DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD-BIP fällt im zweiten Quartal mit Rekordrate von 9,8 Prozent
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat im zweiten Quartal einen historischen Einbruch erlitten. Im Zuge der Corona-Pandemie fiel das BIP um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die OECD mitteilte. Dies ist der größte Rückgang, der jemals für den OECD-Raum verzeichnet wurde, deutlich größer als das Minus von 2,3 Prozent, das im ersten Quartal 2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, verzeichnet wurde.
EZB teilt bei 91-tägigem Repo-Geschäft 0,243 Milliarden Euro zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von 91 Tagen 0,243 Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurden die Gebote von vier Instituten voll bedient, wie die EZB mitteilte. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,325 Milliarden Euro weniger an Liquidität.
Spahn: Wieder verstärkt Quarantäne für Reiserückkehrer zumutbar
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Pläne für eine Rückkehr zum Langzeitansatz der nationalen Corona-Teststrategie und ein "verstärktes Quarantäneregime" für Einreisen aus Risikogebieten nach Ende der Hauptreisezeit im Sommer angekündigt. Spahn zeigte sich "sehr zuversichtlich", dass dies zwischen Bund und Ländern beim Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länder-Regierungschefs am Donnerstag beschlossen werde.
Berlin verbietet Proteste gegen Corona-Maßnahmen am Wochenende
Die Berliner Versammlungsbehörde hat mehrere für das Wochenende geplante Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verboten. Es sei damit zu rechnen, "dass es bei dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden zu Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung kommen wird", teilte die Senatsverwaltung für Inneres zur Begründung mit.
Kabinett macht Weg für Milliarden-Kohlehilfen frei
Das Bundeskabinett hat den Weg für die Auszahlung der Milliarden-Strukturhilfen an die Kohleländer freigemacht. Die Runde stimmte der Unterzeichnung einer entsprechenden Bund-Länder-Vereinbarung zu, wie das Bundespresseamt mitteilte. Der Schritt erfolgte pünktlich vor der für Donnerstag angesetzten konstituierenden Sitzung des Bund-Länder-Koordinierungsgremiums, das die Mittelvergabe überwachen soll. Dabei soll auch der Vertrag final unterzeichnet werden.
Heil: Massenarbeitslosigkeit wäre teurer als Kurzarbeit
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die von der Koalition beschlossene Verlängerung des Kurzarbeitergeldes als notwendige Maßnahme zur Verhinderung von Massenarbeitslosigkeit verteidigt und zugleich einen schrittweisen Abbau nach einem Wiederanspringen der Wirtschaft angekündigt. "Die Krise ist die tiefste Wirtschaftskrise unserer Generation, und sie ist noch nicht am 1. Januar vorbei", betonte Heil in Berlin. Deshalb sei die Maßnahme richtig.
Maschinenbauer: Kurzarbeitergeld könnte Personalabbau fördern
Die Maschinenbauer haben den Koalitionsbeschluss zum Kurzarbeitergeld mit Skepsis aufgenommen. Zwar sei die Verlängerung "im Grundsatz die richtige Entscheidung", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker. "Allerdings hätten wir uns im Detail an vielen Stellen ein anderes Ergebnis gewünscht - von der Frage der Laufzeit bis hin zu den Bedingungen, unter denen das Kurzarbeitergeld gewährt wird."
Erdogan: Türkei wird "keine Zugeständnisse" im Gasstreit mit Athen machen
Trotz aller Aufrufe zur Deeskalation schaukelt sich der Konflikt um die Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer weiter hoch: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, sein Land werde "keine Zugeständnisse" im östlichen Mittelmeer machen. Griechenland rief er auf, "Fehler" zu vermeiden, die dessen "Verderben" sein könnten.
Frankreich und Italien an Militärmanöver im östlichen Mittelmeer beteiligt
Vor dem Hintergrund des Gasstreits zwischen Ankara und Athen halten Griechenland, Frankreich, Italien und Zypern eine gemeinsame Militärübung im östlichen Mittelmeer ab. Das Manöver vor der Küste Kretas werde von Mittwoch bis Freitag dauern, teilte das griechische Verteidigungsministerium mit. Wegen der zunehmenden Spannungen mit Athen hat auch Ankara die türkische Marine zur Absicherung türkischer Gas- und Öl-Probebohrungen in die Region geschickt.
Zwei Menschen bei Protesten gegen Polizeigewalt in US-Stadt Kenosha erschossen
Bei den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt im US-Bundesstaat Wisconsin sind zwei Menschen erschossen worden. Ein weiterer Mensch sei am Dienstagabend nach Zusammenstößen verschiedener Gruppen in der US-Stadt Kenosha mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Ermittelt wird Medienberichten zufolge, ob die Schüsse im Zusammenhang mit der Anwesenheit bewaffneter, selbsternannter weißer Milizen in der Stadt standen.
US-Golfküste wappnet sich für Hurrikan "Laura"
Bewohner tief liegender Gebiete der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana haben sich gegen den Hurrikan "Laura" gewappnet. In von Überschwemmungen bedrohten Küstenregionen wurden Fenster mit Spanplatten vernagelt, Bewohner flohen in höher gelegene Gebiete. Am Dienstag (Ortszeit) hatte "Laura" eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern, Meteorologen sagten eine starke Zunahme der Sturmstärke voraus. "Laura" werde als "bedeutender Hurrikan" auf Land treffen, warnte das US-Hurrikanzentrum.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko BIP 2Q saisonbereinigt -17,1% gg Vorquartal
Mexiko BIP 2Q -18,7% (PROGNOSE: -18,9%) gg Vorjahr
US/MBA Market Index Woche per 21. Aug -8,4% auf 755,0 (Vorwoche: 824,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 21. Aug +0,2% auf 309,5 (Vorwoche: 308,9)
US/MBA Refinance Index Woche per 21. Aug -12,9% auf 3.318,8 (Vorwoche: 3.809,7)
US/MBA Market Index Woche per 21. Aug -6,5% auf 770,6 (Vorwoche: 824,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 21. Aug +0,4% auf 310,2 (Vorwoche: 308,9)
US/MBA Refinance Index Woche per 21. Aug -10,2% auf 3.423,0 (Vorwoche: 3.809,7)
DJG/DJN/AFP/apo
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August 26, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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