Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ELEKTROAUTOS - Der Elektroauto-Absatz boomt. Die Frage ist nur: Wer profitiert davon am meisten? BMW-Chef Oliver Zipse sprach am Mittwoch von einem "regelrechten Push", den sein Konzern im Juli bei der Nachfrage nach Elektromodellen erlebt habe. "Die Märkte ziehen an." Tatsächlich befeuert die Kaufprämie der Bundesregierung die Nachfrage. Allein im Juli ist die Anzahl neu zugelassener Plug-in-Hybride laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um fast 485 Prozent gestiegen. Bei reinen Elektroautos sind die Zulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 182 Prozent auf knapp 17.000 Einheiten geklettert. Insgesamt rechnet das Center of Automotive Management (CAM) für 2020 mit einem Absatz von 250.000 E-Autos in Deutschland. Das entspräche einem Marktanteil von 8,9 Prozent. (Handelsblatt S. 4)
BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT - Ein massenhafter Datenklau bei der Online-Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (BA) bleibt ohne strafrechtliche Konsequenzen. Datenhändler hatten dort Zehntausende offene Stellen inseriert, die es in Wirklichkeit ebenso wenig gab wie die angeblichen Arbeitgeber dahinter. Wer sich auf eine der Stellen bewarb, dessen persönliche Daten landeten bei Firmen, die diese ohne Wissen der Betroffenen mutmaßlich weiterverkauften. Was die BA und Datenschützer als kriminell einstufen, bleibt nach einer Entscheidung der Staatsanwaltschaft Berlin ohne Folgen. Sie hat nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ihre Ermittlungen eingestellt - mit einer fragwürdigen Begründung und offenbar auch ohne großen Ermittlungseifer an den Tag zu legen. (SZ S. 17)
MEHRWERTSTEUER - Nachdem die Bundesregierung aufgrund der Coronakrise die Mehrwertsteuer bis Ende des Jahres befristet gesenkt hat, fordern führende Ökonomen nun eine grundsätzliche Reform im Anschluss. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), hält eine Reform der Verbrauchsteuern "für überfällig. Wenn Ermäßigungen abgeschafft werden, könnte der Mehrwertsteuer-Standardsatz aufkommensneutral leicht auf 18 Prozent sinken", so Felbermayr. Auch andere Ökonomen sprechen sich dafür aus, die Steuer dauerhaft zu senken und so vor allem die Bezieher unterer Einkommen zu entlasten. (Handelsblatt S. 10)
MASKENPFLICHT - Claus Weselsky, Chef der Bahn-Gewerkschaft GDL, verlangt dringend mehr Kompetenzen für die Zugbegleiter. "Die Ausgangsposition für die Zugbegleiter ist schon dadurch schlecht, dass die Pflicht zum Tragen einer Maske nicht Teil der Beförderungsbedingungen ist, und damit des Hausrechts des Unternehmens", sagt Weselsky der Süddeutschen Zeitung. Aus unerfindlichen Gründen könne sich die Bahnspitze nicht dazu durchringen, dies zu ändern. Insgesamt registrierten auch die Zugbegleiter einen laxeren Umgang mit dem Mund-Nase-Schutz - neben "vielen vernünftigen Fahrgästen, die ihre Maske tragen". Die aber verlangten von den Zugbegleitern, die Maskenpflicht auch bei allen anderen durchzusetzen.
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 06, 2020 00:33 ET (04:33 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.