Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Erzeugerpreise steigen im Juli deutlicher als erwartet
Der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene hat in den USA im Juli stärker zugenommen als erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. In der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - erhöhten sich die Erzeugerpreise um 0,5 Prozent. Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg von 0,1 Prozent prognostiziert.
Zollbehörde leitete Wirecard-Meldungen nicht weiter - Bericht
Die Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls, die Financial Intelligence Unit (FIU), hat Dutzende Hinweise auf möglicherweise strafbare Handlungen von Mitarbeitenden der Wirecard-Bank nicht an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergegeben. Das berichten der Norddeutsche Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung. Nach Auskunft der FIU erhielt die Behörde seit 2017 insgesamt 97 Verdachtsmeldungen, "die in möglichem Zusammenhang mit den derzeit erhobenen Vorwürfen (gegen Wirecard-Mitarbeiter) stehen könnten". Davon leitete sie allerdings zeitnah nur einen Bruchteil an das Bayerische Landeskriminalamt und an die Staatsanwaltschaft München weiter.
Bundesnetzagentur schließt Huawei nicht pauschal vom 5G-Ausbau aus
Deutschland wird den chinesischen Telekomausrüster Huawei nicht pauschal vom Ausbau des deutschen 5G-Mobilfunknetzes ausschließen. Der am Dienstag von der Bundesnetzagentur veröffentlichte Sicherheitskatalog für die Telekommunikationsnetze sieht stattdessen vor, dass kritische Komponenten der 5G-Technologie zertifiziert und Vertrauenswürdigkeitserklärungen von Herstellern und Systemlieferanten eingeholt werden müssen.
Umfrage: 44 Prozent halten Scholz für kanzlertauglich
Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge betrachten 44 Prozent der Bundesbürger Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) als gut geeignet für das Amt des Bundeskanzlers. 32 Prozent finden ihn weniger gut geeignet, 17 Prozent gar nicht, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag der RTL Mediengruppe hervorgeht.
Maas kritisiert US-Drohungen wegen Gaspipeline Nord Stream 2
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die angedrohten US-Sanktionen wegen des Baus der Gaspipeline Nord Stream 2 scharf kritisiert. "Kein Staat hat das Recht, Europas Energiepolitik durch Drohungen zu diktieren", sagte Maas auf einer Pressekonferenz mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow. Diese Haltung habe er auch in einem Telefonat mit US-Außenminister Mike Pompeo am Wochenende "sehr deutlich" gemacht.
Ex-Kanzler Schröder interveniert wegen Nord Stream 2 bei Merkel - Bericht
Der Alt-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) soll bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen der US-Sanktionen gegen die neue deutsch-russische Gasleitung Nord Stream 2 interveniert haben. Schröder habe Merkel zuletzt in mehreren Gesprächen um Unterstützung gebeten, damit die umstrittene Pipeline fertig gebaut werden könne, berichten Insider der Wirtschaftswoche. Die Kanzlerin habe Schröder zugesichert, sie werde sich die Eingriffe der Amerikaner nicht länger gefallen lassen.
Jusos erwarten von Scholz linkes Profil für die SPD
Die Jungsozialisten erwarten von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, dass er die Partei mit einem linken Profil in den Bundestagswahlkampf führt. Sie traue Scholz zu, das Kanzleramt mit einer "progressiven Mehrheit zu erobern", sagte die nordrhein-westfälische Juso-Chefin Jessica Rosenthal mit Blick auf ein mögliches Bündnis der SPD mit Grünen und Linken.
Regierung will strafrechtlichen Bekämpfung der Geldwäsche vereinfachen
Die Bundesregierung will es der Justiz leichter machen, gegen Geldwäsche vorzugehen. Ein Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums sieht vor, dass jede Straftat eine Vortat der Geldwäsche sein kann. Durch diese Änderung verspricht sich das Ministerium, dass Kriminalitätsbekämpfung in diesem Bereich "deutlich effektiver" wird. Denn bisher kommen Delikte wie Diebstahl, Unterschlagung, Raub, Betrug und Untreue bisher nur als Vortaten der Geldwäsche in Betracht, wenn diese gewerbsmäßig oder durch Banden begangen wurden. Der Nachweis war in der Strafverfolgungspraxis oft schwierig.
Azar kritisiert chinesische Corona-Politik bei Taiwan-Besuch scharf
US-Gesundheitsminister Alex Azar hat einen Besuch in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh genutzt, um die Kritik seiner Regierung am chinesischen Corona-Krisenmanagement zu verschärfen. "Ich glaube, es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Virus leicht beseitigt worden wäre, wenn es zuerst an einem Ort wie Taiwan oder den USA aufgetreten wäre", sagte Azar. Die Äußerungen dürften in Peking für wütende Reaktionen sorgen.
Hongkonger kaufen aus Protest pro-demokratische Zeitung Apple Daily
Als Zeichen der Solidarität mit dem festgenommenen Hongkonger Medienunternehmers Jimmy Lai haben tausende Bürger dessen Zeitung Apple Daily gekauft. Wegen der großen Nachfrage seien 550.000 statt der üblichen 70.000 Exemplare gedruckt worden, teilte das Blatt mit. Das chinesische Außenministerium warnte unterdessen ausländische Journalisten in Hongkong davor, sich mit Lai zu solidarisieren.
Hoffnung auf Wandel nach Rücktrittserklärung der Regierung in Beirut
Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung der libanesischen Regierung wegen der Explosionskatastrophe von Beirut vor einer Woche hoffen viele Libanesen auf einen politischen Wandel. Es sei ein "langer Kampf, der nicht in einem oder zwei Monaten enden" werde, sagte der Anwalt Hussein El Achi, der die Protestbewegung in Beirut vertritt. Doch setze er "große Hoffnungen" in die wiederbelebte Protestbewegung. Die Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Regierungschefs Hassan Diab ist in vollem Gange.
Nach 102 Tagen wieder Infektionsfälle in Neuseeland
Nach 102 Tagen ohne Corona-Neuansteckungen hat Neuseeland wieder erste Fälle einer Übertragung des Virus innerhalb der Bevölkerung gemeldet. Bei einer Familie in Auckland seien vier Mitglieder positiv getestet worden, teilte Regierungschefin Jacinda Ahern mit. Wo sie sich angesteckt haben, war demnach zunächst unklar. Für die Bewohner der größten Stadt des Landes gilt nun wieder eine Ausgangssperre.
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Aug -3,4% gg Vorjahr
*US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Aug +2,5% gg Juli
DJG/DJN/AFP/apo/sha/cbr
(END) Dow Jones Newswires
August 11, 2020 12:57 ET (16:57 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.