DJ Deutsche Erzeugerpreise deuten im Juli auf schwache Inflation
WIESBADEN (Dow Jones)--Die deutschen Produzenten haben ihre Preise im Juli gegenüber dem Vormonat nur leicht erhöht. Im Jahresvergleich gingen die Erzeugerpreise sogar deutlich zurück. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 1,7 Prozent. Die Prognose hatte auf ein Minus von 1,8 Prozent gelautet.
Hauptverantwortlich für den Rückgang auf Jahressicht war die Preisentwicklung bei Energie: Die Energiepreise waren im Durchschnitt 5,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Besonders starke Preisrückgänge waren für Erdgas in der Verteilung (14,1 Prozent) und Mineralölerzeugnisse (16,7 Prozent) zu verzeichnen. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 0,5 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
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August 20, 2020 02:10 ET (06:10 GMT)
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