Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat sich wegen Menschenrechtsverstößen in Belarus für Sanktionen ausgesprochen. Der Einsatz von "brutaler Gewalt" gegen friedlich demonstrierenden Menschen sei "scharf" zu verurteilen. Beim Treffen der Außenminister der Europäischen Union am heutigen Freitag werde über die Geschehnisse in Belarus gesprochen.
"Aus unserer Sicht wird es dabei auch um Sanktionen gehen müssen gegen diejenigen, die für die Verletzung von Menschenrechten verantwortlich sind", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteile insbesondere, dass Tausende wegen der bloßen Teilnahme an friedlichen Protesten inhaftiert wurden, so Seibert. "Sie ist erschüttert über Berichte, wonach Inhaftierte misshandelt wurden", erklärte Seibert. "Die Bundesregierung steht an der Seite aller Menschen, die friedlich ihre Willen artikulieren, wie es in einer Demokratie das Recht eines jeden Menschen ist. Dass dieses fundamentale Recht in Belarus mit Füßen getreten wird ist, ich wiederhole, vollkommen inakzeptabel."
Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus am vergangenen Sonntag ist es zu heftigen Protesten und der Verhaftung von Tausenden Demonstranten gekommen. Behörden hatten den seit 26 Jahren autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko zum Sieger erklärt. Seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja und ihre Anhänger zweifeln dieses Ergebnis an.
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August 14, 2020 06:01 ET (10:01 GMT)
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