DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Die Europäische Zen-tralbank (EZB) steht laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bereit, ihre ohnehin schon beispiellos expansive Geldpolitik weiter zu lockern, falls das wegen der Corona-Pandemie nötig werden sollte. Das machte Lane gestern in einem Interview mit CNBC deutlich. Entschieden stellte er sich gegen Argumente, die EZB verfüge kaum noch über Mittel zum Handeln. Zugleich machte er aber sehr klar, dass aus seiner Sicht die viel größere Rolle der Fiskalpolitik zukomme. (Börsen-Zeitung)
GÜTERVERKEHR - Die Bundesregierung hat sich im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft auf einen Pandemieplan für den Güterverkehr verständigt. Ziel ist es, im Falle einer neuerlichen Pandemie und möglicher Mobilitätsbeschränkungen den Warentransport national wie international sicherzustellen. Der Entwurf liegt dem Handelsblatt vor. Er soll am 28. September beim EU-Verkehrsministerrat präsentiert werden. Der Pandemieplan sieht vor, dass sich die nationalen Verkehrsministerien in Zukunft enger abstimmen und ebenso mit der EU-Kommission. Grundsätzlich soll ein "Grundversorgungsnetz", definiert werden, also Straßen, Schienen- und Wasserwege von besonderer Bedeutung, die auf jeden Fall offen gehalten werden. Hinzukommen soll eine "Mindestinfrastruktur" im Luftverkehr. Auch die Funktionsfähigkeit wichtiger Verkehrsknotenpunkte wie Grenzübergänge, Flughäfen, Häfen oder Umschlagterminals soll Priorität haben. Allerdings definiert das Ministerium nicht, was unter systemrelevant zu verstehen ist, und erklärt auch nicht, weshalb der Luftverkehr eine Sonderrolle spielen soll. Die EU-Staaten sollen "nationale Beauftragte zur Aufrechterhaltung der Warenverkehrsfreiheit" definieren. Der Vorschlag speist sich aus der Erfahrung der ersten Wochen der Pandemie. (Handelsblatt)
VERSICHERUNGSBETRUG - Durch Versicherungsbetrug entsteht den deutschen Schaden- und Unfallversicherern jährlich ein Schaden von etwa 5 Milliarden Euro. Betrogen wird vor allem in der privaten Haftpflicht- und in der Hausratversicherung. Die Branche befürchtet, dass es infolge der Corona-Pandemie zu mehr Betrugsversuchen kommen wird. Hinweise darauf gebe es sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich, sagte der Vorsitzende der Kommission Kriminalitätsbekämpfung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Rüdiger Hackhausen, am Donnerstag in einem Online- Pressegespräch. (Börsen-Zeitung/Welt)
BERLIN - Berlin zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Finanzplätzen der Welt, bevor er in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Digitalisierung und Strukturwandel könnten die Kräfteverhältnisse jetzt wieder verschieben. (Börsen-Zeitung)
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August 28, 2020 00:19 ET (04:19 GMT)
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