BERLIN (Dow Jones)--Arbeitgeber und Gewerkschaften kommen in der Corona-Krise zu unterschiedlichen Konjunkturbewertungen. Optimistisch zeigte sich der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, in der Zeitung Bild am Sonntag: "Die deutsche Volkswirtschaft wird die Pandemie schrittweise bewältigen. Schon jetzt geht es wieder aufwärts", so der Arbeitgeberpräsident. "Das Wachstum im nächsten Jahr kann mit fünf bis zehn Prozent so stark sein wie das für dieses Jahr vorhergesagte Minus. Und spätestens 2022 wird die deutsche Wirtschaft so gut dastehen wie vor der Krise, wenn ihr nicht weiterhin Steine in den Weg gelegt werden, wie die Einschränkung von befristeter Beschäftigung. Was die Wirtschaft jetzt braucht, ist Flexibilität, um schnell reagieren zu können."
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, zeigt sich skeptischer: "Wir haben noch anspruchsvolle Monate vor uns. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass zahlreiche Unternehmen insolvent gehen werden. Diese globale Gesundheits- und Wirtschaftskrise trifft uns zu einer Zeit, in der viele Kernbranchen wie etwa die Autoindustrie eh schon unter starkem Veränderungsdruck stehen und die internationalen Beziehungen extrem angespannt sind." Er sehe allerdings keinen Grund, panisch zu werden, so Hoffmann: "Wir haben in den vergangenen Monaten ein sehr kluges Krisenmanagement erlebt - sowohl von der Regierung als auch von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Ich bin mir sicher, dass die Wirtschaft 2021 wieder Fahrt aufnehmen wird."
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August 09, 2020 05:48 ET (09:48 GMT)
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