DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:15 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.447,50 -0,04% +6,62% Euro-Stoxx-50 3.340,55 +0,33% -10,80% Stoxx-50 3.002,92 +0,21% -11,76% DAX 13.124,08 +0,48% -0,94% FTSE 6.022,20 -0,25% -19,96% CAC 5.021,98 +0,27% -15,99% Nikkei-225 23.290,86 -0,03% -1,55% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 175,63 -0,26
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,16 43,35 -0,4% -0,19 -24,7% Brent/ICE 45,73 45,86 -0,3% -0,13 -26,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.919,40 1.928,40 -0,5% -9,01 +26,5% Silber (Spot) 26,43 26,48 -0,2% -0,05 +48,0% Platin (Spot) 918,58 930,25 -1,3% -11,68 -4,8% Kupfer-Future 2,96 2,93 +0,8% +0,02 +4,9%
Leicht im Minus tendieren die Ölpreise vor der Veröffentlichung der offiziellen Lagerbestandsdaten der US-Regierung im späteren Tagesverlauf. Unterstützung kommt von Hurrikan "Laura", der an Stärke gewinnt und sich auf die US-Bundesstaaten Texas und Louisiana zubewegt. Die Ölförderung im Golf von Mexiko wurde vorsichtshalber weitgehend eingestellt.
Der Goldpreis gibt ebenfalls etwas nach. Hier verweisen Marktteilnehmer auf die gestiegenen Anleiherenditen, die das zinslos gehaltene Gold unattraktiv machen.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Rekordserie an der Wall Street dürfte am Mittwoch eine Pause einlegen. Nachdem der S&P-500 drei Handelstage hintereinander neue Rekordstände verzeichnet hat, deuten die Futures auf die großen US-Aktienindizes eine wenig veränderte Eröffnung an. Die jüngste Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in den USA, der Präsidentschaftswahlkampf, das anstehende Notenbankertreffen in Jackson Hole und die Hurrikansaison lassen Anleger innehalten. Dazu kommt, dass viele Marktteilnehmer noch im Urlaub sind. Auf der anderen Seite stütze aber die Flut des billigen Geldes den Aktienmarkt, heißt es aus dem Handel.
An Konjunkturdaten stehen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter aus dem Juli auf der Agenda. Volkswirte rechnen mit einem Zuwachs von 5,0 Prozent zum Vormonat. Im Juni war nach revidierten Angaben ein Plus von 7,6 Prozent verzeichnet worden. Genauere Aussagen über den allgemeinen Zustand der US-Wirtschaft erhoffen sich die Investoren jedoch von der Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Donnerstag in Jackson Hole. Es wird erwartet, dass Powell eine Kursänderung im Umgang der Federal Reserve mit der Inflation signalisiert.
Unter den Einzelwerten springen Salesforce im vorbörslichen Handel um gut 13 Prozent nach oben. Der Softwarehersteller hat bei der Vorlage von Quartalszahlen seine Jahresziele erhöht.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juli PROGNOSE: +5,0% gg Vm zuvor: revidiert +7,6% gg Vm; vorläufig +7,3% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Mittwochnachmittag wieder ein freundlicher Grundton durch. Besonders gefragt sind Technologie-Aktien und die Titel der Reise- und Freizeitindustrie. Während bei diesen wie schon am Dienstag mit der Hoffnung auf Impfstoffe und damit verbunden auf ein Ende der Krise Nachholbedarf gespielt wird, profitieren Technologie-Aktien von der Entwicklung um Salesforce. Ein positiver Impuls kommt vom unveränderten Stand des französischen Verbrauchervertrauens im August. Anders als beim US-Vertrauen am Vortag gab es hier keinen Rückgang. Marktteilnehmer schließen dennoch im Verlauf erneut Gewinnmitnahmen nicht aus. Die Rally sei zu schnell gegangen und auch die jüngsten US-Daten zeigten, dass nicht alle Ampeln auf Grün stünden. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien gewinnt 1,3 Prozent, der Index der Technologietitel 1,1 Prozent. Starke Geschäftszahlen über den Erwartungen und eine erhöhte Prognose des SAP-Konkurrenten Salesforce strahlen positiv auf die Technologiebranche aus. SAP steigen um 1,3 und Infineon um 2,3 Prozent. Angesichts der Krise als "okay" werden die Zahlen von Aroundtown für das erste Halbjahr im Handel bezeichnet. Aroundtown gewinnen 7,4 Prozent, nachdem sie allerdings am Dienstag mit einem Minus von über 5 Prozent einen der größten Verlierer gestellt hatten. Positiv werden auch die Geschäftszahlen des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis kommentiert. Die Aktien verlieren dennoch 0,4 Prozent, vermutlich wegen Gewinnmitnahmen nach den zuletzt rasanten Kursgewinnen. Telecom Italia legen 4,3 Prozent zu. Kurstreiber sind Hoffnungen, der Telekommunikationskonzern und die US-Investmentfirma KKR könnten schon bis Montag ein Memorandum of Understanding veröffentlichen, dass sich die Amerikaner mit einem Minderheitsanteil am Netz der Italiener beteiligen. Die Fantasien waren durch einen Bericht in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" aufgekommen. Um 17 Prozent nach oben schießen die Aktien von Provident in London. Der Finanzierer von kurzfristigen Konsumkrediten musste zwar im ersten Halbjahr einen Vorsteuerverlust von fast 33 Millionen Pfund vermelden, dies sei aber besser als erwartet, kommentieren die Analysten von Numis.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Di, 18:28 % YTD EUR/USD 1,1816 -0,15% 1,1813 1,1809 +5,4% EUR/JPY 125,52 -0,30% 125,72 125,67 +3,0% EUR/CHF 1,0734 -0,05% 1,0748 1,0736 -1,1% EUR/GBP 0,8984 -0,18% 0,8997 0,8996 +6,2% USD/JPY 106,24 -0,14% 106,42 106,41 -2,3% GBP/USD 1,3150 +0,02% 1,3130 1,3128 -0,8% USD/CNH (Offshore) 6,8847 -0,30% 6,8996 6,9129 -1,2% Bitcoin BTC/USD 11.419,76 +1,04% 11.334,26 11.424,76 +58,4%
Der Euro hat sich zum Dollar in einer Seitwärtsbewegung eingerichtet, wie die Commerzbank feststellt. Die Handelsspanne liege etwas unter 1,18 Dollar auf der Unterseite und bei rund 1,1850 auf der Oberseite. Gegen einen Aufwärtstrend beim Euro spreche unter anderem das Infektionsgeschehen in Europa, zugleich sei für Dollarstärke nicht die richtige Zeit. Zwar seien Wechselkurse nicht unbedingt sensitiv gegenüber üblichem politischem Geplänkel, wenn es aber darum gehe, ob eine Krise der Demokratie in den USA aufziehen könnte, dann könne sich der Devisenmarkt dem nicht entziehen. Zumindest erscheine dieses Risiko vielen Marktteilnehmern als so wahrscheinlich, dass bis zum Wahltag im November der Dollar davon belastet werden dürfte, wenn die präsidiale Rhetorik sich nicht bis dahin grundlegend ändere.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich haben sich die Börsen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte gezeigt. Teilnehmer sprachen von einem zurückhaltenden Handel aufgrund der Befürchtung einer weiteren Verschärfung der Coronavirus-Pandemie. Dazu kam politische Unsicherheit. Zwar haben hochrangige Vertreter aus den USA und China zur Entschärfung des Handelskonflikts wieder miteinander gesprochen und vereinbart, auf eine Deeskalation hinzuarbeiten, doch echte Fortschritte waren nicht zu erkennen. Auch hatte zuletzt US-Präsident Donald Trump ein Scheitern der Gespräche nicht ausgeschlossen. Der in seine heiße Phase getretene US-Wahlkampf könnte zudem eine Einigung erschweren, so die Befürchtung. Unter Abgabedruck standen in Tokio vor allem der Immobilien- und der Lebensmittel-Sektor. Dagegen waren Papiere aus den Sektoren Technologie und Elektronik gesucht. Die Aktien von Daiwa House Industry büßten 1,7 Prozent ein und für die Papiere von Sumitomo Realty & Development ging es 1,4 Prozent abwärts. Dagegen gewann die Softbank-Aktie 3,4 Prozent. In Seoul schloss der Kospi gut behauptet, unbeeindruckt von der abermals gestiegenen Zahl an Corona-Neuinfektionen und schwächeren Wachstumsprognosen der Ratingagentur Moody's für die südkoreanische Wirtschaft. Eine neuerliche Geldspritze der chinesischen Notenbank fiel deutlich kleiner aus als in der Vorwoche und half den Börsen des Landes nicht. Der Schanghai-Composite verlor 1,3 Prozent. Enttäuschende Daten zur heimischen Industrieproduktion drückten in Singapur den Straits-Times-Index um 0,8 Prozent. Die Aktie von Toshiba verbesserte sich in Tokio um 2,1 Prozent. Hintergrund waren Berichte, wonach der Chip-Hersteller Kioxia Holdings, an dem Toshiba eine Beteiligung von 40 Prozent hält, im Oktober eine Börsengang plant.
CREDIT
Mit den Risikoprämien geht es am Mittwoch leicht nach oben. Die zunehmend Primärmarkt-Aktivität könnte hier eine Rolle spielen. Nach Einschätzung der Commerzbank ist das Jahr 2020 auf Kurs für das höchste Emissionsvolumen an nicht aus dem Finanzsektor kommenden Hybridanleihen mit Investmentgrade-Rating seit Jahren. Die Unternehmen nutzten die günstigen Finanzierungsbedigungen und hohe Nachfrage der Anleger.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 26, 2020 07:16 ET (11:16 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.