Von Liz Hoffman
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem milliardenschweren Vergleich wegen ihrer Arbeit für den korrupten Investmentfonds 1MBD in Malaysia muss die US-Bank Goldman Sachs ihr Ergebnis für das zweite Quartal drastisch nach unten korrigieren. Die Bank hat laut einer Mitteilung weitere Rechtsrückstellungen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar gebucht, was den Gewinn im zweiten Quartal um diesen Betrag auf 373 Millionen Dollar schmälert.
Goldman Sachs hat mit der malaysischen Regierung einen Vergleich in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar ausgehandelt, um die Ermittlungen zu beenden.
Ein Großteil der neuen Rückstellungen wird voraussichtlich als Strafzahlung an das US-Justizministerium gehen, um die Anschuldigungen im Zusammenhang mit 1MDB aus der Welt zu schaffen. US-Ermittler beschuldigen Goldman, gegen Antikorruptionsgesetze verstoßen und Warnsignale in den Wind geschlagen zu haben, um an die Provisionen aus Geschäften mit 1MDB zu kommen. Die Bank hatte mit diesen Geschäften letztlich über 600 Millionen Dollar eingenommen.
Im Rahmen des Malaysia-Vergleichs zahlt Goldman 2,5 Milliarden Dollar in bar in die malaysische Regierung, um Anschuldigungen beizulegen, dass die Bank den Diebstahl von Milliarden von Dollar aus dem Fonds ermöglicht hat. Die Bank garantiert außerdem das Wiederauffinden von Vermögenswerten in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar, die mutmaßlich aus dem Fonds gestohlen wurden.
Das Wall Street Journal hatte im Dezember berichtet, dass die US-Ermittler eine Buße von rund 2 Milliarden Dollar und ein Schuldeingeständnis von einer Goldman-Tochter sowie eine anhaltende Überwachung der Compliance der Bank anstreben.
Insgesamt wird die 1MDB-Affäre Goldman Sachs mehr kosten als jene 5,1 Milliarden Dollar, die die Bank zur Beilegung von Ermittlungen im Zusammenhang mit Hypotheken-Handelsaktivitäten rund um die Finanzkrise 2008 gezahlt hat. Damals machte sie Bank kein Schuldeingeständnis.
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August 07, 2020 07:04 ET (11:04 GMT)
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