NEW YORK (dpa-AFX) - Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Donnerstag nach Aussagen der US-Notenbank Fed vor allem in längeren Laufzeiten gesunken. In den kürzeren Laufzeiten bewegten sie sich per Saldo nur wenig, nachdem die Statements der Währungshüter im frühen Handel zunächst noch deutliche Kursschwankungen ausgelöst hatten. Die Fed hatte deutlich gemacht, dass sie sich beim Inflationsziel künftig an Durchschnittswerten orientieren will.
Bisher stellt das Preisziel der Notenbank ein Punktziel dar, das sie möglichst exakt erreichen will. Auch das Beschäftigungsziel für den Arbeitsmarkt wurde leicht abgeändert. Am Markt wurde die Ankündigung als starkes Zeichen für eine ungebrochen lockere Geldpolitik gewertet. Ein steigender Dow Jones Industrial war die Folge, während die US-Rentenpapiere bei Anlegern etwas an Attraktivität verloren.
Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Fed-Mitteilung stellte Notenbankpräsident Jerome Powell in einer Rede auf der Fachkonferenz klar, dass nur ein moderates Überschießen des bisherigen Inflationsziels von zwei Prozent akzeptiert werde. Für gewöhnlich findet die Konferenz in Jackson Hole statt, in diesem Jahr wird sie wegen der Corona-Pandemie aber online abgehalten.
Eine leichte Aufwärtsrevision der amerikanischen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal konnte die Kurse am US-Rentenmarkt zum Auftakt ebenso wenig bewegen, wie ein erneuter Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der aber wie von Analysten erwartet ausgefallen war.
Zweijährige Anleihen verharrten auf 99 30/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,16 Prozent. Fünfjährige Anleihen fielen um 4/32 Punkte auf 99 23/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,31 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen sanken um 17/32 Punkte auf 98 27/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,74 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren gaben um 2 Punkte auf 97 1/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 1,50 Prozent./tih/he