BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Bahn hat das konsequente Durchgreifen von einigen Bundesländern gegen Maskenverweigerer gelobt. Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten zuvor empfindliche Bußgelder gegen Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs verhängt, die trotz Aufforderung das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verweigerten.
"Wir sind uns mit der Politik einig, dass wir konsequent gegen die kleine Minderheit vorgehen müssen, die sich weigert, Masken in Bussen und Bahnen zu tragen und damit die überwiegende Mehrheit derjenigen, die Masken tragen, gefährdet", so Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. "Bußgelder sind bei Unbelehrbaren der richtige Weg. Der große Vorteil: Sie greifen einheitlich in allen Bussen, Bahnen und Bahnhöfen - bei der DB und den vielen anderen Verkehrsunternehmen in Deutschland."
Zusammen mit der Bundespolizei könne man Maskenverweigerer konsequent sanktionieren.
Das Bundesunternehmen wies Forderungen, wie etwa von der Gewerkschaft zurück, Strafen in die Beförderungsbedingungen der Bahn aufzunehmen. Diese seien "Insellösungen" und beseitigten das Problem in "keiner Weise und hinterlassen einen unübersichtlichen Flickenteppich", so Huber weiter.
Claus Weselsky, Chef der Bahn-Gewerkschaft GDL, hatte zuvor von der Deutschen Bahn eine Änderung des Hausrechts verlangt, damit die Zugbegleiter mehr Kompetenzen bekommen. "Das Management hat die Durchsetzung zur Maskenpflicht zuerst an unsere Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter delegiert und sie dann im Regen stehen gelassen. Ja, sie haben nach dem Hausrecht noch nicht einmal die Möglichkeit, Maskenverweigerer am nächsten Bahnhof zum Aussteigen zu bewegen, wenn sie das nicht wollen", hatte Weselsky zu Beginn der Woche kritisiert.
Huber betonte, dass die Deutsche Bahn auf Prävention und Information setze. Auch würden Reisende ohne Maske von den DB-Mitarbeitern kostenlose Einweg-Modelle erhalten. Insgesamt gibt die Deutsche Bahn in diesen Wochen bundesweit mehr als 300.000 Masken aus.
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August 06, 2020 07:57 ET (11:57 GMT)
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