Monate nicht möglich, teilte das Unternehmen mit. Daher könnten die Prognose für 2020 und der Ausblick für 2021 nicht aufrechterhalten werden.
Süss-Chef tritt zurück
Der Vorstandsvorsitzende der Süss Microtec SE, Franz Richter, hat den Aufsichtsrat gebeten, die Suche nach einem Nachfolger zu starten. Er wolle seine bis August 2022 laufende Anstellung als Vorstandsvorsitzender nach erfolgreicher Suche vorzeitig beenden, teilte das Unternehmen mit. Der Aufsichtsrat beginne umgehend mit der Suche nach einem Nachfolger.
AT&S steigert Umsatz und operatives Ergebnis in 1Q
Der Sensorhersteller AT&S Austria Technologie und Systemtechnik AG hat im ersten Geschäftsquartal 2020/21 Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert, unter dem Strich jedoch einen höheren Verlust als im Vorjahr ausgewiesen. Das Unternehmen profitierte von einem verbreiterten Kunden- und Anwendungsportfolio sowie von Absatzsteigerungen. Die Umsätze im Bereich Automotive verringerten sich aufgrund des schwierigen Marktumfeldes.
Buchungsportal Booking.com streicht bis zu einem Viertel aller Stellen
Das Buchungsportal Booking.com streicht weltweit tausende Stellen. Bis zu 25 Prozent der insgesamt 17.500 Mitarbeiter müssten wahrscheinlich gehen, teilte das in Amsterdam ansässige Unternehmen am Dienstag mit. "Das Corona-Virus hat die Tourismusindustrie verwüstet und wir spüren die Folgen", erklärte Booking.com zur Begründung. Das Reisevolumen sei nach wie vor niedrig.
Ford ernennt COO Jim Farley zum neuen CEO
Der für das operative Geschäft verantwortliche Ford-Manager Jim Farley rückt an die Unternehmensspitze auf. Der COO folge auf Jim Hackett, der in den Ruhestand geht, teilte der US-Autobauer mit.
EU leitet vertiefte Prüfung der Fitbit-Übernahme durch Google ein
Die von Google geplante Übernahme des Fitnesstracker- Anbieters Fitbit für 2,1 Milliarden Dollar verzögert sich wohl um mehrere Monate, nachdem die Kartellbehörde der EU eine eingehende Untersuchung der Transaktion eingeleitet hat.
Intesa steigert Gewinn trotz hoher Risikovorsorge
Die italienische Bank Intesa Sanpaolo hat im zweiten Quartal dank eines einmaligen Milliardengewinns aus einer Kooperation mehr verdient. Der Sonderertrag glich die während der Corona-Krise massiv gestiegenen Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite teilweise aus. Der Nettogewinn stieg im Quartal auf 1,42 Milliarden Euro von 1,22 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
August 04, 2020 12:46 ET (16:46 GMT)
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