FRANKFURT (Dow Jones)--Der US-Medienkonzern Liberty kommt bei dem Schweizer Mobilfunkanbieter doch noch zum Zuge. Der Sunrise-Verwaltungsrat empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des Liberty-Angebots über 6,8 Milliarden Franken in bar oder 110 Franken je Aktie, wie Sunrise mitteilte. Liberty will Sunrise mit seiner Schweizer Kabelnetz-Tochter UPC zusammenführen. Ein früherer Anlauf war 2019 hauptsächlich an Sunrise-Großaktionär Freenet gescheitert, der sein Paket von 24 Prozent nun aber andienen will.
Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 32 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Sunrise-Aktien an der SIX Swiss Exchange der vergangenen 60 Börsentage und von 28 Prozent gegenüber dem letzten Handelstag vor Veröffentlichung der Voranmeldung. Sunrise wird somit mit dem 10,0-fachen des bereinigten EBITDA von 678 Millionen Franken bewertet. Am Dienstag schloss die Aktie mit 86,20 Franken.
Die Mindestannahmeschwelle des Angebots liegt bei 66,6 Prozent. Sollte der Verwaltungsrat von Sunrise seine Empfehlung ändern oder zurückziehen, kann eine Vertragsstrafe von 50 Millionen Franken fällig werden. Die Transaktion soll bis Jahresende abgeschlossen werden.
Das zusammengeschlossene Unternehmen werde gut positioniert sein, um den Ausbau der Netzinfrastruktur der nächsten Generation, einschließlich 5G und zukünftiger Technologien, voranzutreiben, teilte Sunrise weiter mit.
Der Versuch, UPC und Sunrise zusammenzuführen, war im Dezember 2019 endgültig geplatzt. Liberty machte seinerzeit den deutschen Mobilfunkkonzern Freenet dafür verantwortlich, der mit zwei Sitzen im Sunrise-Verwaltungsrat vertreten ist.
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August 12, 2020 01:19 ET (05:19 GMT)
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