FRANKFURT (Dow Jones)--Die Versicherungswirtschaft hatte es im ersten Halbjahr 2020 mit einem deutlich höheren Schadensaufkommen zu tun als im Vorjahreszeitraum. Das Swiss Re Institute bezifferte die weltweit versicherten Sachschäden aus Katastrophen auf 31 Milliarden US-Dollar nach 23 Milliarden im Vorjahreszeitraum, wie der Schweizer Rückversicherungskonzern mitteilte. Schäden aus der Covid-19-Pandemie sind darin nicht enthalten.
Von diesen 31 Milliarden Dollar an Schäden wurden 28 (Vorjahr 19) Milliarden von Naturkatastrophen verursacht. Die versicherten Schäden aus von Menschen verursachten Katastrophen beliefen sich auf 4 (3) Milliarden Dollar.
Der Großteil der Naturkatastrophenschäden entfiel auf Unwetter in Nordamerika mit 21 Milliarden Dollar. Hinzu kamen unter anderem die Buschbrände in Australien, die bis Februar 2020 wüteten, und Überschwemmungen in China.
Es waren nur rund 40 Prozent der Schäden versichert. Im ersten Halbjahr entstand ein wirtschaftlicher Schaden aus Katastrophen von 75 Millionen Euro, ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Rund 60 Prozent der Naturkatastrophenschäden im ersten Halbjahr 2020 waren unversichert", sagte Swiss-Re-Chefökonom Jerome Jean Haegeli. Angesichts der zu erwartenden Zunahme der Naturgefahren komme der Versicherungswirtschaft eine wichtige Rolle bei der Schließung der Deckungslücken zu. "Der Klimawandel ist ein systemisches Risiko und hat im Gegensatz zu Covid-19 kein Verfallsdatum."
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August 11, 2020 05:19 ET (09:19 GMT)
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