Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Inflation im Juli auf niedrigem Niveau etwas verstärkt
Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Juli auf einem niedrigen Niveau verstärkt. Die jährliche Inflationsrate zog auf 0,4 Prozent von 0,3 Prozent im Vormonat an. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 31. Juli. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, erhöhte sich etwas deutlicher. Die Kernrate stieg von 0,8 auf 1,2 Prozent.
Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss steigt im Juni
Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Juni wegen höherer Exporte und eines geringeren Defizits bei den Sekundäreinkommen deutlich gestiegen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wies die Leistungsbilanz saisonbereinigt einen positiven Saldo von 21 (Mai: 11) Milliarden Euro auf. Der Handelsbilanzüberschuss erhöhte sich auf 25 (21) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 171 (157) Milliarden Euro zulegten und die Importe auf 146 (136) Milliarden Euro.
Deutsche Bank: Bei FOMC-Minutes Strategieprüfung im Fokus
Aus Sicht der Deutschen Bank könnte das am Abend anstehende Protokoll der FOMC-Sitzung vom 28./29. Juli Hinweise auf Richtung und Stadium der Strategiediskussion enthalten. "Es sei daran erinnert, dass Fed-Chairman Jerome Powell bei diesem Meeting in Aussicht gestellt hat, dass der Offenmarktausschuss die Strategieprüfung in naher Zukunft abzuschließen wolle", heißt es im Morgenkommentar der Bank. Die Analysten erwarten, dass die Ergebnisse beim September-Meeting präsentiert werden.
Berenberg: Erholung bleibt trotz mehr Corona-Infektionen intakt
Die Konjunkturerholung im Euroraum dürfte nach Einschätzung der Berenberg Bank trotz der wieder wachsenden Corona-Infektionszahlen intakt bleiben. Chefvolkswirt Holger Schmieding erwartet, dass es den Behörden gelingen wird, die Ausbreitung des Virus mit moderateren Maßnahmen als im Frühjahr abzubremsen. Die daraus resultierende kurzfristige Schwäche in einigen Bereichen des Dienstleistungssektors dürfte dann durch eine Erholung in der Industrie mehr als ausgeglichen werden.
Politiker fordern vom EU-Gipfel Sanktionen gegen Lukaschenko
Unmittelbar vor Beginn des EU-Sondergipfels zu Belarus am heutigen Mittwoch fordern deutsche Politiker ein klares Signal an die Regierung in der dortigen Hauptstadt Minsk. Europa müsse deutlich machen, dass es an der Seite der mutigen Menschen in Belarus steht, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem Handelsblatt. "Heiko Maas hat mit seinen Außenministerkollegen bereits letzte Woche Sanktionen gegen die Unterstützer Lukaschenkos auf den Weg gebracht. Ein solches Signal der europäischen Entschlossenheit und Einigkeit erwarte ich auch vom EU-Sondergipfel", so Klingbeil.
Ifo: Süddeutschland hat höchsten Anteil an Kurzarbeitern
Süddeutschland ist besonders von der Kurzarbeit betroffen. Die meisten Kurzarbeiter gibt es im Autoland Bayern, ergab eine Umfrage des Ifo Instituts. Mit 21 Prozent war mehr als jeder fünfte sozialversicherungspflichtigen Beschäftigte im Juli in Bayern auf Kurzarbeit oder 1,2 Millionen Menschen. Im benachbarten Baden-Württemberg waren es 19 Prozent oder 900.000 Menschen. Insgesamt schätzt das Münchner Institut die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland für Juli auf 5,6 Millionen Menschen nach 6,7 Millionen im Juni.
Islamistische Motivation bei Unfällen auf Berliner Stadtautobahn naheliegend
Die folgenschweren Unfälle am Dienstagabend auf der innerstädtischen Autobahn 100 in Berlin sind wahrscheinlich islamistisch motiviert gewesen. Die Äußerungen des Fahrers legten eine religiös motivierte Tat nahe, sagte der Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Martin Steltner, der Nachrichtenagentur AFP. Bei den von dem Mann verursachten Unfällen waren drei Menschen schwer und drei weitere leicht verletzt worden.
Bundesverfassungsgericht lehnt Eilantrag gegen Kohleausstiegsgesetz ab
Vor dem Bundesverfassungsgericht ist ein Eilantrag gegen das Kohleausstiegsgesetz gescheitert. Das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe lehnte mit einem Beschluss den Antrag eines Energieunternehmens ab, der sich gegen die Höhe des Steinkohlezuschlags richtete. Das Gericht begründetet dies damit, dass eine Verfassungsbeschwerde von vornherein unzulässig wäre, weil die öffentliche Hand mit mehr als 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt sei.
FDP will Familienförderung mit Kinderchancengeld umbauen
Die Familienförderung in Deutschland soll nach dem Willen der FDP-Bundestagsfraktion künftig grundlegend geändert werden. Dafür schlägt die Fraktion die Einführung eines "Kinderchancengeldes" und eines digitalen "Chancenportals" vor, über das Kinder und Jugendliche direkt nicht-monetäre Leistungen abrufen sollen. "Wir wollen die Förderung von Familie und Kindern vom Kopf auf die Füße stellen", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Katja Suding bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Antrag auf staatliche Zuschüsse für AfD-nahe Stiftung erfolglos
Die AfD ist vor dem Bundesverfassungsgericht mit einem Antrag auf staatliche Zuschüsse für die parteinahe Desiderius-Erasmus-Stiftung gescheitert. Das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe verwarf in einem Beschluss den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, mit dem die AfD das Bundesinnenministerium zu Zahlungen an die Stiftung verpflichten wollte. Das Gericht begründete dies damit, dass die angestrebten Vorgaben in einem sogenannten Organstreitverfahren wie in diesem Fall grundsätzlich nicht bewirkt werden könnten.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 14. Aug -3,3% auf 824,5 (Vorwoche: 852,8)
US/MBA Purchase Index Woche per 14. Aug +0,8% auf 308,9 (Vorwoche: 306,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 14. Aug -5,3% auf 3.809,7 (Vorwoche: 4.025,0)
DJG/DJN/AFP/apo
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August 19, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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