Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wollen am späten Donnerstagnachmittag im Kanzleramt mit einer Reihe von Kultusministern der Länder über die Schulpolitik in der Corona-Krise sprechen. Das kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Es gehe dabei "um einen informellen Austausch zu den Herausforderungen, vor denen unsere Schulen in Zeiten der Corona-Pandemie stehen", erklärte er.
"Das ist ein Treffen, das natürlich im Bewusstsein der Zuständigkeit der Länder für das Schulwesen stattfindet", hob Seibert hervor. Im Anschluss wolle man schriftlich über den Austausch informieren. Jedoch gehe es nicht darum, Beschlüsse zu fassen - schon deswegen, weil nicht alle 16 Bundesländer vertreten seien. Gesprächsthema sollten auch digitale Bildungsangebote sein, die "verlässlich und zeitgemäß Bildung vermitteln" könnten.
Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), forderte die Länder vor dem Treffen auf, allen Lehrkräften bis Ende des Jahres einen dienstlichen Laptop, Software und einen Support durch die Schule bereitzustellen. "Ich denke, das muss jetzt Chefsache werden bei den Ländern", sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. Einige Länder seien auf einem guten Weg, allerdings nicht alle. Brinkhaus forderte, die Lehrer zum Einsatz digitaler Mittel zu verpflichten. "Natürlich gibt es einige, die sich verweigern. Das geht nicht", sagte er. "Wir leben im 21. Jahrhundert."
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August 12, 2020 07:46 ET (11:46 GMT)
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