Bonn (www.anleihencheck.de) - Die japanische Notenbank versucht seit zwei Jahrzehnten vergeblich, die Inflation in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels anzukurbeln, so die Analysten von Postbank Research.Immerhin habe sich zuletzt aber die Geldmenge stark ausgeweitet. Mit einem Zuwachs von über sechs Prozent im Vorjahresvergleich sei sie im Juli so schnell gewachsen wie seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr. Das sei eigentlich eine gute Voraussetzung für einen Anstieg der Inflation in Japan. Ob es so weit komme, sei allerdings fraglich. Die Ursache für die Geldmengenausweitung liege vor allem in einem stärkeren Kreditwachstum dank staatlicher Garantien und anderer fiskalischer Hilfen. Aktuelle Konjunkturindikatoren würden nicht darauf hindeuten, dass die verstärkte Kreditvergabe zu einem nachhaltigen Wachstum der Investitionen und des Konsums führen werde. Damit seien aber auch keine signifikanten Effekte für die Inflation zu erwarten. Außerdem liege das Wachstum der Geldmenge in Japan trotz des jüngsten Anstiegs immer noch deutlich unter dem anderer Währungsräume wie dem Euroraum, dem Vereinigten Königreich oder den USA. Auch hätten die jüngsten Maßnahmen der japanischen Notenbank nicht zu höheren Inflationserwartungen geführt, was eine wichtige Voraussetzung zur Überwindung des anhaltend niedrigen Preisdrucks wäre. Die Erreichung des Inflationsziels und eine geldpolitische Trendwende in Japan seien damit weiterhin nicht in Sicht. (19.08.2020/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...