Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: IN Japan bleiben die Börsen wegen des Tags des Berges geschlossen.
TAGESTHEMA
Die wieder steigenden Infektionszahlen haben in den USA zu neuerlichen Einschränkungen geführt und bremsen den Arbeitsmarkt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen für Juli mit einem Zuwachs von nur 1,5 Millionen Stellen. Im Juni hatte es noch ein kräftiges Plus von 4,8 Millionen gegeben. Bei der Arbeitslosenquote wird ein Rückgang von 11,1 auf 10,6 Prozent erwartet. Seit Mai hat sich die Wirtschaft überraschend kräftig erholt, doch seitdem erleben viele US-Bundesstaaten einen starken Anstieg der Virusinfektionen, was erneute Einschränkungen zur Folge hatte. Hochfrequenzdaten zur Beschäftigung, Restaurantbesuchen, Hotelübernachtungen und Mobilität deuten darauf hin, dass die Wirtschaft deshalb an Schwung verloren hat. Die jüngsten Zeichen wirtschaftlicher Schwäche dürften den Druck auf den US-Kongress erhöhen, sich auf sein nächstes Konjunkturpaket zu einigen. Diese Woche ist die entscheidende Zeit vor der Sommerpause der Abgeordneten. Eine wichtige Hilfe - zusätzliche 600 Dollar pro Woche als Unterstützung für arbeitslose Amerikaner - ist Ende Juli ausgelaufen. Ob die Leistungen verlängert oder gekürzt werden sollen, ist der Hauptstreitpunkt zwischen Demokraten und Republikanern.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juli Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +1.482.000 gg Vm zuvor: +4.800.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 10,6% zuvor: 11,1% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: -0,70% gg Vm zuvor: -1,18% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.339,75 -0,39% Nasdaq-100-Indikation 11.215,50 -0,47% Nikkei-225 22.260,27 -0,70% Hang-Seng-Index 24.384,46 -2,19% Shanghai-Composite 3.319,84 -1,97% S&P/ASX 200 5.994,30 -0,79%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwach - In seltener Einmütigkeit tragen am Freitag die Börsen in Ostasien und Australien rote Vorzeichen. Im Blick stehen neben der "zweiten Welle" der Corona-Epidemie die Spannungen der USA mit China. Am japanischen Markt fällt der Nikkei-225 um 0,9 Prozent auf 22.209 Punkte. Während sich die Aktien von Spieleherstellern und Energiewerte gut halten, drücken Verluste bei Metall- und Chemieaktien. Zudem neigen die Anleger zu Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende, denn am Montag bleiben die Börsen wegen des "Tags des Berges" geschlossen. Der Markt in Südkorea (minus 0,1 Prozent) hat nach Gewinnen im frühen Geschäft leicht ins Minus gedreht, hält sich aber besser als die meisten Nachbarbörsen, gestützt von den Gewinnen bei Fluglinien und Autowerten. Dagegen verzeichnet der Markt in Hongkong besonders starke Verluste mit einem Minus von 2,4 Prozent, gedrückt vom Streit zwischen China und den USA. Auch die Unsicherheit vor wichtigen Quartalszahlen lässt Anleger zaudern und werden zu Gewinnmitnahmen genutzt. So fallen die Aktien des Schwergewichts Tencent um 6,7 Prozent, der Konzern wird kommende Woche seine Bücher öffnen. Auf dem chinesischen Festland (minus 1,5 Prozent) zeigen sich die Anleger ebenfalls besorgt wegen der Angriffe des US-Präsidenten auf die Technologieunternehmen des Landes. Die USA planen die Anforderungen für chinesische Unternehmen für ein Listing in den USA zu verschärfen.
US-NACHBÖRSE
Die Berichtssaison läuft in den USA weiter auf Hochtouren, was auch das nachbörsliche Geschäft am Donnerstag geprägt hat. Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat nach der Erstkonsolidierung des gekauften Wettbewerbers Sprint ein Quartal mit Licht und Schatten hinter sich gebracht. Am Aktienmarkt kamen die Zahlen dennoch gut an. Der Kurs von T-Mobile US stieg im nachbörslichen Handel um 5,5 Prozent. Uber Technologies hat im zweiten Quartal erneut einen massiven Verlust eingefahren. Im Kerngeschäft mit der Vermittlung von Fahrdiensten gibt es nur wenige Anzeichen für eine Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 2,7 Prozent auf 33,76 Dollar. Das Online-Reisebüro Booking Holdings hat ebenfalls schwer unter der Pandemie zu leiden gehabt. llerdings hatten Analysten hier mit noch Schlimmerem gerechnet. Die Aktie rückte daher um 4,4 Prozent vor. Ähnlich erging es dem Wettbewerber TripAdvisor, der einen Umsatzeinbruch um 86 Prozent einfuhr und ebenfalls in die Verlustzone rutschte. Die Aktie gewann dennoch 2,7 Prozent, weil die Prognosen noch düsterer waren.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.386,98 0,68 185,46 -4,03 S&P-500 3.349,16 0,64 21,39 3,66 Nasdaq-Comp. 11.108,07 1,00 109,67 23,80 Nasdaq-100 11.267,09 1,27 141,65 29,02 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 774 Mio 891 Mio Gewinner 1.460 2.057 Verlierer 1.497 918 Unverändert 103 85
Fester - Nach den verheerenden ADP-Arbeitsmarktdaten vom Vortag stimmte ein überraschend deutlicher Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Anleger optimistisch. Auch stieg die Zuversicht, dass die US-Regierung weitere Corona-Hilfen gewähren werde. Unter den Einzelaktien kletterten Bristol-Myers Squibb um 2,7 Prozent. Der Pharmakonzern schnitt im zweiten Quartal beim Ergebnis besser als zugetraut ab. Aktien von Schusswaffen- und Munitionsherstellern zeigten sich uneinheitlich, nachdem die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James, einen Prozess gegen die Waffenlobby National Rifle Association (NRA) eingeleitet hatte mit dem Ziel der Auflösung der Organisation. Sturm, Ruger sanken um 0,7 Prozent und Smith & Wesson Brands um 1,4 Prozent. Marktführer Vista Outdoor und die zu Olin gehörende Sparte Winchester hatten im zweiten Quartal von der Coronakrise und den Unruhen in den USA profitiert, doch legte nur die Vista-Aktie kräftig zu, nämlich um 11 Prozent. Olin gaben hingegen um 6,4 Prozent nach. Der Konzern hatte das Quartal trotz der höheren Waffenverkäufe mit einem Verlust abgeschlossen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,12 0,4 0,11 -108,5 5 Jahre 0,21 -0,6 0,22 -171,1 7 Jahre 0,39 -1,1 0,40 -185,9 10 Jahre 0,54 -1,6 0,55 -190,7 30 Jahre 1,20 -2,5 1,22 -186,8
Am Rentenmarkt blieb die Skepsis über die positive Aussagekraft der Arbeitsmarktdaten. Die Notierungen stiegen. Die Zehnjahresrendite sank um 1,5 Basispunkte auf 0,54 Prozent, zeigte sich damit aber erholt von ihrem Tagestief.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1838 -0,3% 1,1876 1,1884 +5,6% EUR/JPY 124,97 -0,3% 125,34 124,11 +2,5% EUR/GBP 0,9023 -0,1% 0,9036 0,9046 +6,6% GBP/USD 1,3119 -0,2% 1,3144 1,3138 -1,0% USD/JPY 105,57 +0,0% 105,53 104,44 -2,9% USD/KRW 1186,55 +0,2% 1184,25 1188,93 +2,7% USD/CNY 6,9647 +0,2% 6,9535 6,9770 +0,0% USD/CNH 6,9649 +0,3% 6,9470 6,9831 -0,0% USD/HKD 7,7501 -0,0% 7,7503 7,7500 -0,5% AUD/USD 0,7205 -0,4% 0,7232 0,7201 +2,8% NZD/USD 0,6671 -0,3% 0,6689 0,6695 -0,9% Bitcoin BTC/USD 11.815,24 +0,6% 11.741,51 11.136,26 +63,9%
Der ICE-Dollarindex um knapp 0,1 Prozent und zeigte damit wenig Bewegung. Der Euro notierte im späten US-Handel bei etwa 1,1870 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,78 41,95 -0,4% -0,17 -27,7% Brent/ICE 0,00 43,30 0% 0,00 -30,7%
Die Erdölpreise kamen von ihren Fünf-Monatshochs etwas zurück. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 41,95 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent sank um 0,2 Prozent auf 45,09 Dollar je Fass. Die Befürchtung einer auf Monate oder gar Jahre hinaus schwachen Nachfrage habe den Anstieg der Preise ausgebremst, hieß es dazu.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.057,82 2.063,60 -0,3% -5,79 +35,6% Silber (Spot) 28,40 28,93 -1,8% -0,53 +59,1% Platin (Spot) 966,53 1.002,00 -3,5% -35,48 +0,2% Kupfer-Future 2,88 2,91 -1,2% -0,03 +2,0%
Der Goldpreis setzte seine Rally fort und erreichte bei 2.070 Dollar ein neues Rekordhoch, ehe es nach den Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe zu kleineren Gewinnmitnahmen kam. Im späten Handel kostete die Feinunze mit 2.061 Dollar 1,1 Prozent mehr als am Vortag.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- USA
Die USA haben ihre wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufene weltweite Reisewarnung wieder aufgehoben. Das US-Außenministerium kündigte am Donnerstag an, fortan wieder Reisehinweise und Reisewarnungen zu einzelnen Ländern zu veröffentlichen.
- Afrika
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August 07, 2020 01:41 ET (05:41 GMT)
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