MÜNCHEN (dpa-AFX) - Als im Juli 2016 ein Amokläufer ganz München in Panik versetzte, wirkte der Chefsprecher des Polizeipräsidiums wie ein Ruhepol. Sprachgewandt und sachlich gab Marcus da Gloria Martins Interviews. So wurde er weit über die Grenzen Bayerns bekannt. Er und sein Team wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Sonderpreis 2016 des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher.
Nun soll er die krisengeschüttelte Kommunikation des bayerischen Gesundheitsministeriums während der Corona-Pandemie übernehmen. Am Tag eins nach dem Wechsel in die Taskforce Corona im Haus von Ministerin Melanie Huml (CSU) spricht er von einer hohen Taktzahl, einem enormen Arbeitsdruck und einem extrem hohen Niveau - auf dem die Mannschaft von Pressereferatsleiter Jörg Säuberlich seit mehr als sechs Monaten arbeite. "Wenn ich Ihnen eins versichern kann, dann, dass hier der Bär brummt", sagt der 47-Jährige am Donnerstag. Da gehe es um personelle Verstärkung, sagt er - und gibt sich bescheiden: "Da geht es nicht um da Gloria Martins als exklusive Personalie."
Das Medien-Echo ist da schon eindeutiger: "Kann ein Polizist die Huml retten?", fragt die "Bild"-Zeitung. Die Münchner "Abendzeitung" titelt "Ein Polizist soll Melanie Huml retten". Und der "Münchner Merkur" kommentiert mit Blick auf den Ministerpräsidenten, der von Humls Krisenmanagement not amused war: "Söder mauert Huml ein". "Nun soll Polizeipressesprecher und PR-Profi Marcus da Gloria Martins die Ministerin auch noch vor weiteren Kommunikations-Pannen bewahren." Dem Vernehmen nach ist der Wechsel aus der Staatskanzlei von Regierungschef Markus Söder eingefädelt worden .
Eigentlich hätte da Gloria Martins diese Woche Urlaub gehabt. Unter Verweis auf das wichtigste Thema dieser Tage und seine Arbeit in der Krisenkommunikation sagt er: "Da kann man nicht Nein sagen, wenn man Sie fragt."
Seit Huml vergangene Woche die Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen eingestehen musste, dürfte der Aufwand hinter den Kulissen noch größer geworden sein. Weder bei einer Pressekonferenz noch bei einem Interview mit den "Tagesthemen" etwa machte sie einen souveränen Eindruck. Klare, verständliche Aussagen - gerade unter Druck - sind nicht ihre oberste Stärke.
Kann da Gloria Martins es richten? Das Ministerium inklusive Pressestelle sei konzipiert worden für normale Zeiten, sagt der. "Aber Corona ist nicht normal." Schon am ersten Tag habe er viele Kollegen aus anderen Ressorts kennengelernt. Es gehe jetzt darum, Kompetenzen und Fachwissen an die richtigen Stellen zu bringen.
Da Gloria Martins hat portugiesische Wurzeln, ist im Rheinland aufgewachsen und "der Liebe wegen" nach München gekommen, wie er einmal sagte. Er hat zwei Kinder, mittlerweile im Teenager-Alter. Während seiner Polizeikarriere war er im Rauschgiftbereich, als ziviler Fahnder, Dienststellenleiter der Verkehrspolizeiinspektion und als einfacher Streifenpolizist unterwegs. Im Oktober 2015 übernahm er die Leitung der Kommunikationsabteilung im Münchner Polizeipräsidium.
Ist der Wechsel endgültig? "Wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss gerne in einem Auto saß mit Blaulicht auf dem Dach", sagt er. Nun wolle er sich auf die neuen Aufgaben konzentrieren. "Mit der Hoffnung, irgendwann wieder in einen Streifenwagen zu steigen."/kre/sd/DP/fba
Nun soll er die krisengeschüttelte Kommunikation des bayerischen Gesundheitsministeriums während der Corona-Pandemie übernehmen. Am Tag eins nach dem Wechsel in die Taskforce Corona im Haus von Ministerin Melanie Huml (CSU) spricht er von einer hohen Taktzahl, einem enormen Arbeitsdruck und einem extrem hohen Niveau - auf dem die Mannschaft von Pressereferatsleiter Jörg Säuberlich seit mehr als sechs Monaten arbeite. "Wenn ich Ihnen eins versichern kann, dann, dass hier der Bär brummt", sagt der 47-Jährige am Donnerstag. Da gehe es um personelle Verstärkung, sagt er - und gibt sich bescheiden: "Da geht es nicht um da Gloria Martins als exklusive Personalie."
Das Medien-Echo ist da schon eindeutiger: "Kann ein Polizist die Huml retten?", fragt die "Bild"-Zeitung. Die Münchner "Abendzeitung" titelt "Ein Polizist soll Melanie Huml retten". Und der "Münchner Merkur" kommentiert mit Blick auf den Ministerpräsidenten, der von Humls Krisenmanagement not amused war: "Söder mauert Huml ein". "Nun soll Polizeipressesprecher und PR-Profi Marcus da Gloria Martins die Ministerin auch noch vor weiteren Kommunikations-Pannen bewahren." Dem Vernehmen nach ist der Wechsel aus der Staatskanzlei von Regierungschef Markus Söder eingefädelt worden .
Eigentlich hätte da Gloria Martins diese Woche Urlaub gehabt. Unter Verweis auf das wichtigste Thema dieser Tage und seine Arbeit in der Krisenkommunikation sagt er: "Da kann man nicht Nein sagen, wenn man Sie fragt."
Seit Huml vergangene Woche die Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen eingestehen musste, dürfte der Aufwand hinter den Kulissen noch größer geworden sein. Weder bei einer Pressekonferenz noch bei einem Interview mit den "Tagesthemen" etwa machte sie einen souveränen Eindruck. Klare, verständliche Aussagen - gerade unter Druck - sind nicht ihre oberste Stärke.
Kann da Gloria Martins es richten? Das Ministerium inklusive Pressestelle sei konzipiert worden für normale Zeiten, sagt der. "Aber Corona ist nicht normal." Schon am ersten Tag habe er viele Kollegen aus anderen Ressorts kennengelernt. Es gehe jetzt darum, Kompetenzen und Fachwissen an die richtigen Stellen zu bringen.
Da Gloria Martins hat portugiesische Wurzeln, ist im Rheinland aufgewachsen und "der Liebe wegen" nach München gekommen, wie er einmal sagte. Er hat zwei Kinder, mittlerweile im Teenager-Alter. Während seiner Polizeikarriere war er im Rauschgiftbereich, als ziviler Fahnder, Dienststellenleiter der Verkehrspolizeiinspektion und als einfacher Streifenpolizist unterwegs. Im Oktober 2015 übernahm er die Leitung der Kommunikationsabteilung im Münchner Polizeipräsidium.
Ist der Wechsel endgültig? "Wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss gerne in einem Auto saß mit Blaulicht auf dem Dach", sagt er. Nun wolle er sich auf die neuen Aufgaben konzentrieren. "Mit der Hoffnung, irgendwann wieder in einen Streifenwagen zu steigen."/kre/sd/DP/fba
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