Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 54,1 (Juni: 58,4) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Juli auf 54,2 (Vormonat: 54,4) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Juli Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +1.000.000 Stellen zuvor: +2.369.000 Stellen 14:30 Handelsbilanz Juni PROGNOSE: -50,30 Mrd USD zuvor: -54,60 Mrd USD 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juli (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 49,6 1. Veröff.: 49,6 zuvor: 47,9 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli PROGNOSE: 55,0 Punkte zuvor: 57,1 Punkte 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.311,50 +0,08% Nasdaq-100-Indikation 11.106,50 +0,18% Nikkei-225 22.485,66 -0,39% Hang-Seng-Index 25.025,43 +0,32% Kospi 1.908,27 -16,30% Shanghai-Composite 3.381,88 +0,30% S&P/ASX 200 5.996,10 -0,69%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Ein Hauptthema ist ein Bericht des Wall Street Journal, demzufolge die USA und China über die Probleme mit dem sogenannten Phase-eins-Deal sprechen wollen, dem Handelsabkommen vom Januar. Während es in Japan und Australien abwärts geht, liegen die chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong im Plus. Der Dollar sackt auf 105,56 Yen ab nach einem Vortageshoch um 106,40 Yen. Dies bremst die Börse in Japan, wo der Nikkei-225 leicht nachgibt um 0,2 Prozent auf 22.538 Punkte. Zu den verkauften Werten gehören Automobil-, Maschinenbau- und Bankentitel. Die Sony-Aktie verliert 2,4 Prozent, obwohl der Unterhaltungselektronikkonzern im ersten Geschäftsquartal unterstützt von seinem Spielegeschäft den Nettogewinn um 53 Prozent gesteigert hat. Mitsubishi UFJ Financial verlieren 0,1 Prozent, nachdem der Nettogewinn um 53 Prozent abgesackt ist. Etwas risikofreudiger zeigen sich die Anleger in Hongkong (plus 0,6 Prozent) und Schanghai (plus 0,3 Prozent). Allerdings haben neue Wirtschaftsdaten enttäuscht, denn bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli verlangsamt. In Südkorea (plus 1,2 Prozent) blickt man vor allem auf Fortschritte aus den USA beim Aushandeln eines neuen Stimuluspakets. Zudem haben einige Unternehmen mit Quartalszahlen positiv überrascht.
US-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen US-Geschäft am Dienstag standen die Berichtsunternehmen im Blick, angeführt von Walt Disney.
Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Geschäfte des Unterhaltungskonzerns in erheblichem Maße. Disney hat deshalb in seinem dritten Geschäftsquartal fast 5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Die Zahlen scheinen die Anleger indes nicht überrascht zu haben, viele hatten noch Schlimmeres erwartet. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um 4,3 Prozent auf 122,31 Dollar zu. Disney schloss das Quartal, das am 27. Juni endete, mit einem Verlust von 4,72 Milliarden Dollar ab. Im Vorjahreszeitraum hatte Disney 1,43 Milliarden Dollar verdient. Der Umsatz brach um 42 Prozent ein auf 11,8 Milliarden von 20,3 Milliarden Dollar.
Aufwärts ging es auch mit den Aktien von Monster Beverage, die sich um 2,6 Prozent auf 80 Dollar verteuerten. Der Getränkekonzern hat die Erwartungen der Experten übertroffen. So stieg der Gewinn je Aktie auf 0,59 (Vorjahr 0,53) Dollar, während Analysten lediglich mit 0,49 gerechnet hatten. Bei der Abfüllung und Verteilung sei keine bedeutende Auswirkung der Corona-Pandemie festzustellen gewesen und auch die Lieferkette bei den Rohmaterialen oder den gefertigten Produkten mache keine Probleme, hieß es von Seiten des Unternehmens.
Videospiele-Hersteller Activison Blizzard hat bei Ergebnis und Umsatz ebenfalls die Prognosen geschlagen. Nach einem volatilen Handel verbilligte sich die Aktie dennoch um 2 Prozent auf 84,70 Dollar. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie indes 46 Prozent im Plus.
Auch für die Aktie von Microchip Technology ging es nach unten. Zwar fielen Ergebnis und Umsatzzahlen im ersten Geschäftsquartal besser aus als Analysten im Schnitt dem Unternehmen zugetraut hatten. Doch blieb der Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal gemessen an den Erwartungen verhalten. Die Aktie verbilligte sich um 6,8 Prozent auf 100 Dollar glatt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.828,47 0,62 164,07 -5,99 S&P-500 3.306,51 0,36 11,90 2,34 Nasdaq-Comp. 10.941,17 0,35 38,37 21,94 Nasdaq-100 11.096,54 0,38 41,46 27,06 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 863 Mio 871 Mio Gewinner 1.905 1.912 Verlierer 1.083 1.090 Unverändert 77 65
Etwas fester - Nachdem sich die US-Aktienmärkte am Dienstag über weite Strecken uneinheitlich zeigten, hat es am Ende doch für ein neuerliches Plus gereicht. Der Nasdaq-Composite erreichte sogar ein neues Rekordhoch. Beobachter erklärten die neuerlichen Kursgewinne mit der bislang überzeugenden Bilanzsaison und der Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket. Boeing stiegen um 1,7 Prozent. Die US-Luftsicherheitsbehörden hatten zum ersten Mal öffentlich das gesamte Spektrum an Änderungswünschen vorgelegt, um der 737 MAX von Boeing wieder die Zulassung zu erteilen. Viele der vorgeschlagenen Konstruktionsänderungen und zusätzlichen Ausrüstungstests folgen aber schon bekannten Sicherheitsverbesserungen, die Boeing bereits auf den Weg gebracht hat. Die Aktie des Boeing-Zulieferers Spirit Aerosystems fiel derweil um 1,8 Prozent, nachdem das Unternehmen einen überraschend hohen Verlust ausgewiesen hatte. Dafür machte Spirit nicht nur die Coronapandemie verantwortlich, sondern auch das Flugverbot für den 737 Max, wodurch das Geschäft mit Boeing eingebrochen ist. Spielehersteller Take-Two Interactive hat im ersten Geschäftsquartal einen Umsatzboom mit einem Plus von 54 Prozent ausgewiesen. Die Aktie verteuerte sich um 5,9 Prozent. Die Aktie von KLA verlor 1,3 Prozent. Der Ausrüster der Halbleiterbranche hat die Ergebnisschätzungen übertroffen und die Dividende angehoben. Die Titel hatten bereits vor der Veröffentlichung des Geschäftsausweises zugelegt. Der Versicherer American International Group (AIG) ist im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Die Aktie sackte um 7,5 Prozent ab. YRC Worldwide sprangen um 6,6 Prozent nach oben, nachdem der Verlust des schuldengeplagten Transportkonzerns nicht so schlimm ausgefallen war wie befürchtet.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,10 -0,4 0,11 -110,1 5 Jahre 0,19 -2,7 0,21 -173,7 7 Jahre 0,35 -5,6 0,40 -189,9 10 Jahre 0,50 -5,6 0,56 -194,3 30 Jahre 1,18 -4,8 1,23 -188,3
Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen mit den weiterhin stockenden Verhandlungen auf eine Verlängerung der Corona-Hilfen. Händler bescheinigten den Anleihenkursen, näher an den tatsächlichen Risiken des Marktes dran zu sein. Eine zweite Infektionswelle und eine weniger dynamische Konjunkturerholung seien reale Szenarien, heißt es mit Blick auf die rekordtiefen Rentenrenditen.
DEVISEN
Excel Sheet Asien-Devisen-Template (ggü 0.00 Uhr)
Der Dollar zeigte anfangs Stärke, kam dann aber zurück. Der ICE-Dollarindex zeigte sich kaum verändert. Marktteilnehmer verwiesen auf die sich hinziehenden Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. Der Euro notierte im späten US-Handel bei rund 1,18 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,58 41,70 -0,3% -0,12 -28,0% Brent/ICE 44,37 44,43 -0,1% -0,06 -28,5%
Erdöl drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus, nachdem es im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einer schweren Explosion gekommen war. Die Ursache war zunächst unklar. Der Fasspreis für US-Leichtöl der Sorte WTI kletterte jedoch in Reaktion auf die Nachricht um 1,7 Prozent auf 41,70 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 44,43 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.021,67 2.018,50 +0,2% +3,17 +33,2% Silber (Spot) 25,99 26,03 -0,1% -0,04 +45,6% Platin (Spot) 941,43 942,13 -0,1% -0,70 -2,4% Kupfer-Future 2,89 2,89 +0,1% +0,00 +2,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 05, 2020 01:38 ET (05:38 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.