Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des Berges" geschlossen.
TAGESTHEMA I
Die durch die Corona-Krise geschwächte italienische Wirtschaft soll mit einem Konjunkturpaket im Umfang von 25 Milliarden Euro angekurbelt werden. Die Regierung in Rom beschloss ein Programm, das mehr als hundert Einzelmaßnahmen umfasst, darunter Steuererleichterungen vor allem für die wirtschaftlich schwächeren Regionen im Süden des Landes. Die finanzielle Nothilfe für bedürftige Familien in Höhe von monatlich 400 bis 800 Euro soll nach den Plänen der Regierung verlängert werden. 500 Millionen Euro sind zur Vergütung von Überstunden von Angestellten im Gesundheitswesen vorgesehen. Das Konjunkturpaket muss nun noch vom Parlament beschlossen werden.
TAGESTHEMA II
Verhandlungen im US-Kongress über ein neues Corona-Hilfspaket sind am Wochenende endgültig gescheitert. In der Folge hat US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Reihe von Hilfsmaßnahmen angeordnet. Trump ordnete an, dass Arbeitslose eine wöchentliche Unterstützungen von 300 US-Dollar aus Bundesmitteln erhalten, die Bundesstaaten sollen auf freiwilliger Basis weitere 100 Dollar dazuschießen.
Die staatliche Unterstützung von 300 Dollar ersetzt die bisherigen Sonderzahlung von 600 Dollar pro Woche an Arbeitslose. Die alte Regelung war am 31. Juli ausgelaufen. Trump begründete die Senkung der Zahlungen mit dem Anreiz, sich einen Job zu suchen. Es blieb jedoch unklar, inwieweit sich die Bundesstaaten an den Zahlungen beteiligten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
06:15 DE/Bertrandt AG, Ergebnis 9 Monate
07:30 DE/QSC AG, Ergebnis 2Q
10:00 DE/Porsche Automobil Holding SE, Ergebnis 1H
17:40 DE/Alstria Office Reit-AG, Ergebnis 1H
23:40 CA/Nutrien Ltd, Ergebnis 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Jenoptik AG 0,13 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Daten angekündigt.
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine wichtigen Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.753,00 0,45 S&P-500-Indikation 3.361,50 0,19 Nasdaq-100-Indikation 11.138,00 0,03 Nikkei-225 Feiertag Schanghai-Composite 3.380,14 0,78 +/- Ticks Bund -Future 177,00 -20 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 12.674,88 0,66 DAX-Future 12.696,50 0,34 XDAX 12.702,57 0,34 MDAX 27.142,45 1,27 TecDAX 3.057,16 1,97 EuroStoxx50 3.252,65 0,38 Stoxx50 2.946,73 0,15 Dow-Jones 27.433,48 0,17 S&P-500-Index 3.351,28 0,06 Nasdaq-Comp. 11.010,98 -0,87 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 177,20 -17
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in die Woche etwas höher erwartet. Die Berichtssaison in Europa hat ihren Höhepunkt gesehen, so dass von dieser Seite her die Impulse weniger werden. Leicht positiv ist zu werten, dass US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Reihe von Hilfsmaßnahmen angeordnet hat, nachdem die Verhandlungen im US-Kongress über ein neues Corona-Hilfspaket gescheitert waren. Ebenfalls leicht positiv werden zudem die Daten aus China interpretiert, wonach die chinesischen Erzeugerpreise im Juli dank einer Erholung der Nachfrage und der Rohstoffpreise langsamer gefallen sind.
Rückblick: Besser als gedacht ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben die Börsen gestützt. Höhere Aufschläge verhinderte die US-Politik: Arbeitslose standen dort weiterhin ohne ein neues Hilfspaket da. Dazu verschärften sich die Spannungen zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump ging gegen chinesische App-Betreiber und in den USA gelistete Firmen aus China vor. Bei Airbus wurde positiv hervorgehoben, dass im Juli 49 Jets ausgeliefert werden konnten. Die Aktien gewannen 1,4 Prozent. Für Rolls-Royce ging es um 0,2 Prozent nach unten. Als belastend wurde gewertet, dass der aktivistische US-Investor ValueAct einem Bericht zufolge ausgestiegen ist.
DAX/MDAX/TECDAX
Freundlich - Deutsche Telekom stiegen um 2,7 Prozent dank der guten Entwicklung bei der US-Tochter T-Mobile US. Für Beiersdorf ging es nach negativen Analystenkommentaren um 1,4 Prozent nach unten. Henkel büßten nach Anschlussverkäufen auf die Quartalszahlen des Vortages weitere 1,9 Prozent ein. Lufthansa gaben nach negativen Analystenkommentaren 1,5 Prozent nach. Elringklinger überraschte mit den Zweitquartalszahlen positiv. Die Aktien gewannen 6 Prozent. Insgesamt wurde der Autosektor gemieden: So verloren VW 0,9 Prozent und Continental 1,6 Prozent. LEG Immobilien hatte einen Anstieg der Einnahmen verzeichnet und den Ausblick nach oben angepasst. Die Titel zogen um 1,1 an. PVA Tepla fielen nach Zahlenausweis um 2 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Zum Wochenausklang verlief der nachbörsliche Handel - wie an den meisten Freitagen - ruhig. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet. Nachrichten kamen nur aus der dritten Reihe. Tele Columbus reagierten kaum auf die Mitteilung des Unternehmens, dass es eine Vereinbarung zum Ersatz der bestehenden revolvierenden Kreditlinie getroffen habe.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Der mit Spannung erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht für Juli gab dem Markt keine Impulse. Die US-Wirtschaft hat im vergangenen Monat zwar deutlich mehr neue Stellen geschaffen als zugetraut, während die Arbeitslosenquote niedriger als erwartet ausfiel, doch schien es zunächst unwahrscheinlich, dass sich die US-Politik bis zum selbsterklärten Fristende am Freitag auf eine Verlängerung der Corona-Hilfen in den USA verständigen würde. Überdies schmälert die gesunkene Arbeitslosenquote nach Meinung von Händlern den Einigungswillen. Gleichzeitig schwelt der Streit zwischen den USA und China weiter, was besonders die Technologiewerte belastete. Unter den Einzelaktien stiegen die Titel der Telekom-Tochter T-Mobile US nach der Erstkonsolidierung des gekauften Wettbewerbers Sprint um 6,5 Prozent. Der Umsatz machte dank der Fusion mit dem Wettbewerber im zweiten Quartal einen Sprung um 11 Milliarden Dollar. Uber Technologies hat im zweiten Quartal erneut einen massiven Verlust eingefahren - Analysten hatten zwar Schlimmeres befürchtet, die Titel des Fahrdienstvermittlers sanken aber um 5,2 Prozent. Illumina brachen um fast 11 Prozent ein, weil das Biotechnologie-Unternehmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Weniger schlimm als befürchtet fiel wiederum der Verlust von Groupon aus. Die Aktie des Gutscheinvermittlers sprang um fast 57 Prozent nach oben. TripAdvisor meldete einen Umsatzeinbruch um 86 Prozent und rutschte in die Verlustzone. Überdies fiel der bereinigte Verluste höher als befürchtet aus. Die Aktie büßte 2,4 Prozent ein.
Die Notierungen der US-Renten sanken nach den Arbeitsmarktdaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 2 Basispunkte auf 0,56 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17:40h % YTD EUR/USD 1,1793 +0,06% 1,1786 1,1788 +5,2% EUR/JPY 124,73 -0,07% 124,82 124,80 +2,3% EUR/CHF 1,0770 +0,09% 1,0760 1,0765 -0,8% EUR/GBP 0,9022 -0,06% 0,9027 0,9034 +6,6% USD/JPY 105,77 -0,16% 105,94 105,87 -2,8% GBP/USD 1,3071 +0,11% 1,3057 1,3050 -1,4% USD/CNH 6,9657 -0,07% 6,9704 6,9682 -0,0% Bitcoin BTC/USD 11.953,76 2,645 11.645,76 11.663,26 +65,8%
Der ICE-Dollarindex stieg um 0,7 Prozent. Die Risikoneigung habe sich in der Woche verschlechtert wegen der Spannungen zwischen China und den USA, dies komme dem Greenback zugute, hieß es. Analysten sprachen zudem von Ermüdungserscheinungen der Euro-Rally. Die Gemeinschaftswährung fiel auf rund 1,1780 nach einem Zweijahreshoch von 1,1916 am Vortag.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,82 41,22 +1,5% 0,60 -27,6% Brent/ICE 44,88 44,40 +1,1% 0,48 -27,7%
Während der Fasspreis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 1,7 Prozent auf 41,22 Dollar nachgab, verbilligte sich europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,5 Prozent auf 44,40 Dollar. Die Spannungen zwischen China und den USA dürften Wachstum kosten und so die Nachfrage dämpfen, so die Befürchtung am Erdölmarkt. Überdies belastete wie beim Gold der starke Dollar. Dass in den USA aus immer weniger Bohrlöchern Öl gefördert wird, half nicht: Wie das Unternehmen Baker Hughes mitteilte, sank die Zahl der "aktiven" Ölförderanlagen in der Woche zum 7. August Woche um vier auf 176. Dies ist der tiefste Stand seit 15 Jahren.
Am Montagmorgen ziehen die Ölpreise deutlicher an. Als stützend werden die Aussagen von Aramco CEO Amin H. Nasser gewertet, dass die globale Nachfrage nach Öl anziehe, nachdem sich die Volkswirtschaften nach der Lockerung der Coronavirus-Sperren allmählich öffneten. So solle die Nachfrage nach Benzin- und Diesel in China nahezu das Niveau von vor Corona erreicht haben.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 10, 2020 01:37 ET (05:37 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.