Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank hat im zweiten Quartal vor allem wegen einer höheren Risikovorsorge einen spürbaren Gewinnrückgang verbucht. Dieser fiel dank höherer Erträge und niedrigerer Kosten allerdings nicht so deutlich aus wie von Analysten befürchtet. Im laufenden Jahr rechnet die Commerzbank nun allerdings mit einem Verlust.
Die Commerzbank erwirtschaftete im Zeitraum von April bis Juni einen Vorsteuergewinn von 211 Millionen Euro nach 329 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 220 Millionen Euro. Analysten hatten in einem von der Bank selbst zusammengestellten Konsens deutlich weniger erwartet. Die Erträge kletterten um knapp 7 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro.
Die Bank musste die Risikovorsorge wegen der Folgen der Corona-Pandemie deutlich nach oben nehmen. Sie stieg auf 469 von 178 Millionen im Vorjahr. Im ersten Quartal hatte die Bank 326 Millionen Euro für ausfallgefährdete Kredite zurückstellen müssen.
Beim Ausblick wird die Bank pessimistischer. Bei einer Risikovorsorge von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro erwartet sie unter Berücksichtigung möglicher Restrukturierungsaufwendungen nun einen Nettoverlust im Gesamtjahr. Ursprünglich hatte sich die Bank einen Gewinn vorgenommen, was Finanzchefin Bettina Orlopp allerdings bereits im Mai als ambitioniert bezeichnet hat. Die Kosten sieht die Bank nun leicht unter dem Niveau des Vorjahres.
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August 05, 2020 01:28 ET (05:28 GMT)
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