Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Inflation zieht im Juli stärker an als erwartet
Die Preise in den USA sind im Juli stärker gestiegen als erwartet, wobei vor allem die Energiepreise anzogen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld nur mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Die für Juni gemeldete Preissteigerung von 0,6 Prozent wurde bestätigt. Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung auf 1,0 (Vormonat: 0,6) Prozent. Die Federal Reserve peilt eine Inflationsrate von rund 2 Prozent an.
US-Realeinkommen sinken im Juli
Die Realeinkommen in den USA sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Juni ein Rückgang um 2,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Juli saison- und inflationsbereinigt 391,91 US-Dollar nach 394,41 Dollar im Vormonat.
Rückgang der US-Rohöllagerbestände geringer als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 7. August verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,512 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 4,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,373 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,4 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Fed/Rosengren: Reaktion auf Pandemie behindert den Aufschwung
Die jüngste Verlangsamung der US-Wirtschaftsaktivität wird nach Einschätzung von Boston-Fed-Präsident Eric Rosengren wahrscheinlich anhalten, weil die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie auf Schwierigkeiten gestoßen sei. "Begrenzte oder inkonsistente Bemühungen der Bundesstaaten, das Virus auf der Grundlage von Leitlinien des öffentlichen Gesundheitswesens unter Kontrolle zu bringen, setzen die Bürger nicht nur einem unnötigen Risiko einer schweren Erkrankung und möglicher Todesfälle aus, sondern werden wahrscheinlich auch den wirtschaftlichen Abschwung verlängern", sagte Rosengren laut Redetext für ein Webinar der South Shore Chamber of Commerce.
Corona reißt 10-Milliarden-Defizit in Arbeitslosenkasse
Durch den hohen Anstieg der Kurzarbeit in der aktuellen Corona-Pandemie hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) im ersten Halbjahr ein Defizit von 10 Milliarden Euro eingefahren, bestätigte eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums. Die BA war mit einer Rücklage von 26 Milliarden Euro in dieses Jahr gestartet. Es sei allerdings unklar, wie sich die Arbeitsmarktsituation und die damit verbundenen Kosten für Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit in der zweiten Jahreshälfte entwickeln werden.
Bundesregierung: Dürfen Erreichtes nicht leichtfertig aufs Spiel setzen
Die Bundesregierung hat sich besorgt gezeigt über den Anstieg der Corona-Neuinfektionen und zum Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln aufgerufen. Deutschland dürfe das Erreichte im Kampf gegen die Pandemie und bei der Öffnung des öffentlichen Lebens nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, so Regierungssprecher Steffen Seibert.
EU-Außenminister beraten Freitag über mögliche Sanktionen gegen Belarus
Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus wollen die EU-Außenminister am Freitag bei einer außerordentlichen Sitzung über mögliche Sanktionen gegen die Führung des Landes beraten. Bei der Videokonferenz stünden außerdem weitere "dringende Angelegenheiten" wie der Streit über die türkischen Öl- und Gas-Bohrungen im östlichen Mittelmeer sowie die Entwicklungen nach der Explosionskatastrophe in Beirut auf der Agenda, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
US-Gesundheitsminister äußert Bedenken über russischen Corona-Impfstoff
US-Gesundheitsminister Alex Azar hat Bedenken angesichts der Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Russland geäußert - der ersten solchen Zulassung weltweit. "Es ist wichtig, dass wir sichere und effektive Impfstoffe bereitstellen und dass die Testdaten transparent sind", sagte Azar am Ende seines dreitägigen Staatsbesuchs in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh. Die Impfstoffentwicklung sei kein "Wettrennen", bei dem es nur darum gehe, wer Erster wird.
Israels Parlament lehnt Gesetz gegen erneuten Antritt von Netanjahu ab
Das israelische Parlament hat einen Gesetzesvorschlag der Opposition abgelehnt, mit dem wegen schwerwiegender Vergehen Angeklagte von der Regierungsbildung ausgeschlossen werden sollten. Mit 53 zu 37 Stimmen stimmten die Abgeordneten in Jerusalem gegen den Vorstoß von Oppositionsführer Jair Lapid, der auch Regierungschef Benjamin Netanjahu betroffen hätte. Dieser muss sich seit Mai wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit, des Betrugs und der Untreue vor Gericht verantworten.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Einzelhandelsumsatz Juni +8,0% gg Vm; +0,5% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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August 12, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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