Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Curevac-Chef schließt beschleunigte Zulassung von Corona-Impfstoff nicht aus
Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac will nach seinem Börsengang die Entwicklung seines Covid-19-Impfstoffes beschleunigen. "Wir registrieren in den USA ein tieferes und breiteres Verständnis dafür, dass die von uns verwendete mRNA-Technologie das Potenzial hat, schnell einen wirksamen und effizienten Impfstoff zu entwickeln", sagte Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas in einem Interview mit dem Finanzportal boerse-online.de. Curevac hatte seine Börsennotiz an der Nasdaq am Freitag gestartet.
Flugbegleiter stimmen Lufthansa-Sparpaket zu
Die in der Flugbegleitergewerkschaft UFO organisierten Beschäftigten der Lufthansa haben dem Ende Juni für das Unternehmen ausgehandelten Sparpaket mit großer Mehrheit zugestimmt. Wie UFO am Samstag nach Ablauf der Abstimmungsfrist um Mitternacht mitteilte, votierten 90,8 beziehungsweise 87,9 Prozent der Teilnehmer für die betreffenden Tarifverträge Sozialpartnerschaft und Krise. In einem weiteren Votum unterstützten die Beteiligten mit einer Mehrheit von 87,7 Prozent das Anliegen der Gewerkschaft, noch ungeklärte Rahmenbedingungen zu den Themen Kurzarbeit, Abfindungen und weiteren Punkten "mit allen gewerkschaftlichen Mitteln" durchzusetzen. Zahlen zur Beteiligung an der Abstimmung gab es nicht.
Daimler soll Batteriezellen in Stuttgart fertigen
Der Daimler-Konzern soll am Stammsitz in Stuttgart künftig auch Batteriezellen fertigen. "Als Leitwerk und Kompetenzzentrum für Daimlers Antriebstechnologien benötigen wir in Untertürkheim auch Bewertungs- und Beurteilungskompetenz bei der Batteriezelle. Dazu gehört auch, eine Zelle serientauglich selbst produzieren zu können", sagte Michael Häberle, Betriebsratschef des Standorts, der Automobilwoche. Bisher kauft Daimler die Zellen, die als Herzstück der Batterie gelten, bei asiatischen Herstellern zu. Die Notwendigkeit, das Gesamtsystem Batterie zu beherrschen, sei einer von vielen Bausteinen für eine erfolgreiche Transformation, so Häberle. In Untertürkheim arbeiten 19.000 Beschäftigte in der Entwicklung und Produktion von Motoren. Auch eine kleine Zellforschung existiert.
Deutsche Flughäfen erwarten Andrang auf Testzentren
Nach der Einstufung von Spanien als Corona-Risikogebiet erwartet der Flughafenverband ADV einen starken Andrang bei den Testzentren an den deutschen Airports. "Die Testzentren werden stärker ausgelastet sein - auch an den Flughäfen", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel dem Handelsblatt. Beisel rief daher Reisende auf, sich nicht nur an den Airports, sondern auch bei ihrem Hausarzt oder Gesundheitsamt testen zu lassen. Das sei - mit Ausnahme Bayerns - innerhalb von 72 Stunden nach der Rückkehr möglich. "Dadurch können Wartezeiten und Schlangen minimiert werden", so Beisel.
Autozulieferer Brose will bis 2025 jährlich 600 Mio Euro einsparen
Der Coburger Automobilzulieferer Brose will in den nächsten Jahren mit der Digitalisierung von Prozessen in Produktion und Verwaltung massiv sparen. "Bis 2025 haben wir uns vorgenommen, jährlich rund 600 Millionen Euro einzusparen. Bis Ende 2021 sollen es bereits 300 Millionen Euro sein", kündigte Unternehmenschef Ulrich Schrickel im Gespräch mit der Automobilwoche an. "Hierarchieebenen werden reduziert, Führungsspannen erhöht und Bürokratie abgebaut". Dagegen werde bei allen wichtigen Zukunftsprojekten weiter investiert: "Unser Know-how bei Elektronik und Sensorik bauen wir aus, zum Beispiel bei der Radartechnologie. Dafür stellen wir in Bamberg Software-Ingenieure und Elektrotechniker ein und erweitern Kompetenzen und Kapazitäten an unserem Standort im indischen Pune."
Qiagen-Gründer empfiehlt Rücktritt des Aufsichtsratschefs
Qiagen-Gründer Detlev Riesner begrüßt das Scheitern der Übernahme durch Thermo Fisher: "Ich bin froh, dass die Übernahme mit klarer Mehrheit gescheitert ist und Qiagen unabhängig bleibt. Das ist gut für den Biotech-Standort Hilden, nun droht in der Hildener Zentrale keine Streichung mehr von Stellen in Zentralfunktionen", sagte Riesner der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Zugleich legte er Aufsichtsratschef Hakan Björklund den Rücktritt nahe: "Wenn ich Aufsichtsratschef wäre, würde ich die Verantwortung übernehmen und zurücktreten. 2019 war das Angebot von Thermo Fisher noch annehmbar, doch die Wertsteigerung durch die zusätzlichen Leistungen in der Corona-Krise wurde nicht ausreichend berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat nicht gut nachverhandelt, wie die Reaktion der Mehrheit der Aktionäre zeigt. Qiagen wäre zu billig verkauft worden."
Warren Buffett verkauft Bankaktien - nur bei BoA wird aufgetockt
Die US-amerikanische Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hat im zweiten Quartal während der Coronavirus-Pandemie und dem Lockdown einen Teil ihrer Bankenbeteiligungen zurückgefahren. Wie aus Eingaben an die US-Börsenaufsicht vom Freitag hervorgeht, wurden Aktien der beiden US-Banken Wells Fargo und JPMorgan Chase für jeweils 3 Milliarden US-Dollar verkauft. Bei Goldman Sachs ist Warren Buffett, der sich den Spitznamen das "Orakel von Omaha" verdient hat, sogar ganz ausgestiegen. Ende des ersten Quartals war der Anteil von Goldman Sachs 300 Millionen Dollar wert. Eine US-Bank erfreut sich allerdings noch seiner Beliebtheit: Die Beteiligung an der Bank of America Corp (BoA) hat Berkshire Hathaway aufgestockt und besitzt nun laut Factset einen Anteil von rund 12 Prozent des Unternehmens.
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August 16, 2020 11:32 ET (15:32 GMT)
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