DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
RWE - Noch vor drei Jahren war RWE eine Art Dinosaurier der Energiebranche und galt als veritabler Sanierungsfall. Die Lage war wirklich "existenzbedrohend", räumt selbst Vorstandschef Rolf Martin Schmitz heute ein. Jetzt, da sich in der Corona-Pandemie gefühlt die halbe Wirtschaft in der Krise befindet, glänzt RWE mit ehrgeizigen Wachstumsplänen: "Wir wollen nun Vollgas geben", kündigte Schmitz im Interview mit dem Handelsblatt an. "Das Tempo beim Umbau des Konzerns muss noch schneller werden." RWE hat eine Art zweites Leben eingehaucht bekommen. Deutschlands größter Stromproduzent ist nun wieder in den erneuerbaren Energien aktiv - und will Milliarden investieren. Fünf Milliarden Euro waren bislang bis 2022 für entsprechende Investments geplant. Mit einer Kapitalerhöhung hat sich RWE nun zwei weitere Milliarden Euro besorgt - die nach Schmitz' Worten mit Fremdkapital noch aufgestockt werden sollen. RWE wolle sich vor allem Wind- und Solarprojekte kaufen, kündigte Schmitz an: "Die Gelegenheiten sind derzeit da - und die wollen wir nutzen." Auch beim Thema Wasserstoff sieht der 63-Jährige "großes Potenzial". (Handelsblatt S. 4)
WESTLB - Die Portigon-Bank hat sich in diesem Jahr viel Zeit gelassen mit der Veröffentlichung ihrer Geschäftszahlen. Fast fünf Monate später als üblich legte die Nachfolgerin der abgewickelten WestLB vor einer Woche ihren Finanzbericht vor. Der Grund für die Verzögerung war das Finanzamt. Der Fiskus hat die Rechnung für Sünden der Vergangenheit gestellt. Portigon soll rund 450 Millionen Euro für ihre Verwicklung in Cum-Ex-Geschäfte auf Kosten der Steuerzahler überweisen. Der Begriff steht für den Handel von Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenberechtigung. Die Beteiligten ließen sich dabei eine einmal abgeführte Kapitalertragsteuer mehrfach erstatten. Die Führung der WestLB und ihre Aufseher hatten solche Geschäfte jahrelang bestritten. (Handelsblatt S. 33)
WIRECARD - Nachdem zunächst nur wenige Hinweise auf den Verbleib des früheren Wirecard-Vorstands Jan Marsalek bei den Behörden eingegangen sind, ist nun die Zahl der Meldungen deutlich angestiegen. "Es sind bisher 43 Hinweise eingegangen", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Nach dem Manager wird national wie international gefahndet. Zuletzt hatte das Bundeskriminalamt nur "von einem guten Dutzend Rückmeldungen" gesprochen. (Augsburger Allgemeine)
REAL - Deutschlands größter Lebensmittelhändler, Edeka, will bis zu 72 Real-Filialen übernehmen. Ein entsprechender Antrag ist jüngst unter dem Aktenzeichen B2-85/ 20 beim Kartellamt eingegangen. Das geht aus der aktuellen Liste der Fusionskontrollverfahren der Bonner Wettbewerbsbehörde hervor. Für den Großteil der Real-Märkte zeichnet sich damit eine Lösung ab. Derzeit umfasst das Portfolio nach Unternehmensangaben noch 276 Geschäfte. Klappt der Verkauf an Kaufland und Edeka, bleiben noch gut 100 Standorte übrig. Rund die Hälfte davon will der russische Investor SCP, der Real Ende Juni vom Metro-Konzern übernommen hat, für zunächst zwei Jahre in Eigenregie weiterführen. Dazu werden einige Filialen vom Markt verschwinden. Das hat Real Ende Juni bereits angekündigt. Für die verbliebenen Standorte sucht SCP weiterhin Lösungen, vornehmlich durch Verkäufe. Und Interessenten gibt es offenbar. Dem Vernehmen schielen auch Rewe, Globus, Tegut und Markt- kauf auf einzelne Standorte. (Welt S. 10)
VESTAS - Herabstürzende Flügel, brennende Rotoren: Über die Sicherheit von Windkraftanlagen wird heftig gestritten. Der Hersteller Vestas muss für Reparaturen 175 Millionen Euro zurückstellen. (FAZ S. 21)
PEACH PROPERTY - Der Wohnungsvermieter Peach Property steht vor einer Verdoppelung seines Immobilienportfolios. Nach dem Erwerb von 5.450 Wohnungen kündigt CEO Thomas Wolfensberger weitere Übernahmen an. Das Bestandsvolumen, das Ende 2019 bei 1,1 Milliarden Schweizer Franken lag, soll auf 2 Milliarden Schweizer Franken wachsen. (Börsen-Zeitung S. 9)
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August 26, 2020 00:18 ET (04:18 GMT)
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