DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Facebook hat eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht. Bei der Veröffentlichung handele es sich um eine "schädliche" Falschinformation über das Virus, begründete der US-Onlinekonzern am Mittwoch die Maßnahme. Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien "fast immun" gegen das Coronavirus. Das Video enthalte "falsche Behauptungen", erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstoße damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:05 US/T-Mobile US Inc, Ergebnis 2Q, Bellevue
22:05 US/Uber Technologies Inc, Ergebnis 2Q, San Francisco
22:45 US/News Corp Ltd, Ergebnis 4Q, New York
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 1.423.000 zuvor: 1.434.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.328,00 +0,05% Nasdaq-100-Indikation 11.104,50 -0,01% Nikkei-225 22.400,60 -0,51% Hang-Seng-Index 24.692,59 -1,63% Kospi 1.908,27 -17,46% Shanghai-Composite 3.364,79 -0,38% S&P/ASX 200 6.013,10 +0,20%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Anleger an den Börsen in Ostasien und Australien haben am Donnerstag stützende und belastende Faktoren zu verarbeiten. Dementsprechend tendieren die Leitindizes uneinheitlich und schwanken zum Teil auch zwischen Gewinnen und Verlusten. Zu den treibenden Faktoren gehören die starken Vorlagen der US-Börsen, wo der Nasdaq-Composite erstmals überhaupt die 11.000-Punkte-Marke geknackt hat. Vor allem die Hoffnung auf ein bevorstehendes frisches Stimulus-Paket in den USA ließ die Anleger bei Aktien zugreifen, und auch an einigen der asiatisch-australischen Märkten wie Hongkong, Seoul oder Sydney wird diese Perspektive zum Anlass für Käufe genommen. Andererseits neigen viele Anleger nach den jüngsten Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. Belastend ist zudem die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China. Die Meldung vom Vortag, dass sich hochrangige Vertreter beider Länder Mitte des Monats treffen wollen, hat die Unsicherheit keineswegs beseitigt. Am japanischen Markt verliert der Nikkei 0,4 Prozent auf 22.425 Punkte, nachdem er auch schon leicht im Plus notiert hatte. Der weiter zur Schwäche neigende Dollar wird angesichts der Exportabhängigkeit des Landes als Hypothek gesehen. In Hongkong hat der Markt im Tagesverlauf deutlich ins Minus gedreht, der HSI fällt um 1,6 Prozent. Hier wie in Schanghai lastet die Unsicherheit wegen der chinesisch-amerikanischen Spannungen. Vergleichsweise gut halten sich noch Öl- und Pharmawerte. In Schanghai tendiert der Markt leicht im Minus.
US-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen Geschäft in den USA am Mittwoch standen weiter die Berichtsunternehmen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Festplattenhersteller Western Digital hat nach einem guten Schlussquartal mit schwachen Aussichten für den Auftakt des neuen Geschäftsjahres enttäuscht. Die Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um knapp 12 Prozent auf 39,25 Dollar ab.Auch die Metlife-Aktien gaben nach, weil der Versicherer mit seinen Zweitquartalsgewinn hinter den Prognosen geblieben war. Die Aktie verlor 4,9 Prozent auf 36,40 Dollar. Dagegen ging es mit Zynga um 4,8 Prozent auf 10,55 Dollar nach oben. Der Produzent von Mobilspielen hat seine Jahresziele angehoben, nachdem bedingt durch die Corona-Pandemie das Bedürfnis nach Spielen zugenommen hat.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.201,52 1,39 373,05 -4,68 S&P-500 3.327,77 0,64 21,26 3,00 Nasdaq-Comp. 10.998,40 0,52 57,23 22,58 Nasdaq-100 11.125,44 0,26 28,90 27,39 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 890 Mio 863 Mio Gewinner 2.057 1.905 Verlierer 918 1.083 Unverändert 85 77
Fester - Der Schwung aus dem späten Vortagesgeschäft der Wall Street hat sich am Mittwoch fortgesetzt.Der Nasdaq-Composite stieg im Verlauf erstmals über 11.000 Punkte. Befeuert wurde der neuerliche Anstieg der Kurse von guten Nachrichten aus dem US-Servicesektor. Die entsprechenden Einkaufsmanagerindizes (PMI) von ISM und Markit überraschten positiv. Sie ließen den kleinen Dämpfer rasch vergessen, den der Markt anfangs von sehr schwachen Arbeitsmarktdaten erhalten hatte. Laut dem Abrechnungsdienstleister ADP entstanden im Juli gegenüber dem Vormonat sehr viel weniger neue Stellen im Privatsektor als erhofft. Hintergrund sind steigende Infektionszahlen und neue Abriegelungen. Allerdings, so die Hoffnung im Markt, steigt mit den Daten zugleich die Wahrscheinlichkeit neuer fiskalischer und geldpolitischer Maßnahmen. Unter den Einzelaktien stiegen Disney um 8,8 Prozent. Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Geschäfte des Unterhaltungskonzerns in erheblichem Maße. Disney hat deshalb in seinem dritten Geschäftsquartal fast 5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Anleger schienen aber Schlimmeres erwartet zu haben. Monster Beverage zogen um 6,5 Prozent an. Der Getränkekonzern hat die Erwartungen übertroffen. Videospiele-Hersteller Activison Blizzard hat bei Ergebnis und Umsatz ebenfalls die Prognosen geschlagen. Die Titel sanken jedoch um 2,5 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie indes 46 Prozent im Plus. Für Microchip Technology ging es um 8,2 Prozent nach unten. Zwar fielen Ergebnis und Umsatzzahlen im ersten Geschäftsquartal besser als dem Unternehmen zugetraut aus. Doch blieb der Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal gemessen an den Erwartungen verhalten. CVS Health büßten 0,9 Prozent ein. Die Apothekenkette steigerte das Ergebnis in der zweiten Periode stärker als erwartet und erhöhte den Ausblick. Allerdings scheint es Probleme mit den Coronatests zu geben. Größter Verlierer im Dow waren Walmart mit minus 1,4 Prozent. Der Leiter der Gesundheitssparte des Konzerns, die Walmart mit der Einrichtung eigener Arztpraxen in seinen Filialen kräftig ausbauen wollte, verlässt das Unternehmen noch in dieser Woche.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,12 2,4 0,09 -108,5 5 Jahre 0,22 3,5 0,19 -170,3 7 Jahre 0,40 4,5 0,36 -184,7 10 Jahre 0,55 4,3 0,51 -189,4 30 Jahre 1,23 4,1 1,19 -183,8
Die Notierungen sanken nach den überraschend starken Einkaufsmanagerindizes. Im Gegenzug erholten sich die Renditen von ihren zweitniedrigsten Schlussständen des Jahres.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 8:51 Uhr % YTD EUR/USD 1,1882 +0,1% 1,1865 1,1819 +5,9% EUR/JPY 125,37 +0,1% 125,28 124,82 +2,8% EUR/GBP 0,9046 +0,0% 0,9043 0,9033 +6,9% GBP/USD 1,3133 +0,1% 1,3121 1,3085 -0,9% USD/JPY 105,52 -0,1% 105,60 105,61 -2,9% USD/KRW 1184,45 -0,1% 1186,17 1188,62 +2,5% USD/CNY 6,9419 +0,1% 6,9367 6,9523 -0,3% USD/CNH 6,9389 -0,1% 6,9436 6,9519 -0,4% USD/HKD 7,7502 +0,0% 7,7501 7,7503 -0,5% AUD/USD 0,7203 +0,1% 0,7195 0,7189 +2,8% NZD/USD 0,6644 -0,1% 0,6652 0,6643 -1,3% Bitcoin BTC/USD 11.630,63 -1,2% 11.776,26 11.288,26 +61,3%
Der US-Dollar gab deutlich nach, der ICE-Dollarindex verlor 0,6 Prozent. Überzeugende Unternehmenszahlen und die Hoffnung auf neue Wirtschaftshilfen hätten das Interesse der Anleger an vermeintlich sicheren Häfen, zu denen auch der Dollar zähle, gedämpft, sagten Devisenhändler.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,16 42,19 -0,1% -0,03 -27,0% Brent/ICE 45,29 45,17 +0,3% 0,12 -27,0%
Erdöl sprang derweil auf ein Fünfmonatshoch. Der Fasspreis für US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1,2 Prozent auf 42,19 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 45,17 Dollar je Barrel. Händler verwiesen auf den überraschend deutlichen Einbruch der Lagerbestände in den USA, wie aus den offiziellen Regierungsdaten hervorging.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.045,30 2.040,00 +0,3% +5,30 +34,8% Silber (Spot) 27,09 27,03 +0,2% +0,07 +51,8% Platin (Spot) 973,03 969,75 +0,3% +3,28 +0,8% Kupfer-Future 2,90 2,92 -0,5% -0,01 +2,9%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 06, 2020 01:40 ET (05:40 GMT)
Die Rekordjagd beim Goldpreis setzte sich fort. Bei 2.056 Dollar je Feinunze wurde ein weiteres Allzeithoch markiert. Im späten Handel stand der Goldpreis bei 2.042 Dollar und damit 1,2 Prozent über Vortagesniveau. Weiter trieben die Dollar-Schwäche, Angst vor einer zweiten Corona-Welle, eine Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China sowie die bisher ausgebliebene Einigung auf ein neues Hilfspaket in den USA. Daneben seien Ängste, dass nur noch eine uferlose Verschuldung den Absturz der US-Wirtschaft verhindern kann, weiterhin hoch, hieß es im Handel. Einige Teilnehmer führten den kräftigen Anstieg des Goldpreises auch auf die Explosion im Libanon zurück.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
BRASILIEN
Brasiliens Zentralbank hat ihren Leitzins Selic auf ein Rekordtief gesenkt und zugleich die Tür für weitere Lockerungen offen gelassen, da die Inflationsaussichten unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft unter dem Ziel bleiben. Der geldpolitische Rat nahm den Selic-Zins um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent zurück. Das war die neunte Senkung in Folge.
PHILIPPINEN
Die philippinische Wirtschaft ist im zweiten Quartal hart von der Corona-Pandemie getroffen worden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,5 Prozent nach einem Rückgang von 0,7 Prozent im ersten Quartal, wie die Statistikbehörde des Landes mitteilte. Ökonomen hatten in einem Konsens des Wall Street Journal nur mit einem Minus von 8,5 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorquartal sank das BIP saisonbereinigt um 15,2 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
August 06, 2020 01:40 ET (05:40 GMT)
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