Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des Berges" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.41 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.240,39 -0,86% -13,48% Stoxx50 2.942,39 -0,97% -13,54% DAX 12.591,68 -0,54% -4,96% FTSE 6.032,48 -1,18% -19,06% CAC 4.885,13 -0,98% -18,28% DJIA 27.219,23 +0,07% -4,62% S&P-500 3.327,24 -0,02% +2,99% Nasdaq-Comp. 11.019,41 +0,19% +22,81% Nasdaq-100 11.167,08 +0,37% +27,87% Nikkei-225 22.418,15 -0,43% -5,24% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 177,51 +39
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,30 42,19 +0,3% 0,11 -26,8% Brent/ICE 45,55 45,17 +0,8% 0,38 -26,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.056,39 2.040,00 +0,8% +16,39 +35,5% Silber (Spot) 28,20 27,03 +4,3% +1,17 +58,0% Platin (Spot) 983,85 969,75 +1,5% +14,10 +2,0% Kupfer-Future 2,89 2,91 -0,6% -0,02 +2,7%
Der Goldpreis markiert mit 2.070 Dollar ein weiteres Allzeithoch. Mit den etwas besser als befürchtet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten setzen Gewinnmitnahmen am Goldmarkt ein. Seit Jahresbeginn hat sich das Edelmetall um stolze 35 Prozent verteuert. Wolle man wissen, wie Anleger in der Rezession tatsächlich fühlten, müsse man auf den Goldpreis achten, so ein Beobachter. Die Entwicklung des vermeintlich sicheren Hafens Gold passe nicht zum Optimismus am Aktienmarkt, so warnende Stimmen. Trotz der Rezession machen zugleich Inflationssorgen die Runde. Denn Notenbanken und Regierungen fluteten die Märkte mit Geldsummen in astronomischer Höhe. Es drohe daher eine neue Schuldenkrise - auch in den USA, heißt es. Die Ratingagentur S&P hatte diesbezüglich gerade erst einen Warnschuss in Richtung USA abgefeuert.
FINANZMARKT USA
Nachdem die ADP-Arbeitsmarktdaten am Vortag eine herbe Enttäuschung geliefert haben, sorgen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten für etwas Beruhigung, nicht aber für ausgeprägte Kauflaune. Eine abermals befürchtete Negativüberraschung vom Arbeitsmarkt ist zwar ausgeblieben. Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosengeld ist stärker gesunken als erwartet. Gleichwohl bewegen sich die Daten weiter auf historischen Höchstständen. Die schwache Entwicklung ist ein Alarmzeichen und spricht gegen eine schnelle Konjunkturerholung. Angesichts der Schwäche des Arbeitsmarktes kommt der Verlängerung der Corona-Hilfen eine wichtige Bedeutung zu. Doch noch immer konnten sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht einigen. Unterdessen geht der US-chinesische Dauerzwist in eine weitere Runde. US-Außenminister Mike Pompeo forderte US-Firmen auf, ihre Apps und Anwendungen von Mobiltelefonen des chinesischen Herstellers Huawei fernzuhalten. Bristol-Myers Squibb klettern um 3 Prozent. Der Pharmakonzern schnitt im zweiten Quartal beim Ergebnis besser als zugetraut ab. Bausch Health verbessern sich um 6,8 Prozent. Der kanadische Gesundheitskonzern will sein Augenheilgeschäft ausgliedern. GoDaddy ziehen um 4,5 Prozent an. Das Internetunternehmen überraschte positiv. Western Digital hat nach einem guten Schlussquartal mit schwachen Aussichten enttäuscht. Die Aktie stürzt um 15 Prozent ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/T-Mobile US Inc, Ergebnis 2Q
22:05 US/Uber Technologies Inc, Ergebnis 2Q
22:45 US/News Corp Ltd, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Termine mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Zunächst höhere Kurse wurden schnell genutzt, um Positionen abzubauen. Leicht belastend wurde gewertet, dass in Deutschland die Zahl der Coronavirus-Infizierten am Steigen ist. Für etwas Beruhigung sorgten die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese waren etwas stärker zurückgekommen als befürchtet. Kauflaune entfachten die Daten freilich nicht. Anleger suchten stattdessen Sicherheit: So legten Bundesanleihen zu, der Preis für Gold stieg einmal mehr auf Rekordhoch. Als "faustdicke Überraschung" wurden anfänglich sehr gute Auftragseingänge der deutschen Industrie bezeichnet, sie stützt zunächst den Markt. Die Siemens-Zahlen waren querbeet über den Schätzungen ausgefallen, die Aktien legten um 1,6 Prozent zu. Adidas zogen um 1,9 Prozent an. Umsatz und Bruttomarge lagen im zweiten Quartal laut RBC über den Erwartungen. Mit Henkel und Beiersdorf hatten gleich zwei defensive Konsumwerte enttäuscht, die Titel fielen um 0,6 bzw. 5,6 Prozent. Bei Merck KGaA ging es 1,6 Prozent nach oben, das Unternehmen zeigte sich im Ausblick etwas zuversichtlicher. Munich Re reagierten auf die Quartalszahlen mit Abgaben von 1,9 Prozent. Die schwächere Solvabilität drückte. Lufthansa gaben 1,2 Prozent nach. Wegen der Covid-19-Pandemie verzeichnete die Fluggesellschaft einen starken Umsatz- und Ergebniseinbruch. Die Zahlen der Credit Agricole (minus 1 Prozent) bzw. der ING (plus 5,6 Prozent) stießen auf geteiltes Echo. Pirelli verfehlte die Erwartungen. Die Aktie verlor 4,6 Prozent. Besser war es bei Adecco gelaufen. Die Aktien stiegen um 0,5 Prozent. Für Glencore ging es um 8,1 Prozent nach unten. Hauptbelastungsfaktor war der Ausfall der Dividendenzahlung.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17:42h % YTD EUR/USD 1,1871 +0,05% 1,1883 1,1900 +5,9% EUR/JPY 125,25 -0,02% 125,37 125,47 +2,7% EUR/CHF 1,0808 +0,29% 1,0794 1,0775 -0,4% EUR/GBP 0,9025 -0,19% 0,9046 0,9058 +6,6% USD/JPY 105,49 -0,10% 105,52 105,45 -3,0% GBP/USD 1,3153 +0,25% 1,3144 1,3137 -0,7% USD/CNH (Offshore) 6,9454 +0,03% 6,9394 6,9347 -0,3% Bitcoin BTC/USD 11.818,64 +0,36% 11.613,26 11.672,89 +63,9%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Anleger an den Börsen hatten am Donnerstag stützende und belastende Faktoren zu verarbeiten. Dementsprechend tendierten die Leitindizes uneinheitlich und schwankten zum Teil auch zwischen Gewinnen und Verlusten. Zu den treibenden Impulsen gehörten die starken Vorlagen der US-Börsen, wo der Nasdaq-Composite erstmals überhaupt die 11.000-Punkte-Marke geknackt hat. Vor allem die Hoffnung auf ein bevorstehendes frisches Stimulus-Paket in den USA ließ die Anleger bei Aktien zugreifen, und auch an einigen der asiatisch-australischen Märkte wie Hongkong, Seoul oder Sydney wurde diese Perspektive zum Anlass für Käufe genommen. Andererseits neigten viele Anleger nach den jüngsten Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. Belastend war zudem die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China. US-Gesundheitsminister Alex Azar will Taiwan besuchen, was von Peking als massiver Affront gesehen wird. Am japanischen Markt wurde der weiter zur Schwäche neigende Dollar angesichts der Exportabhängigkeit des Landes als Hypothek gesehen. Toyota rückten um 2,3 Prozent vor. Analysten hatten bei den Zahlen Schlimmeres befürchtet. In Hongkong hat der Markt deutlich ins Minus gedreht. Hier wie in Schanghai lastete die Unsicherheit wegen der chinesisch-amerikanischen Spannungen. In Südkorea folgten die Investoren dagegen eindeutig den US-Vorgaben. Trotz seiner jüngsten Superrally zeigt Gold keine Ermüdungserscheinungen. Der Preis für die Feinunze notierte mit rund 2.049 Dollar über dem Niveau vom späten Mittwoch. Am Vortag hatte der Preis ein neues Allzeithoch bei knapp 2.056 Dollar markiert. Geopolitische Unsicherheiten und die Corona-Pandemie treiben den Preis ebenso wie Niedrigzinsen und der schwächelnde Dollar.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
SPD sieht betriebsbedingte Kündigungen bei Lufthansa kritisch
In der großen Koalition gibt es Kritik an der Ankündigung betriebsbedingter Kündigungen bei der Deutschen Lufthansa. "Die staatliche Beteiligung hat das Ziel, möglichst allen Beschäftigten eine Perspektive im Unternehmen zu ermöglichen. Diese Erwartung hat die SPD", sagte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, dem Handelsblatt.
RWE liefert Sonnenstrom an kanadischen Stromversorger
RWE stärkt sein Erneuerbaren-Geschäft in Kanada. Das Essener Dax-Unternehmen hat einen zehnjährigen Vertrag mit dem Stromversorger Direct Energy Marketing Limited zur Lieferung von Solarenergie geschlossen. Der Strom soll aus dem RWE-Photovoltaikkraftwerk Hull in Südalberta kommen, das eine Kapazität von 25 Megawatt hat und vor kurzem seinen Betrieb aufgenommen hat.
Wirecard-Beschäftigte sollen erstmals Betriebsrat bekommen
Teile des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard sollen nach dem mutmaßlichen Milliardenbetrug erstmals einen Betriebsrat erhalten. Die Beschäftigten von insgesamt drei Wirecard-Gesellschaften wollen dafür Mitte des Monats Betriebsratswahlen einläuten, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte. Zunächst sollen Wahlversammlungen stattfinden, auf denen dann ein Wahlvorstand gewählt wird. Dieser soll dann laut Verdi "möglichst schnell" Betriebsratswahlen abhalten.
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August 06, 2020 12:51 ET (16:51 GMT)
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